Archive for the ‘Uncategorized’ Category

Lambeth Conference

Juli 28, 2022

Interview mit Deutschlandfunk: Tag für Tag

Erklärung zum Austritt eines Priesters in der AKD

März 11, 2020

Anglikanische Kirche i. D. / REK

Anglican Church in Germany – http://www.anglikaner.org
www.anglicanchurch.net
The Rt. Rev. Gerhard Meyer / Bischof Ordinarius -Richbergstr.11, 34639 Schwarzenborn, Fon & Fax +49-5686–9309235; E-Mail: Bischof.Meyer@rekd.de;

Da die Kirche immer wieder Anfragen diesbezüglich erhält, veröffentlichen wir eine allgemeine Meldung zur Information.

Erklärung zum Austritt von James D. Crofts
Am 12. Juni 2019 trat Herr James D. Crofts durch ein Schreiben an den Erzbischof Dr. Ray Sutton (REC USA) aus dem Dienst der Anglikanischen Kirche in Deutschland aus.
Bereits zuvor während seines inaktiven Dienstes hatte The Rev. Marc Jankowski das Amt des Senior-Pastors für „The Anglican Mission of Saint Thomas“ übernommen. https://anglicanmission.wordpress.com/contact-form/.
Das bedeutet, dass Herr Crofts seit dem Zeitpunkt seines Austritts nicht mehr das Amt eines Priesters in der Anglikanischen Kirche Deutschland (AKD), bei der Ref. Episcopal Church, USA, und der Anglican Church of North America innehat. Die AKD ist seit dieser Zeit für keinerlei seiner Dienste oder Aktivitäten mehr verantwortlich.

Auch alle Bild- oder Videoaufnahmen, die bis zu jener Zeit von Mitarbeitern der AKD während seines Dienstes aufgenommen wurden, sind Eigentum der Kirche und dürfen nicht weiter von ihm veröffentlicht werden.

Gerhard Meyer M.Div.; D.D.

Diözesanbischof der AKD www.anglikaner.org

https://rh-seminar.blogspot.com/

AKD – KIRCHENZEITUNG

November 21, 2018

Download Kirchenzeitung klicken –>Ausgabe 4 – St.Michaelis ’18 V-a

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 Kirchenzeitung der Anglikanischen Kirche  

                                             in Deutschland

AKD neu bunt

 KIRCHE DER MITTE

     

 Nachrichten

aus der Anglikanischen Welt

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Ausgabe Nr. 4 – St.Michaelis 2018 | Web: http://www.anglikaner.de/

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Gespräche mit Erzbischof Beach

Bischof Meyer flog an seinem 69. Geburtstag nach
London, um dort für einige Stunden an einem Anglican Unity Form mit Foley Beach, dem Erzbischof der Anglican Church of North America (ACNA), teilzunehmen.

Dr. Beach, der im A p r i l 2 0 1 9 Vorsitzender der E r z bi s c h ö fe de r g l o b a l e n anglikanischen Zukunftskon

ferenz (GAFCON) wird, traf s i c h z u r Vorbereitung auf sein zusätzliches Amt im Vorfeld mit Kirchenvertretern i n n e r h a l b  u n d  a u ß e r h a l b  d e r Kirche von England       ( C o f E ) .

 

 

Beach Catechism

ÜBERREICHUNG DER DEUTSCHEN VERSION DES ANGLIKANISCHEN KATECHISMUS MIT VORWORT VON BEACH in England.

D i e s e Offenheit, miteinander weiter zu sprechen, soll auch in Zukunft bestehen.
Er will sich nicht nur mit einer einzigen Gruppierung, sondern auch mit solchen treffen, die andere Ansichten vertreten: mit evangelikalen, katholischen, charismatischen und wenn möglich auch mit liberalen Anglikanern. Dabei betonte er: Es ist wichtig, freundlich und gütig auch mit solchen umzugehen, die gegenwärtig für sich eine andere Berufung für ihr Leben und ihre kirchliche Einbindung sehen. Es wurde auch angesprochen, dass die CofE und TEC (The Episcopal Church – USA) differenziert zu bewerten sind.
Weiter wurden Unterschiede zwischen den Anglikanern von Global South und GAFCON angesprochen. Der Unterschied hier liegt darin, dass Global South sich eher wie ein U-Boot verhält und Strukturen vorbereitet, falls Canterbury in Zukunft versagt. GAFCON dagegen ist eine Bewegung zur Erneuerung und Evangelisation innerhalb der weltweiten Anglikanischen Gemeinschaft / Anglican Communion. GAFCON dagegen will kein „Break- Away“, keine Trennung von der Anglican Communion. Die gegenwärtigen kontroversen Meinungsverschiedenheiten gründen sich jedoch meistens auf theologische Angelegenheiten zwischen GAFCON / GLOBAL SOUTH und GOBAL WEST (England und USA) Anglikanern.
Dann wurde auch die Sichtweise auf den Anglikanismus weltweit angesprochen. Aus der Sicht der Insel-Anglikaner sehen sie sich selbst im Zentrum. Die sich aber außerhalb von ihnen befindliche anglikanische Welt ist für sie weit entfernt und klein. Das ist aber ein „Blind Spot“, ein blinder Fleck. Denn sie befinden sich damit selbst im „toten Winkel“. Insel- Anglikaner sehen nicht so sehr diese Wirklichkeit, dass „Renewal and Evangelism“, die Evangelisation und Erweckung sich im globalen Süden dieser Welt vollzieht, dass dort Erweckung stattfindet und hunderte und tausende lebendige anglikanische Gemeinden entstehen, während Zuhause in England sich die Kirchen immer mehr leeren. Doch aus anderer Sicht – aus der asiatischen, afrikanischen und südamerikanischen – ist CofE in Wirklichkeit sehr klein, doch der Globale Süden ist sehr groß, und dort wächst gegenwärtig die Kirche Christi äußerst stark.

Und so leben die betroffenen Anglikaner gegenwärtig in dieser Spannung. Es gibt GAFCON Bischöfe und Bischöfe, die zu den GAFCON Treffen gehen. Doch GAFCON ist eine Bewegung, und sie befindet sich in einer ständigen Entwicklung. GAFCON will auch Menschen im Anglikanismus versöhnen. Dabei möchte sie auch Erzbischof Welby helfen, ihn unterstützen und ermutigen, seinen Job gut zu tun, auch wenn er – doch oft angesehen als Evangelikaler – innerhalb seiner Kirche nicht so sehr die Unterstützung erhält, die er erhalten sollte.
GAFCON hat viele Menschen versöhnt, weil es die Wahrheit der Schrift brachte und sie diese erkannten. Deshalb soll auch die Kirche von England in Europa verkündigen: Nicht dem „Evangelium“ einer untergehenden christlichen Kultur Europas zu folgen – denn das ist ein anderes Evangelium – sondern dem Evangelium des Kreuzes Christi und diesem zu zu folgen.

Predigt zum Reformationstag

(Jesaja 62,10-12; gehalten am 31.10.2018 in der Christusgemeinde Schwarzenborn)
Bischof Gerhard Meyer, D.D. – (Fortsetzung am Heftende)

Die neue Vision
Jesaja spricht über die neue Stadt Gottes, die am Ende verherrlicht dasteht. Sicherlich hat er damit auch die Kirche Christi auf Erden und im Himmel damit hier und in Zukunft mit eingeschlossen. Es wird dem Volk Israel, das aus Gefangenschaft zurückkehrt verheißen, dass es in den Vorhöfen des Heiligtums essen und feiern soll. Das spricht von einem Bundesmahl. Auch wir sind aufgefordert zum ewigen Heiligtum Gottes zu gelangen. Das ist das Ziel jeder göttlichen Reformation.
… Fortsetzung auf S. 21 (am Heftende)  (more…)

AKD – KIRCHENZEITUNG

Juli 6, 2018

Download hier klicken –> Ausgabe 3 – Johannistag ’18 B

 Kirchenzeitung der Anglikanischen Kirche in Deutschland

KIRCHE DER MITTE

Nachrichten aus der Anglikanischen Welt

Ausgabe Nr. 3. – Johannistag 2018 | Im Web www.anglikaner.de 

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Tempel Cafcon

CHRISTUS GETREU DEN  NATIONEN VERKÜNDIGEN

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GAFCON – Jerusalem 2018 – Bericht von Bischof Meyer

Im Jahre 2008 trafen sich bibeltreue Anglikaner zum ersten Mal in
Jerusalem. Jetzt 10 Jahre danach versammelten sich 2000 Anglikaner aus
aller Welt erneut vom 18.-22. Juni im Internationalen Kongress Zentrum
und zwar unter dem Thema: Proclaiming Christ faithfully to the Nations.

Morgens hatten die anglikanischen Gläubigen die Gelegenheit, in den
umliegenden Hotels die Heilige Kommunion, das Herrenmahl, zwischen 6 –
7 Uhr zu feiern.

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Nach dem Frühstück im Hotel begann dann für sie der Marsch oder die
Fahrt mit dem Bus zum ICC, wo sie das Anglikanische Morgenlob feierten.
Am Ende drehte man sich in den Reihen um und formte in Achtergruppen
Gebetszellen, die regelmäßig während der Woche füreinander beteten.
Unterbrochen wurden die einzelnen Tagesabschnitte durch den
stimmgewaltigen Chor nigerianischer Christinnen. Anschließend sprachen
gewöhnlich Bischöfe, Missionsexperten oder Laien, meist von der
südlichen Weltkugel kommend, zum Kongress Thema: Was das
Evangelium ist, wie es die Kirche gestaltet, die Heiligung und Ethik des
Christen und die Mission, die an alle Nationen der Welt geht.

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Der Slogan
„We will proclaim Christ faithfully to the Nations“ hallte mehrmals täglich
durch 2000 Stimmen lautstark durch das ICC.
Neben einem Ausflug am Dienstagnachmittag zu verschieden historischen
Städten von Jerusalem über Bethlehem oder zum Toten Meer, wurden
nachmittags neben Hauptthemen im Plenarsaal auch Seminare mit 50-100
Teilnehmern über theologische, gemeinderelevante und missionsorientierte
Themen gehalten.

Zwei Höhepunkte dieses Kongresses waren das Abendlob mit 2000
Leuten vor der Südmauer auf dem ehemaligen Treppenaufgang zum
Tempel. Die Botschaft dort an alle war, sich als Pilger auf dem Weg zu
machen, der jedem, wie auch dem Pilger damals, etwas kosten wird. Auch
die Teilnehmer sollten Gott ihre Opfer an Zeit, Kraft und Geld in dem
gemeinsamen, weltweiten Missionsauftrag bringen. Zum Schluss hallten
Lieder wie Amazing Grace durch das Tal hinüber ins muslemische
Wohngebiet. Dabei schauten aus der El-Aqsa-Moschee Frauen durch die
Gitterfenster auf die singenden Anglikaner herab. Genau hier entstand
dann das Abschlussfoto: Pilger auf den Treppen zum Tempel.
Der Abschlusshöhepunkt am Freitag war die Feier der Heiligen
Kommunion. Bischof Meyer war mit eingeteilt worden, zusammen mit
anderen Bischöfen auf der Empore Brot und Wein auszuteilen.

GLOBALE ANGLIKANISCHE ZUKUNFT
Die Botschaft über die Person Jesu und die orthodoxe Bedeutung des
Evangeliums zog sich durch alle Vorträge und Predigten hindurch. Der
Aufruf erklang immer wieder unterschiedlich: Dieses Evangelium muss
gegen alle Bedrohungen von innen und außen verteidigt werden.
Im am Ende verlesenem Abschlussdokument erklärten sich die 600
Bischöfe aus aller Welt sowie die 1400 Teilnehmer bereit, das einmal
überlieferte Evangelium kulturübergreifend den Milliarden von Menschen
zu bringen, die noch ohne Christus und Hoffnung sind. Für diese Zukunft
wurden am Ende auf der Bühne neun Vertreter für weltweite Netzwerke
wie: Theologische Ausbildung, Gemeindepflanzung, Familiennetzwerke,
Bischofsfortbildungen, Fürbittennetzwerke, etc. ausgewählt, vorgestellt
und für sie gebetet.
So soll für die anglikanische Zukunft durch GAFCON ein mächtiges
Zeugnis für die Welt entstehen, das Heil in Christus zu verkündigen. Alle
gläubigen Anglikaner wurden eingeladen, sich dem Vorhaben
anzuschließen, CHRISTUS GETREU DEN NATIONEN ZU
VERKÜNDIGEN.

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St. Benedikt-Seminar

Richbergstraße 11, D-34639 Schwarzenborn

Schnuppern als Gasthörer beim nächsten Präsenzwochenende:

vom 21. – 23. September 2018

 

Das St. Benedikt-Seminar bildet zum Prädikanten

  • (in der Anglikanischen Kirche, einjährige Ausbildung, Zertifikat 1);
  • zum Diakon (zweijährige Ausbildung, Zertifikat 2)
  • und zum Presbyter (Priester; Bachelor of Theology (kirchlich verantwortet) aus.

Träger des Seminars ist die Anglikanische Kirche in Deutschland (AKD,
vormals REKD). Das Studium ist als Fernstudium so organisiert, dass es
hauptsächlich zu Hause absolviert wird. Neben das Studieren unter Hilfe
eines Mentors treten pro Semester zwei fakultative Studienwochenenden
im Sitz des Seminars in Schwarzenborn/Schwalm-Eder.
Die Studiengänge des Sankt-Benedikt-Seminars werden mit den Seminaren der Reformed Episcopal Church/USA abgeglichen. Vergleichsweise geringe Studiengebühren werden erhoben.

Weitere INO:  St. Benedikt Seminar – Homepage.

 

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Aktuelles aus St Julian’s

(Anglikanische Gemeinde Rhein-Neckar)

Schauernheim Kirche

Die Gastfreundschaft mit der protestantischen Gemeinde hat sich weiter gut entwickelt. Seit Mai verfügen wir über einen eigenen Schlüssel, umgekehrt haben wir den Protestanten angeboten, uns an der Anschaffung der nächsten Osterkerze finanziell zu beteiligen.

Am 7. August laden wir zu einer Andacht an den Hauptbahnhof
Schifferstadt ein, um dort Edith Steins letztem Lebenszeichen auf ihrer
Fahrt nach Ausch witz-Birkenau zu gedenken. Der Zug, der sie und   tausende anderer Menschen in den Tod brachte, hielt am 7. August 1942 gegen 13 Uhr auf dem Bahnhof. Unsere Andacht beginnt um 12.45 Uhr und sowohl die römisch-katholische als auch die protestantische Gemeinde Schifferstadt gestalten sie wieder mit.

Zum Ende der Anmeldefrist Anfang Juni hatten sich 15 Teilnehmer zu
unserer Gemeinde fahrt angemeldet. Deshalb lohnt es sich sogar, wieder
einen kleinen Bus zu mieten, der uns dann Ende September nach Burgund
und in die Champagne bringt. Bon voyage!

Weitere Infos zu Gottesdiensten und Veranstaltungen unter
St. Julian’s Rhein-Neckar Anglikanisch oder auf Facebook – Facebook St. Julian’s

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Geistliches Wort: Legitimiert   durch den Auftrag

 The Venerable Thomas Kohwagner, Erzdiakon

Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte. 17 Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder, einige aber hatten Zweifel. 18 Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und uf der Erde. 19 Darum geht und macht alle Völker zu
meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters nd des Sohnes und des Heiligen Geistes 20 und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe.
Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende
der Welt. (Matthäus 28, 16-20)
Angesichts der Größe – oder besser Kleinheit – unserer Anglikanischen
Kirche in Deutschland mag sich der Eine oder Andere vielleicht schon mal
gefragt haben: „Lohnt sich das überhaupt?“ Gibt es nicht genügend
Gruppen und Vereinigungen, in denen man seine spirituellen Bedürfnisse
befriedigen kann? Und wozu brauchen wir bei der allgemeinen
Entchristlichung unserer Gesellschaft und unserer Lebenswelt und bei dem
damit verbundenen Mitgliederschwund bei den etablierten Großkirchen
auch noch eine Anglikanische Kirche in Deutschland?
Eine tragende Antwort erfordert da vielleicht einen Wechsel der
Perspektive – weg von Mitgliederzahlen und Organisationsformen und hin
zum Kern der Sache, zum Auftrag, der für alle Christen gilt – egal wo und
wie sie sich zusammenfinden. Und der heißt:

Geht … macht Jünger … tauft… lehrt

Da finden wir nichts von Organisationsstrukturen, Abgrenzung,
Verwaltungsapparat, Kirchenbeamtentum, Wachstumsprogrammen oder
Mitgliederzahlen und auch nicht von einem Master-Studiengang in
Theologie.
Sicher haben sich manche dieser Dinge, die sich im Lauf der
Kirchengeschichte entwickelt haben, als durchaus sinnvoll erwiesen. Aber
man fragt sich manchmal doch, ob so Manches nicht hier und da zum
Selbstzweck geworden ist, der den eigentlichen Auftrag in den
Hintergrund gedrängt hat.
Wer mich kennt weiß, dass ich öfter auf Facebook unterwegs bin. Ich habe
dort zahlreiche Gesprächspartner zu verschiedenen Themen und scheue
mich nicht, auch mal Klartext zu reden. Kürzlich hatte ich da eine
Diskussion, in der ich die Meinung vertreten habe, dass wir Christen nicht
das Recht haben, über andere zu urteilen oder darüber zu befinden, wer
denn nun schlussendlich gerettet ist und wer verdammt wird. Nach wie vor
bin ich der Ansicht, dass dieses letzte Urteil nur Gott zusteht. Der
Diskussionspartner brachte dann jedoch einen bedenkenswerten Einwand.

Er schrieb:
„Weißt du – das erinnert mich an etwas. Ich habe nicht – soweit ich mich
erinnern kann – jemals gehört, dass ein anglikanischer oder episkopaler
Priester etwas dazu sagt, dass nicht ALLE in den Himmel kommen. Ich
denke, das ist etwas, das angesprochen werden sollte und worüber man
reden sollte. Ich bin nicht auf der Suche nach einer dieser „Höllenfeuerund
Verdammnis-Predigten“, aber laut Bibel gibt es eine Hölle, und
manche Menschen gehen dorthin. Wenn es ein realer Ort ist und die Strafe
ewig und schrecklich ist, sollte es dann nicht ein paar Warnungen davor
geben? Ist es zu unbequem für die Anglikanische / Episkopale Kirche, dies
zu thematisieren? Hast du dazu irgendwelche Ideen? … Ich finde es
seltsam, dass man nie darüber spricht …“.

Ja es ist sicherlich bequemer, ein soziales Evangelium zu predigen. Man
hat sich darauf verlegt, das Reich Gottes fast ausschließlich in dieser Zeit
zu sehen, hier etwas zu den sozialen Verhältnissen zu sagen und sich auch
kräftig in die Politik einzumischen. Alles schön und gut und im Ansatz auch
nicht verkehrt: Wir sollen uns um die Schwachen und Ausgegrenzten in der
Gesellschaft kümmern. Wir sollen uns dafür engagieren, dass Reich Gottes
in unserer Zeit sichtbar wird und in unserem Leben zeugnishaft
durchscheint.

Aber das Reich Gottes ist eben nicht auf unsere kleine irdische
Lebensspanne beschränkt. Das Reich Gottes besteht in Zeit UND
Ewigkeit. Da können wir als Christen nicht so leben, als gäbe es kein
Morgen, als gäbe es keine Ewigkeit. Das hat mir der Beitrag des
Facebook-Partners zu bedenken gegeben.

Gott will, dass ALLEN Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis
der Wahrheit kommen. Und diese Wahrheit schließt ein, dass wir nicht nur
Wellness-Kirche sind, in der beschwichtigt wird – nach dem Motto „Wird
schon nicht so schlimm werden“ – sondern dass wir die ganze Botschaft
predigen, zu der auch die Warnung vor der ewigen Verdammnis gehört.
Geht – zu den Hilfebedürftigen, Bedrückten, Schwachen, Alten, Kranken,
Ausgegrenzten, Sündern, Migranten. Macht sie zu Jüngern – zu
Nachfolgern Jesu – nicht mit Gewalt und sicherlich nicht mit Drohungen,
sondern indem Ihr ihnen das Evangelium von Jesus Christus, die gute
Nachricht predigt, indem ihr ihnen nach Kräften helft und indem ihr ihnen
mit eurem eigenen Leben ein Vorbild werdet.

Tauft – sie, damit sie zeichenhaft und fühlbar erfahren, dass ihr Leben neu
geworden ist.

Lehrt – sie zu halten alles, was ich euch befohlen habe, damit sie als
Christen ein zeugnishaftes Leben führen und ebenfalls in den Auftrag
eintreten und so zu Multiplikatoren des Evangeliums werden.
Das ist unser Auftrag – auch in einer Minikirche, wie der AKD.
Damit wären wir allein ziemlich überfordert. Aber Jesus fügt seinem
Auftrag ja noch etwas hinzu: Siehe, ich bin bei euch alle Tage, bis an der
Welt Ende. Das heißt ja, wir sind nicht allein. Er ist bei uns. Jesus
gegenwärtig – im Leben der Gemeinde und im Leben des Einzelnen. Wenn
wir dem Heiligen Geist in der Gemeinde und im individuellen Leben Raum geben, dann erfahren wir Trost, Erklärung und Leitung. Dann bekommt unser Lebe n eine andere Perspektive und eine andere Qualität. Wir sinddeshalb keine besseren Menschen, die sich überheben oder auf andere herabsehen dürften. Aber die Werte, die unser Leben bestimmen, verändern sich. Die Schlagworte in Politik und Medien sind heute
beängstigend:
• Wirtschaftswachstum und Arbeitslosenzahlen, Lobbyismus und
Gewinnmaximierung
• Globalisierung
• Gewinner und Verlierer
• Leistungsträger und Arbeitslose
• Hartz-IV-Empfänger und Spitzenverdiener.
• Misstrauen und Fremdenhass
• Macht des Stärkeren und die Stärke der Mächtigen, Mauern und
Strafzölle
• Land und Bodenschätze
• Obergrenzen, Leistungsgerechtigkeit, Sicherheitsdoktrinen
• Einhaltung von Atomabkommen, Wirtschaftssanktionen, Präventivmaßnahmen

* und: “Wir zuerst!”

Die Wirklichkeit Gottes, die wir als Christen bezeugen und die wir in
unseren Kirchen – und auch hier – predigen sollen, ist eine ganz andere.
Sie will geprägt sein von Liebe, Barmherzigkeit, Zuwendung, Fürsorge,
Friedfertigkeit, Sanftmut, Wahrhaftigkeit …auch noch da, wo alle
menschlichen Antworten versagen. Diese Welt braucht vom Geist
durchdrungene und bewegte Menschen,
die nicht aufhören, an das Gute im Menschen zu glauben;
• die jenseits aller Wirklichkeit von einer Wahrheit wissen, die nicht
berechnet werden kann;
• die gegen alle Härte des Gesetzes Mut zur Sanftheit haben;
• die inmitten von Krieg und Gewalt Frieden wagen;
• die sich auch um diejenigen noch sorgen, die nichts mehr zum
Bruttosozialprodukt beitragen können;
• die sich auch denen noch zuwenden, von denen sich alle anderen
abwenden;
• die auch denen Liebe zusprechen, die keiner mehr lieben will;
• die auch dem größten Feinde vergeben können;
• die noch eine Vision von einem neuen Jerusalem haben, das allen
Völkern dieser Erde offen steht …

Dietrich Bonhoeffer begann einmal eine seiner ersten Vorlesungen mit den
Worten: „Wir fragen alle: Brauchen wir die Kirche noch, brauchen wir Gott
noch, brauchen wir Christus? Diese Frage ist falsch gestellt. Gott ist da,
Christus ist da, die Kirche ist da. Könnt ihr nicht ändern, könnt ihr nur ja
oder nein sagen.“
Ja, sie wird gebraucht, gerade da, wo es Probleme gibt, wo das Leben
schwierig ist. Das verlangt viel von denen, die sich in ihr zu Hause fühlen.
Kirche hat da zu sein. Nicht als alternativer, von der Realität isolierter
Lebensbereich, sondern als Gemeinde Gottes, die in Politik und
Gesellschaft barmherzig redet und tätig ist. Das mag manch einem
gelegentlich auch töricht erscheinen; aber es tut dieser Welt gut. Und
deshalb gibt es auch für unsere Anglikanische Kirche in Deutschland einen
Auftrag und eine Aufgabe – nicht als weitere Amtskirche in Konkurrenz zu
anderen Kirchen. Sie soll ein Raum sein, in dem Menschen sich zuhause
fühlen und sich – vom Geist Gottes bewegt – auf den Weg machen, um
Gottes Wirklichkeit, das Reich Gottes unter die Menschen zu bringen.
Deshalb: Ja, es lohnt sich! Die Anglikanische Kirche in Deutschland hat
ihre Berechtigung und ihren Platz, damit das Evangelium von Jesus
Christus den Menschen nahe gebracht wird. Und weil er will, dass ALLEN
Menschen geholfen werde.Uns allen Gottes Segen und Beistand!

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Aus dem St. Benedikt- Seminar: ”…und die Bibel?”

Studiendekan Pfr Winfried S. Küttner, PhD

Es scheint ganz einfach: Man öffnet die Bibel, liest einen Abschnitt und redet ein wenig darüber. Und schon ist die Bibel ausgelegt.
Das könnte man natürlich so machen. In der Geschichte der Christenheit
hat das dann aber in der Regel zu Sekten geführt, besonders dann, wenn
sie Menschen zur Leitung aufgeschwungen haben, die weder qualifiziert
noch von Gott berufen waren. Eine Sekte: Da rückt Christus aus der Mitte
des geistlichen Denkens und Handelns. Stattdessen wird etwas anderes
wichtiger: „Offenbarungen“, „theologische“ Systeme, schließlich
Vorschriften darüber, was ein Christ zu essen, welche Kleidung der zu
tragen habe usw. Welch ein Durcheinander! Auch andere Bücher verstehen
wir nicht ohne Grundkenntnisse; wir sind uns dessen nur meistens nicht
bewußt. Warum soll das gerade bei der Bibel anders sein?
Hier wird schon deutlich: Die Bibel will studiert werden. Studieren heißt
aber vom Wortsinn her: sich um etwas (be)mühen. Bevor sie ausgelegt
wird, muss erst einmal der Text richtig verstanden werden – und das auch
in seinem geschichtlichen Zusammenhang. Erst nach einer gründlichen
sprachlichen und sachlichen Erfassung kann sich ein Prediger fragen: Was
und wie spricht der biblische Text in das Leben meiner Gemeinde, in mein
Leben hinein?

Der hier mögliche Einwand, es müsse doch ein jeder die Bibel so ganz
einfach verstehen und für sich auslegen können, ist in Wirklichkeit keiner.
Zum einen bedeutet die Auseinandersetzung mit der Bibel auf
wissenschaftlicher Grundlage natürlich nicht, dass Gott über einzelne
Bibelworte Menschen direkt innerlich bewegen kann. Auch vertrauen
Christen darauf, dass Gott Heiliger Geist die Bibellektüre dahingehend
verwenden kann, dass Menschen den Ruf Gottes zum glaubenden
Vertrauen vernehmen.

Zum anderen liest ein gläubiger Bibelleser die Heilige Schrift ja nicht
voraussetzungslos! Als regelmäßiger Gottesdienstteilnehmer, nach
Bibelstunden, Glaubenskursen und dergleichen wird er im Lauf der Zeit
dahin kommen, dass er die Bibel vor dem Hintergrund der Lehrentfaltung,
die er verinnerlicht hat, lesen und verstehen wird. Deshalb ist es übrigens
so wichtig, dass man sich vor einer Lehrentfaltung hütet, die sich von der
Rechtgläubigkeit entfernt. Irgend etwas bleibt immer hängen und entfaltet
plötzlich sein unheilsames Eigenleben!
Und zum dritten ist es immer gut sich zu verdeutlichen, dass die
Möglichkeit privater Bibellese, ja auch der Besitz einer Bibel, erst mit der
Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern möglich wurde,
genauer erst, nachdem auch eine Bibel finanziell erschwinglich geworden
war! Noch im 17. Jahrhundert kostete in England die billigste Ausgabe des
Neuen Testaments ungefähr 1/4 eines Monatsgehalts eines einfachen
Arbeiters – laut Statistik wären das heute über 500 € Euro!

Über 1500 Jahre haben Christen die Bibel nur im Kirchengebäude
vernommen: anlässlich von Katechese und Gottesdienst. Sie haben sich
vermutlich einiges eingeprägt – ähnlich wie die Jünger Jesu, die ja auch
nicht Jesu Worte in einem Notizbüchlein vermerkt oder im Smartphone
abgespeichert hatten: Beides gab es nicht. Aber keine Angst: Sorgsam
auswendig Gelerntes behält man gut! Es wurde ja auch immer wieder
wiederholt und „saß“ deshalb! So trug jeder Gläubige ein wenig Bibel in
seinem Kopf – und in seinem Herzen – bei sich.

Leider setzte gegen Ende des 1. Jahrtausends eine Entwicklung ein, die
erst mit der Reformation wieder umgedreht wurde. Die Bibel wurde in
Westeuropa nur noch in Lateinisch vernommen. Und sie wurde dann
natürlich nicht mehr verstanden – ein Prozess, der so nicht beabsichtigt
wurde. Ähnliches kann man bei den Orthodoxen mit dem weithin
unverständlichen Kirchenslawisch beobachten – oder sogar bei
evangelischen Mennoniten in Ländern wie Mexiko oder Paraguay, die
untereinander Plautdeutsch sprechen, aber deren Gottesdienstsprache
Hochdeutsch ist, das viele nicht mehr 100%ig verstehen.

So war Latein eben auch normale Umgangssprache, bis sich auch dort
Dialekte entwickelten, die zu eigenständigen Sprachen wurden. Da war
dann eben die lateinische Bibel für den Italiener unverständlich geworden.
In germanischen Ländern wie England oder Deutschland oder in
slawischen Ländern wie Polen war ohnehin die Bibel sofort ein
fremdsprachliches Buch. Deshalb gab es schon früh Übersetzungversuche
in germanische Sprachen! Man denke an Bischof Wulfila und seine heute
in Uppsala/Schweden bewahrte Silberbibel!

Mit der Reformation setzte eine Bewegung ein, deren Wurzeln schon im
Mittelalter lagen: Die Bibel soll in der jeweiligen Landessprache gelesen
und somit direkt verstanden werden.

Und damit kehren wir zum Beginn des Artikels zurück: Unmittelbares
Verstehen deutet noch nicht Begreifen. Und ein verstandesmäßiges
Begreifen bedeutet noch nicht ein existentielles Verstehen: Was bedeutet
ein Bibelwort für meinen gelebten Glauben?

Im St Benedikt-Seminar – wie an wohl allen Seminaren und Universitäten in
Deutschland – mühen wir uns um ein rechtes Verständnis der Heiligen
Schrift. Wenn auch unser Ansatz konservativ ist, so nehmen wir doch auch
wahr, wie an deutschen Universitäten über die Heilige Schrift gelehrt wird.

Dass wir die Bibel studieren, scheint selbstverständlich. Es ist es dies aber
nicht. Nicht ohne Grund formuliert der 6. Artikel des Anglikanischen
Glaubensbekenntnisses der 39 Artikel von 1563: „Die Heilige Schrift
enthält alles, was zum Heil notwendig ist, so dass, was darin nicht zu lesensteht und daraus nicht bewiesen werden kann, niemandem als
Glaubensartikel oder als etwas Heilsnotwendiges auferlegt werden darf.“
Offensichtlich gab es auch zu jener Zeit Menschen, die den Inhalt ihres
Glaubens (Glaubensartikel) nicht aus der Heiligen Schrift holten. Aber die
39 Artikel halten dem die grundsätzliche Wichtigkeit der Schrift entgegen.
In ihr – allein – findet sich alles, was man wissen kann und muss, um zu
Gott zu gelangen. Dieses Aussage teilt die anglikanische Gemeinschaft
(Communion) mit der lutherischen und den reformierten Kirchen.
Das spezifisch Anglikanische entsteht dabei durch eine Eigenart der 39
Artikel. Da sie Grundlage für eine Staatskirche bildeten, in der
verschiedene theologische Ansichten (von anglo-catholic bis reformed)
zusammengehalten werden mussten, vermeiden sie an einigen Stelle zu
genaue Festlegungen. Das Bekenntnis stellt hier keinen klaren
Bezugspunkt her. Dem entsprechend weit kann die Schrift ausgelegt
werden. Der einzige Rahmen wird letztlich durch die altkirchlichen
Bekenntnisse gesetzt, die sich aber historisch bedingt über Fragen
ausschweigen, die zur Reformationszeit von kirchentrennendem Interesse
waren (z.B. Abendmahl als bloßes Gedächtnismahl oder Messopfer).
Aus allen diesen Überlegungen ergibt sich eine objektive Notwendigkeit
der tiefen Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift als dem Wort
Gottes, in der das eine Wort Gottes, Jesus Christus, gefunden werden
kann.

Buchbesprechung

The Reverend P. Dr. Joachim Feldes
Apostel der Skeptiker. C. S. Lewis als christlicher Denker der Moderne – von Norbert: Feinendegen

Mit seinem neuen Buch über Clive Staple Lewis (1898-1963) legt Norbert
Feinendegen, u.a. Dozent in der Erwachsenenbildung der römischkatholischen
Erzdiözese Köln, eine aktualisierte Fassung seiner
Dissertation über Lewis‘ „Denk-Weg zu Christus“ von 2008 vor. Zugleich
bündelt der Autor mit „Apostel der Skeptiker“ zahlreiche seiner
vorausgegangenen Arbeiten, angefangen von Beiträgen zu den
Diskussionen zwischen Lewis und Owen Barfield (2007) sowie den
Chroniken von Narnia als Orten der Begegnung mit Christus (2011) bis hin
zu Lewis‘ Reflexionen über die Trauer (2015).

Es geht Feinendegen darum, den Weg zu beschreiben, auf dem Lewis im
Glauben an die Menschwerdung Gottes in Jesus Christus einen Schlüssel
zu einem Verständnis von Welt und Geschichte, letztlich eine Antwort auf
seine Frage nach der Wahrheit findet. Diese Wegbeschreibung gelingt dem
Autor auf Grund seiner umfangreichen und detaillierte Recherchen, aus
denen er eine gut verständliche Darstellung des Denkens von Lewis
entwickelt. So führt Feinendegen den Leser auf überzeugende Art durch
Lewis‘ Leben und Arbeiten als Philosoph, Literaturwissenschaftler und
Theologe, was die Lektüre sowohl für Einsteiger als auch für schon näher
mit Lewis Vertraute zum Gewinn macht.

Zunächst schildert er, wie Lewis während der 20er Jahre in der
Auseinandersetzung u.a. mit Barfield und dessen positiver Haltung zu
Rudolf Steiners Anthroposophie seine erkenntnistheoretische Position
schärft. Im Rückgriff auf Begrifflichkeiten des Philosophen Samuel
Alexander beschreibt Lewis Erfahrung als das, was sich dem Bewusstsein
als Resultat des Erlebens (enjoyment) und der Reflexion (contemplation)
präsentiert. Solche Erfahrung wird möglich, weil die Fähigkeit des
Menschen zur Imagination die Grenzen der menschlichen Vernunft
überschreitet.

Entsprechend kritisch äußert er sich zu einer positivistischen Einstellung,
wie sie damals Sprachphilosophen wie Gilbert Ryle vertreten. Denn
Sprache ist für Lewis nichts schlechthin Gegebenes oder
naturwissenschaftlich Analysierbares, sie ist veränderlich und deshalb nicht
ein-deutig, sie berge immer Bedeutung (meaning) und verweise zugleich
auf eine Wahrheit (truth), die sorgfältig voneinander zu unterscheiden
seien. Entsprechend verbiete sich – so Lewis in einer Vorlesung 1932 – ein
unkritischer Umgang mit dem sogenannten naturwissenschaftlichen
Weltbild und seinen weltanschaulichen Voraussetzungen. Nicht mit dem
Anspruch des Benutzen-Wollens (use), sondern der Bereitschaft zum
Empfangen (receive) solle der Mensch der Wirklichkeit gegenübertreten.
Nur so könne er – und hier reflektiert Lewis seine eigene Konversion zum
Christentum – die Erfahrung der Freude (joy) machen, die in ihm die
Sehnsucht nach dem Anderen, nach der Einheit mit Gott entfache.

Dem Mensch, der sich Begriff und Erfahrung des dreieinen Gott schenken
lasse, erschließe sich letztlich die Lösung der Frage nach Einheit und
Vielfalt der/des Menschen. Er erkenne die Inkarnation als Transposition
Gottes in die Welt und damit verbunden den sakramentalen Charakter der
Schöpfung. Die Inkarnation stelle dabei ein historisches und zugleich ein
Freiheitsgeschehen dar, das die Antwort des ganzen Menschen fordere.
Der Glaube an die Menschwerdung zwinge nicht zu einer bestimmten
Theorie, die so und nur so vertreten werden dürfe. Wo immer dieser
Anspruch erhoben werde, wäre das für Lewis – so schreibt er wiederholt in
den 40er Jahren – ein sicheres Zeichen, dass mit dieser Deutung etwas
nicht stimmt.

Mit seiner umfassenden Darstellung unterstreicht Feinendegen, wie wenig
eine exklusive Vereinnahmung Lewis‘ durch eine bestimmte
Weltanschauung seinem Denken und seiner Person gerecht wird. Vielmehr
zeigt er Lewis als unabhängigen Denker, Forscher und Gläubigen, der sich
der Moderne gegenüber nicht abkapselt, sondern ihr gelassen und kritisch
gegenüber tritt, um sie auf ihre Vernünftigkeit, Wahrhaftigkeit und
Menschlichkeit hin zu befragen.

Norbert Feinendegen: Apostel der Skeptiker. C. S. Lewis als christlicher
Denker der Moderne. Verlag Text & Dialog, 2015. 400 S., 29,95 €, ISBN
978-3-943897-22-7. Stimme hören“

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Studiendekan Pfr Winfried S. Küttner, PhD
(Das Allgemeine Gebetbuch, Teil III)

Die Worte aus dem 5. Psalm, die im Titel stehen (HERR, frühe wollest du
meine Stimme hören; frühe will ich mich zu dir schicken und aufmerken.
Ps. 5,4) zeigen nicht nur die Gewohnheit auf den Tag mit dem Gebet zu
beginnen. Sie zeugen zugleich eine Lebenshaltung: Der Beter ist immer in
Kontakt zu Gott, auch schon am frühen Morgen. Und das soll den ganzen Tag über so bleiben.

Bei Martin Luther, der ja in seiner Glaubenshaltung wesentlich vom Orden der Augustiner-Chorherren geprägt wurde, spiegelt sich das in den letzten Worten des Morgengebets aus dem Kleinen Katechismus (1529) wieder:
„Und alsdann mit Freuden an dein Werk gegangen und etwa ein Lied
gesungen, wie „Die zehn Gebote“, oder was deine Andacht gibt.“ Also bei
der Arbeit gebetet…!

So werden Gebete eben nicht absolviert, sondern sind Ausdruck eines
lebendigen Glaubens.

Das gilt auch für die ausformulierten Tagesgebetszeiten im AGB. Es ist
eine kontraproduktives Missverständnis, wenn sie „gelesen“ werden und
als Pensum absolviert. Das dürfte längerfristig der Beziehung zum
lebenden Gott schaden.

Auf der anderen Seite: Muss man vorgegebenen Gebetsordnungen folgen?
Man muss es natürlich nicht. Allerdings: Eine solche Frage ist sehr
modern; es ist das, was in etwas anderem Zusammenhang Martin
Mosebachs etwas überspitzt als „Häresie der Formlosigkeit“ bezeichnet.
Hat sie nicht die kulturelle Radikalität der Studentenunruhen der 68-iger.

Jahre des vergangenen Jahrhundert als Grundbedingung? Traditionen
seien per se schlecht, also fort damit. Aber stimmt das?
Formen, ja Rituale entwickeln sich immer. Sie sind hilfreich, weil sie uns
vom nutzlosen Zwang, sie je und je neu erfinden zu müssen, befreien. Sie
sind schön – man denke etwa an das Jahrtausende alte jüdische Ritual des
Sabbathbeginns: Da werden zwei Kerzen entzündet zusammen mit einem
Gebet, da stehen Wein, Salz und die Challotbrote bereit. Und mit dem
Ritual beginnt die Sabbathruhe, aus dem Gebet erfolgt ein Handeln. Eine
solche Form ist nicht per se „leer“. Es liegt an uns, ob wir uns ihrer
bedienen und sie mit Leben füllen oder eben als totes Ritual, als Pensum
und Pflichtübung – ja: töten.

Wie hilfreich gegebene Ordnungen sein können, darum dürften die
Verfasser des AGB gewusst haben. Das wollten sie bewahren. Ihr
Ausgangspunkt waren der klösterliche Gottesdienst der Tageszeiten und
das Brevierbeten der (römisch-katholischen) Priester vor Augen. So bietet
das AGB für das Morgen- und das Abendgebet zwei Versionen an: eine
kürzere, die die Familienandacht im Blick hat, und eine deutlich längere,
die den Gottesdienst in der Gemeinde anzielt. Da bis 1541 alle englischen
Klöster aufgelöst wurden, finden sich in AGB keine auf das klösterliche
Leben bezogene Gebetsformen.

Heinrich VIII hob die religiösen Orden auf. Aber schon 1626 entstand
offiziell die „Little Gidding Kommunität“, ohne Glaubensregel, ohne
Gelübde, aber doch hochkirchlich orientiert, charakteristisch für die
anglikanische Via media. Den Puritanern war sie ein Dorn im Auge. Mit
dem Tod ihres letzten Mitglied 1657 erlosch sie. Ab der Mitte des 19.
Jahrhunderts kam es dann zu klösterlichen Neugründungen.

Heute gibt es wieder anglikanische Formen gemeinschaftlichen Lebens –
Kommunitäten bis hin zu Klöstern. Sie greifen teilweise auf die Liturgien
zurück, die Ausgangspunkt für die im AGB zu findenden Morgen- und
Abendgebete sind.

Die ausführliche Form findet sich als Morgenlob ab S. 65 und als Abendlob
ab S. 167. Die kürzere Form des Morgenlobs, genannt Familienlob/Hausandacht (am
Morgen) findet sich auf  im „Das Allgemeine Gebetbuch“ S. 29 ff, die Andacht am Abend auf S. 53 ff. wird in zwei Versionen dargestellt: als traditionelle Fassung (S. 66 respektive S. 168) und als alternative Fassung (S. 98 respektive S. 194).

Sie ersetzte dann teilweise den Sonntagsmorgengottesdienst (mit
dmahl), ein Praxis, die sich selbst heute noch findet und vor allem in
Nordamerika auch andere Kirchen, z. B. auch die lutherische, beeinflusste.
Wenden wir uns dem Morgenlob in der Fassung für die Familie zu – in der
heutigen Zeit, in der viele allein leben, sicherlich auch die Fassung für den
einzelnen Beter.

Das AGB gliedert das Gebet in drei Teile: einen Eingang, einen Hauptteil
und einen Schlussteil (Ausgang). Diese Aufteilung betont, dass das
Morgengebet an erster Stelle ein Gebet ist.

Den Rahmen bilden ein Votum der Vergewisserung und der Segen. Im
Segen fällt die „Wir-„Form auf: Der Segen wird nicht von einem Geistlichen
zugesprochen, sondern von der (häuslichen) Gemeinschaft erbeten. Das
unterstreicht, dass das Morgengebet Teil des Priestertums aller Gläubigen
ist: Es bedarf nicht eines ordinierten Amtsträgers!

Als Votum werden zwei Möglichkeiten angeboten: eine Vergewisserung
des Schöpfergottes als dem, der den Seinen hilft (Unsere Hilfe steht im
Namen des Herrn…) und die eigentlich juristische Formel „Im Names des
Vaters…“. Letztere hat sich überall in Deutschland in liturgischen
Gottesdiensten und Formen durchgesetzt: ob im Wortgottesdienst oder
beim Tischgebet, im Altenheim oder in der Schule. Ist es der Wunsch der
im Glauben wenig Geübten, dem Gottesdienst einen offiziellen Anstrich zu
geben? Denn das bewirken die Worten auf jeden Fall, das fühlt man.
Luther formulierte „Das walte Gott“ – das möge Gott geben. Diese fromme
Gebetshaltung ist uns in unserem Land leider weithin verloren gegangen.

Das Gebetsformular fährt mit dem Vater unser fort. Dann folgen die
Lesungen aus der Heiligen Schrift wie im AGB vorgeschlagen (Lektionar S.
1 ff) Hier wäre übrigens der geeignete Ort auch Psalmen einzufügen. Denn
dann folgen vorgeschlagene Gebete – das passt gut aufeinander. Der
Schlussteil erlaubt – oder erbittet? – das freie Gebet: Fürbitten für
nahestehende Menschen, die in geistlicher Not sind oder krank, Dank für
Bewahrung in der Nacht, Bitte um Leitung usw.

Weitere Gebete (und damit Vorschläge für Gebetsanliegen) folgen auf S. 41.
Ein Wort soll hier hinzugefügt werden über etwas, dass im AGB nicht
erwähnt wird. Einige Christen bekreuzigen sich, etwa beim Segen, andere
nicht. Da sind nach der Reformation verschiedene Traditionen entstanden,
die als konfessionelle Trennungsmerkmale ge-, ja missbraucht wurden.

Der schon erwähnte Morgensegen Luthers geht selbstverständlich vom
Bekreuzigen aus: „Des Morgens, so du aus dem Bette fährst, sollst du dich
segnen mit dem heiligen Kreuz und sagen: Das walte Gott Vater, Sohn und
Heiliger Geist! Amen.“ Das zeigt, dass das Bekreuzigen nicht typisch für
eine bestimmte Kirche ist. Es ist ein Gestus, der vermutlich schon bald zu
Beginn der Kirche praktiziert wurde, als es noch keine Bekenntniskirche, ja
nicht einmal eine Staatskirche gab. Wenn wir uns bekreuzigen, dann ist
das keinesfalls ein magisches Zeichen, sondern ein Ausdruck der
Zugehörigkeit zum gekreuzigten Christus, also eine Art gestisches
Glaubensbekenntnis. In der Taufe wird der Christ mit dem Zeichen des
Kreuzes gesegnet. Das findet gewissermaßen seine Fortführung in jedem
Kreuzzeichen, das wir schlagen. Wenn der Priester/Pastor die Gemeinde
im Auftrag Gottes mit dem Kreuzeszeichen segnet, dann bekennt sich
dazu, wer sich bekreuzigt: Was der Pastor zuspricht, gilt für den Beter
ganz persönlich.

Wer das nun gewohnt ist, der tut recht daran, es beizubehalten. Wer es
nicht gewohnt ist, tut nichts Falsches, wenn er sich nicht bekreuzigt. Nicht
ohne Grund lässt das AGB diese Frage offen. Unser Gewissen vor Gott
soll uns leiten, nicht eine tote Angewohnheit.
Wir sind frei – frei zu beten!

Junge Anglikaner, die mit dem Evangelium die Welt verändern wollen. 

GAFCON – Originaltext  Übersetzung

joung Anglicans 2018

Das Crown Plaza Hotel neben dem International Convention Center in Jerusalem war während der „Weltweiten Anglikanischen Zukunftskonferenz“ voller Aktivitäten.
In einer Lobby im Erdgeschoss mischten sich junge Delegierte und Gäste
von GAFCON 2018. Sie genossen Erfrischungen und teilten ihre
Geschichten darüber mit, wie sie dort in Jerusalem ankamen. Ein weiterer
Besprechungsraum nebenan war mit einer ähnlich großen
Menschenmenge gefüllt. Sie alle waren dort zusammendrängt und
versuchten über den allgemeinen Lärm hinweg, die freundliche
Unterhaltung zu hören, was diese Gruppe gerade mitteilte.
James Flynn, ein Delegierter aus Sydney, Australien, setzte sich in der
Lobby auf einen Stuhl und erregte alle Aufmerksamkeit als er darüber
sprach, warum er 180 junge GAFCON-Delegierte eingeladen hatte, sich
hier zu versammeln. Es war die Chance, andere junge Christen zu treffen
und zu entdecken, dass sie nicht alleine waren. Die wachsende Zahl von
GAFCON-Mitgliedern in ihren 20ern und 30ern bestätigt die Botschaft von
GAFCON, dass sie die nächste Generation erreicht und dass das
Evangelium, die Frohe Botschaft von Jesus, historisch und unveränderlich
ist und in ihnen Wurzeln schlägt; und es schlägt besonders bei denen
Wurzeln, die am besten in der Lage sind, eine sich schnell und ständig
verändernde, moderne Welt zu steuern.

James Flynns Charisma, Begeisterung und die Gelegenheit, diese jungen
Erwachsenen miteinander zu verbinden, war ansteckend. Pfarrer Alan
Lukabayo, ein anglikanischer Priester aus Sydney, war auch anwesend,
um die Gruppe zu begrüßen und sie mit wenigen Worten zu ermutigen,
indem er sprach: Es besteht die Gefahr, dass ihr nach GAFCON kommt,
und dass ihr hören werdet: Ihr seid die Zukunft von GAFCON. Das aber
stimmt nicht. Denn ihr seid GAFCON.
Denn GAFCON zu sein heißt, an der Spitze dessen zu stehen, was Gott in
der Kirche jetzt weltweit tut: Nämlich ein (unfähiges kirchliches) System zu
erschüttern, welches die Kirche nicht mehr in der Einheit des Glaubens
zusammenhalten kann. Es braucht von euch Visionen, Energie und
Fähigkeiten, um dazu beizutragen, dass dies geschieht. Diese jungen
Anglikaner sind motiviert, diese Vision überall umzusetzen, wo sie gerade
leben. Die Zukunft von GAFCON muss das Herz der Bewegung
wiederspiegeln, die sich darauf gründet, wer wir heute sind; und wer wir
heute sind, spiegelt sich wieder in den vielen und unterschiedlichen
Gesichtern der jungen Anglikaner, die den orthodoxen Anglikanismus
zurückerobern und das einzig wahre Evangelium in unserer Welt verkünden
wollen.

Gemeinden & Predigtorte der AKD
S.d. Kirchenpage:  Gottesdienstorte – Adressen

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GAFCON – Jerusalem 2018

Juni 30, 2018

 

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CHRISTUS GETREU DEN NATIONEN VERÜNDIGEN

GAFCON – Jerusalem 2018 –  Bericht von Bischof Meyer

Nach 20 Jahren Israelbesuch traf ich wieder in Jerusalem ein, um an GAFCON, der „Weltweiten Anglikanischen Zukunftskonferenz“ der bibeltreuen und missionsorientieren Anglikaner teilzunehmen.

Sonntagnacht nach meiner Ankunft schlenderte ich zwischen 24.00 und 01.00 Uhr durch den Stadtteil, wo sich das Internationale Kongress Zentrum (ICC) befindet. Ich war beeindruckt über den nächtlichen Frieden, die vielen Menschen um diese späten Stunde der Ruhe erlebten und noch spazieren gingen. Besonders aber war ich beeindruckt, dass etwas dreiviertel dieser Personen, jung oder alt, aus jüdisch konservativen Kreisen stammten: Mit Kiba, schwarzem großen Hut, mit Gebetsriemen, Gebetsschal, junge Männer, Teenager in Gruppen in feinen schwarzen Anzügen, die es wert achten, ihre Thoratradition, Zugehörigkeit zum Jüdischen Glauben noch um diese Zeit öffentlich und friedlich zu bezeugen.

Während des hektischen Jerusalemer Alltags sind sie bevölkerungsmäßig jedoch mit ca. 10% zwar in der Minderheit, aber doch eine ständige Erinnerung für alle die sie umgebenden und beobachtenden Menschen. Sie erinnern beständig an die Wurzeln des Israelitischen Staates und eine Lebensweise nach der Thora. Einer unserer Guides – Stadtführer – sagte: Es geht um die Wahrheit, die Bibel ist wortgetreu und wahr und bezeugt Israels Geschichte. Und diese Guides erzählen allen Touristen die Geschichten von Adam über König David bis zur Kreuzigung Christi und Zerstörung des Tempels in 70 n. Christus.

 

CHRISTUS GETREU DEN NATIONEN VERKÜNDIGEN

Im Jahre 2008 trafen sich die bibeltreuen Anglikaner zum ersten Mal in Jerusalem. Jetzt 10 Jahre danach versammelten sich 2000 Anglikaner aus aller Welt erneut vom 18.-22. Juni im Internationalen Kongress Zentrum und zwar unter dem Thema:

Proclaiming Christ faithfully to the Nations.

Morgens hatten die anglikanischen Gläubigen die Gelegenheit, in den umliegenden Hotels die Heilige Kommunion, das Herrenmahl, zwischen 6 – 7 Uhr zu feiern.

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(v.r.n.l. Bischof Fenwick, Free Church of Engand; Bischof Meyer; Diakon aus UK) nach der Feier des Heiligen Abendmahls)

Nach dem Frühstück im Hotel begann dann für sie der Marsch oder die Fahrt mit dem Bus zum ICC, wo sie das Anglikanische Morgenlob feierten. Am Ende drehte man sich in den Reihen um und formte in Achtergruppen Gebetszellen, die regelmäßig während der Woche füreinander beteten. Unterbrochen wurden die einzelnen Tagesabschnitte durch den stimmgewaltigen Chor nigerianischer Christinnen. Anschließend sprachen gewöhnlich Bischöfe, Missionsexperten oder Laien, meist von der südlichen Weltkugel kommend, zum Kongress Thema: Was das Evangelium ist, wie es die Kirche gestaltet, die Heiligung und Ethik des Christen und die Mission, die an alle Nationen der Welt geht.  Der Slogan „We will proclaim Christ faithfully to the Nations“ hallte mehrmals täglich durch 2000 Stimmen lautstark durch das ICC.

Neben einem Ausflug am Dienstagnachmittag zu verschieden historischen Städten von Jerusalem über Bethlehem oder zum Toten Meer, wurden nachmittags neben Hauptthemen im Plenarsaal auch Seminare mit 50-100 Teilnehmern über theologische, gemeinderelevante und missionsorientierte Themen gehalten.

Zwei Höhepunkte dieses Kongresses waren das Abendlob mit 2000 Leuten vor der Südmauer auf dem ehemaligen Treppenaufgang zum Tempel. Die Botschaft dort an alle war, sich als Pilger auf dem Weg zu machen, der jedem, wie auch dem Pilger damals, etwas kosten wird. Auch die Teilnehmer sollten Gott ihre Opfer an Zeit, Kraft und Geld in dem gemeinsamen, weltweiten  Missionsauftrag bringen. Zum Schluss hallten Lieder wie Amazing Grace durch das Tal hinüber ins muslemische Wohngebiet. Dabei schauten aus der El-Aqsa-Moschee Frauen durch die Gitterfenster auf die singenden Anglikaner herab. Genau hier entstand dann das Abschlussfoto: Pilger auf den Treppen zum Tempel.

Tempel Cafcon

Der Abschlusshöhepunkt am Freitag

war die Feier der Heiligen Kommunion. Bischof Meyer war mit eingeteilt worden, zusammen mit anderen Bischöfen auf der Empore Brot und Wein auszuteilen.

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GLOBALE ANGLIKANISCHE ZUKUNFT

Die Botschaft über die Person Jesu und die orthodoxe Bedeutung des Evangeliums zog sich durch alle Vorträge und Predigten hindurch. Der Aufruf erklang immer wieder unterschiedlich: Dieses Evangelium muss gegen alle Bedrohungen von innen und außen verteidigt werden.

Im an Ende verlesenen Abschlussdokument erklärten sich die 600 Bischöfe aus aller Welt sowie die 1400 Teilnehmer bereit, das einmal überlieferte Evangelium kulturübergreifend den Milliarden von Menschen zu bringen, die noch ohne Christus und Hoffnung sind. Für diese Zukunft wurden am Ende auf der Bühne neun Vertreter für weltweite Netzwerke wie: Theologische Ausbildung, Gemeindepflanzung, Familiennetzwerke, Bischofsfortbildungen, Fürbittennetzwerke, etc. ausgewählt, vorgestellt und für sie gebetet.

So soll für die anglikanische Zukunft durch GAFCON ein mächtiges Zeugnis für die Welt entstehen, das Heil in Christus zu verkündigen. Alle gläubigen Anglikaner wurden eingeladen, sich dem Vorhaben anzuschließen, CHRISTUS GETREU DEN NATIONEN ZU VERÜNDIGEN.

Junge Anglikaner, die mit dem Evangelium die Welt verändern wollen

Das Crown Plaza Hotel neben dem International Convention Center in Jerusalem war während der „Weltweiten Anglikanischen Zukunftskonferenz“ voller Aktivitäten. In einer Lobby im Erdgeschoss mischten sich junge Delegierte und Gäste von GAFCON 2018. Sie genossen Erfrischungen und teilten ihre Geschichten darüber mit, wie sie dort in Jerusalem ankamen. Ein weiterer Besprechungsraum nebenan war mit einer ähnlich großen Menschenmenge gefüllt. Sie alle waren dort zusammendrängt und versuchten über den allgemeinen Lärm hinweg, die freundliche Unterhaltung zu hören, was diese Gruppe gerade mitteilte.

joung Anglicans 2018

James Flynn, ein Delegierter aus Sydney, Australien, setzte sich in der Lobby auf einen Stuhl und erregte alle Aufmerksamkeit als er darüber sprach, warum er 180 junge GAFCON-Delegierte eingeladen hatte, sich hier zu versammeln. Es war die Chance, andere junge Christen zu treffen und zu entdecken, dass sie nicht alleine waren. Die wachsende Zahl von GAFCON-Mitgliedern in ihren 20ern und 30ern bestätigt die Botschaft von GAFCON, dass sie die nächste Generation erreicht und dass das Evangelium, die Frohe Botschaft von Jesus, historisch und unveränderlich ist und in ihnen Wurzeln schlägt; und es schlägt besonders bei denen Wurzeln, die am besten in der Lage sind, eine sich schnell und ständig verändernde, moderne Welt zu steuern.

James Flynns Charisma, Begeisterung und die Gelegenheit, diese jungen Erwachsenen miteinander zu verbinden, war ansteckend. Pfarrer Alan Lukabayo, ein anglikanischer Priester aus Sydney, war auch anwesend, um die Gruppe zu begrüßen und sie mit wenigen Worten zu ermutigen, indem er sprach: Es besteht die Gefahr, dass ihr nach GAFCON kommt, und dass ihr hören werdet: Ihr seid die Zukunft von GAFCON. Das aber stimmt nicht. Denn ihr seid GAFCON.

Denn GAFCON zu sein heißt, an der Spitze dessen zu stehen, was Gott in der Kirche jetzt weltweit tut: Nämlich ein (unfähiges kirchliches) System zu erschüttern, welches die Kirche nicht mehr in der Einheit des Glaubens zusammenhalten kann. Es braucht von euch Visionen, Energie und Fähigkeiten, um dazu beizutragen, dass dies geschieht. Diese jungen Anglikaner sind motiviert, diese Vision überall umzusetzen, wo sie gerade leben. Die Zukunft von GAFCON muss das Herz der Bewegung wiederspiegeln, die sich darauf gründet, wer wir heute sind; und wer wir heute sind, spiegelt sich wieder in den vielen und unterschiedlichen Gesichtern der jungen Anglikaner, die den orthodoxen Anglikanismus zurückerobern und das einzig wahre Evangelium in unserer Welt verkünden wollen.

MEHR VON GAFCON IN ENGLISCH –

 Statement 2018 – Videos – Photos —>

  1. Conference Statement
    The text of the ‘letter to the churches’ in English can be found hereand in Spanish here.  It will be available in Portuguese, French and Swahili soon.
  2. Videos:
    Do visit the ‚Conference Video‘ page in the ‚Jerusalem 2018‘ section of the Gafcon website.  Thereyou will find all the videos taken in open session as well as many of the interviews live streamed during the week.
    The communications team have produced three excellent short videos for you to share with friends and play in your churches:
    – Gafcon 2018 in 90 seconds – here
    – Highlights from the week (3 min, 27 secs) – here
    – „Thank you Jesus“ from the Temple Steps (1 minute 17 secs) – here
  3. Photos:
    If you forgot to collect a print of the Temple Steps picture you can download it here. Copies of the original photo are still available for the cost of the postage and packaging.
    To access all the pictures taken by our photographers each day go here

 

 

 

 

 

 

 

 

Menschlicher Bischof – Kardinal Lehmann

März 20, 2018

AKD Meldung   –  Download 2018 März – Kardinal Lehmann

Pastor Thomas Kohwagner (AKD Sekretär) von der Anglikanischen Mission Sankt Alban erwies dem in der Mainzer Semonarkirche (Augustinerkirche) dem dort im Bischofsornat mit Messgewand, Mitra, Bischofsring und Bischofsstab aufgebarten Toten auch im Namen der Anglikanischen Kirche i.D. die letzte Ehre. In einem nicht endenden Strom defilierten die Menschen in Zweierreihen durch die Kirche, um sich von Karl Kardinal Lehmann zu verabschieden. So konnte dieser selbst noch im Tod Menschen unterschiedlicher Herkunft und Konfession zusammenführen.

 Nicht ganz unerwartet verstarb am Sonntag, den 11. März 2018 der ehemalige Mainzer Erzbischof Karl Kardinal Lehmann. Er hatte sich von einem Schlaganfall im September des vergangenen Jahres nicht mehr erholt. Das Ende seines irdischen Weges fühlte er nahen, denn er sprach in den letzten Tagen davon, dass er sich nun wohl bald auf seine letzte Reise begeben werde. Mit ihm wurde ein großer Geist und aufrechter Christ von der Zeit in die Ewigkeit abberufen, dem es um die Einheit zu tun war, ist von uns gegangen. Ein Verlust – nicht nur für die Römische Kirche. Denn es war ihm stets um die Einheit der Kirche zu tun und im das Gespräch mit den anderen christlichen Konfessionen. Ein Aushang im Gedenkfenster der Mainzer Dom-Information charakterisi

Lehmannert ihn so:

– menschlicher Bischof

– Hirte mit Lebensfreude

-herausragender Theologe

-leidenschaftlicher Brückenbauer

– Kirchenmann mit Format

– kraftvoller Glaubenszeuge

– glaubwürdiger Seelsorger.

 

Und dann seine schlichten Lebensdaten:

Karl Kardinal Lehmann – 1936 – 2018.

Der Charakterisierung können wir aus vollem Herzen zustimmen.

 

Hirtenbrief aller REC Bischöfe von Brasilien bis Kroatien.

Oktober 31, 2017

Website der Mutterkirche REC, USA – REC Mutterkirche USA

Download als PDF: Hirtenbrief aller Bischöfe – Deutsch

Download from Webpage US:  Pastoral LetterEnglish

Bischöfe REC

THE REFORMED EPISCOPAL CHURCH

                     OFFICE FOR THE UNITED STATES and CANADA

A Founding Member of the Province of the  Anglican   Church in North America

 

An die treuen Gemeindeglieder der weltweiten Familie

der Reformierten Episkopalkirchen.

Ein Schreiben aller Bischöfe der Reformierten Episkopalkirche.

Die Bischöfe der Reformierten Episkopalkirche (REC) trafen sich am 2. Oktober 2017 in der „Kirche der Heiligen Kommunion“ (Church oft he Holy Communion), Dallas, Texas, zum Gebet, zur Gemeinschaft, zur Planung von Erneuerung und Gemeindepflanzung von anglikanischen Gemeinden und zur Besprechung anderer Angelegenheiten bezüglich der Kirche. Bischöfe der Reformierten Episkopalkirche aus Kanada, England, Kroatien, Deutschland und Brasilien waren durch Zuschaltung mittels einer Telefonkonferenz anwesend.

Zu den diskutierten Themen gehörte auch die jüngste Erklärung des Kollegiums der Bischöfe der Anglikanischen Kirche in Nordamerika (ACNA) über die Ordination von Frauen. Diese Erklärung entstand durch die vom 5. bis 7. September 2017 in Victoria, British Columbia, abgehaltene Konklave aller ACNA Bischöfe. Sie stellt den ersten Versuch des ACNA Bischofskollegiums dar, seit dem Abschluss der fünfjährigen Studie der Arbeitsgruppe über das Weiheamt (Holy Orders), die unterschiedlichen Ansichten innerhalb der Diözesen der ACNA zu diesem Thema anzusprechen.

Da die reformierten episkopalen Bischöfe in Nordamerika Mitglieder des ACNA-Bischofskollegiums sind, hat die Veröffentlichung der ACNA Erklärung bei REK-Geistlichen und Laien zu Fragen darüber geführt, welche Auswirkungen dies auf das Verständnis der Reformierten Episkopalkirche für das Weiheamt haben könnte. Folglich haben es die Bischöfe für ratsam gehalten, einen Hirtenbrief an die weltweite Kirchenfamilie der REK zu richten, um unsere Position klar zu machen und damit mögliche Ängste über die Ausrichtung unserer Kirche zu zerstreuen.

Der Brief spricht zwei Punkte an, die die Bischöfe mitteilen wollen.

Der erste Punkt besteht darin, dass die Reformierte Episkopalkirche ihre Überzeugung beibehält, dass das dreifache Weiheamt von Bischof, Presbyter und Diakon nur Männern vorbehalten ist. Diese Position ist fest in unserer Kirchenverfassung und dem entschlossenen Engagement jedes Bischofs in der Reformierten Episkopalkirche verankert.

Der zweite Teil des Briefes vermittelt die wesentlichen Gründe dafür, dass die Reformierte Episkopalkirche in Nordamerika Gründungsmitglied der Anglikanischen Kirche in Nordamerika / ACNA mit einflussreicher Stimme und Wahlrecht wurde, und sie sich der praktischen Vorteile als Ergebnis dieser fortgesetzten Beziehung erfreut.

Schließlich sollen die folgenden Punkte dieses Hirtenbriefs erwähnt werden, der verbreitet werden soll.

  1. Von Zeit zu Zeit haben die Bischöfe Hirtenbriefe für gesamte Kirche herausgegeben. Es wird erwartet, dass dieser Brief jedem Mitglied jeder Gemeinde (Mission) der Reformierten Episkopalkirche mündlich sowie auch in schriftlicher Form mitgeteilt wird.
  2. Wegen ihrer Länge finden es manche Pfarrer / Pastoren vielleicht nicht praktisch, den Hirtenbrief im Rahmen eines regelmäßigen Sonntagsgottesdienstes zu lesen. Die Bischöfe schlagen vor, dass ein geeigneter alternativer Ort ausgewählt wird, wie zum Beispiel eine Sonntagsschulklasse oder eine Zusammenkunft während der Woche. Eine Kopie sollten an einem Anschlagbrett angebracht oder auf einem Ausstellungstisch ausgelegt werden.
  3. Das Wort „katholisch“ erscheint häufig im diesem gesamten Brief. Die Bischöfe erinnern den Leser daran, dass dieses Wort in dem Sinne verwendet wird, wie es in dem Nicänischen-, Apostolischen- und Athanasianischen Glaubensbekenntnis gefunden wird und sich auf die gesamte christliche Kirche bezieht, jedoch nicht als ein verengter Bezug allein auf die Römisch-katholische Kirche angesehen werden soll.

Hirtenbrief der Bischöfe der Reformierten Episkopalkirche

Dallas/Texas, am 18. Sonntag nach Trinitatis

Liebe Brüder und Schwestern der Reformierten Episkopalkirche, seid gegrüßt im Namen unseres Herrn und Erretters Jesus Christus!

Als Bischöfe der Kirchenfamilie der Reformierten Episkopalkirchen weltweit, schreiben wir Euch angesichts der jüngsten Erklärung des Bischofskollegiums der Anglikanischen Kirche in Nordamerika (ACNA) zur Frauenordination. Diese Erklärung fasst die Übereinkunft des Konklaves[1] zusammen, das in der Kirche unseres Herrn in Victoria, British Columbia, vom 5. bis 7. September abgehalten wurde. Einige unserer Geistlichen und Laien haben von uns eine eigene Erwiderung, die unsere Auffassung über jene Erklärung darlegt, erbeten. Wir haben diesen Ratschlag betend erwogen und legen Euch folgende Orientierungshilfe vor.

 

Zu Beginn seid versichert: Aufgrund der Autorität der Heiligen Schrift, wie sie von der maßgeblichen kirchlichen Überlieferung seit zweitausend Jahren verstanden wird, sind wir überzeugt, dass nur ein getaufter Mann die Weihe (Ordination) zum Diakon, Presbyter oder Bischof empfangen kann. Unsere Kirchen haben diesen Standpunkt seit mehr als 144 Jahren einmütig vertreten. Viele Jahre lang war es nicht notwendig, diesen Grundsatz in unsere Verfassung und unsere Kanones aufzunehmen. In den letzten Jahren haben jedoch sowohl die Reformierte Episkopalkirche (Reformed Episcopal Church) in Nordamerika als auch die Freie Kirche von England (Free Church of England) für diese Überzeugung Gewähr geleistet: Es wurde sichergestellt, dass unsere Verfassung und Kanones ausdrücklich die historische Position der Heiligen Schrift über das Weiheamt bekennen. Darüber hinaus hat unsere nordamerikanische Jurisdiktion das alte, biblische Laienamt der Diakonisse erneuert und sich verpflichtet, die richtigen und aus biblischer Sicht wichtigen Möglichkeiten des weiblichen Dienstes im Reich Gottes zu fördern.

Hierzu bleiben wir unseren Konsekrationsversprechen treu, als wir bei unseren Bischofsweihen gelobt und unterschrieben haben, die Lehre und Disziplin der katholischen[2] Kirche zu bewahren, zu verteidigen und zu lehren, so wie sie die Reformierten Episkopalkirchen erhalten haben. Diese Gelübde binden uns an das irrtumslose, unfehlbare, unveränderliche geschriebene Wort Gottes, die altkirchlichen Glaubensbekenntnisse, die Neununddreißig Glaubensartikel, das historische Allgemeine Gebetbuch, wie es von den Reformierten Episkopalkirchen angenommen wurde, und die anderen Lehrdokumente der Kirche (d.h. die Präambel, die Jerusalemer Erklärung und in Nordamerika das Chicago-Lambeth-Viereck)[3].

In Bezug auf die Erklärung des Bischofskollegiums legen wir Euch folgende Punkte dar.

Erstens war das jüngste Konklave nur die erste bischöfliche Zusammenkunft der Anglikanischen Kirche in Nordamerika, die sich mit dem Abschlussbericht der Arbeitsgruppe zum Weiheamt – unter dem Vorsitz unseres Bischofs David Hicks – befasst hat. Wir alle suchen die Führung des Herrn in Bezug auf die künftige Debatte. Im Moment bringt die Erklärung jedoch die Meinung des Bischofskollegiums zum Ausdruck – unter Einschluss jener, welche die Frauenordination ablehnen und jener, die sie für möglich halten.

Zweitens sollten die noch nie da gewesenen, positiven Aussagen der Erklärung nicht übersehen werden, obgleich wir erkennen, dass es auch widerstreitende Punkte gibt. Es ist sehr bezeichnend, dass das Bischofskollegium zum ersten Mal in der Geschichte der Anglikanischen Kirche in Nordamerika sich folgendermaßen ausgedrückt hat: „die Praxis [der Frauenordination] ist eine Neuerung gegenüber der apostolischen Tradition und der altkirchlichen Kirchenverfassung“ und „[es gibt] keine hinreichende Ermächtigung in der Heiligen Schrift, die Weihe von Frauen zum Priesteramt als Standardpraxis in der gesamten Kirchenprovinz zu akzeptieren.“ Diese Bemerkungen verneinen die Vorstellung, dass beide Gepflogenheiten [nämlich die Frauenordination und ihre Ablehnung, d. Übers.] gleichberechtigt, etwa im Sinne einer „doppelten Richtigkeit“ (dual integrity), seien. Wie der Bericht abschließend festhält, können „nicht beide Positionen richtig sein“. Das Bischofskollegium hat sich diesem Standpunkt angeschlossen. In dieser Hinsicht sehen wir die Erklärung der Bischöfe als Anerkennung [unserer Position, d. Übers.], die deutlicher ist als jemals zuvor.

Drittens sind wir uns der erheblich verschiedenen Situationen bewusst, in denen sich die Bischöfe der Reformierten Episkopalkirche in Deutschland[4], Kroatien und Kuba sowie der Freien Kirche von England (mit ihren abhängigen kirchlichen Werken in Brasilien, Venezuela, Russland, Frankreich und Australien) und die Bischöfe, deren Diözesen Teil der Reformierten Episkopalkirche in Nordamerika sind, befinden. In Bezug auf die erstere Gruppe hat die Anglikanischen Kirche in Nordamerika erklärt, dass sie in voller Kirchengemeinschaft mit ihnen steht und ihre Ordnungen, Sakramente und Gemeinden anerkennt, und versprochen, mit ihnen im Dienst des Evangeliums zusammenzuarbeiten. Für diejenigen von uns, die in der Reformierten Episkopalkirche in den Vereinigten Staaten und Kanada zur bischöflichen Aufsicht berufen sind, ist die Situation aufgrund unserer Verpflichtungen gegenüber der Anglikanischen Kirche in Nordamerika etwas anders. Der übrige Teil dieses Hirtenbriefs behandelt daher in erster Linie die Bedenken und Fragen, welche die Erklärung des Bischofskollegiums für uns, unsere Geistlichen und unser gläubiges Volk aufwirft.

Die Erklärung bestätigt die gegenwärtige Verfassung und die Kanones der Anglikanischen Kirche in Nordamerika, die jeder Diözese freistellen, welche Praxis in ihrem Seelsorgebereich zu befolgen ist. Der Grund für den scheinbaren Widerspruch in der Erklärung ist in einem gewissen Sinn einfach zu verstehen. Unter den Bischöfen der Anglikanischen Kirche in Nordamerika müsste es einstimmige Unterstützung für die Änderung der Verfassung und der Kanones geben, und selbst dann wäre noch ein langwieriger Verfassungsänderungsprozess unter Einschluss von Laien und Klerus erforderlich. Ein derartiger Konsens existiert weder im Bischofskollegium der Anglikanischen Kirche in Nordamerika noch scheint er gegenwärtig in der Anglikanischen Kirche in Nordamerika als ganzer zu bestehen. Während es hinreichenden Konsens für jene Aussagen in der Erklärung gab, durch welche die biblische und überlieferte Praxis geschützt wird, gab es unter den Bischöfen nicht genügend Einvernehmen, um eine Änderung der Verfassung und der Kanones der Anglikanischen Kirche in Nordamerika in dieser Frage zu erwägen.

Wir in der Reformierten Episkopalkirche in Nordamerika erkennen die starken biblischen und historischen Aussagen [in der Erklärung] als eine Verbesserung an, obwohl diese Festlegungen noch nicht so weit in die Herzen und Köpfe der Anglikanischen Kirche in Nordamerika eingedrungen sind, dass sie die Praxis der Frauenordination ganz verwerfen würden. Wir wünschen uns immer noch, dass dieses Letztere zustande kommt. Wir beten, dass der Heilige Geist im Laufe der Zeit die Anglikanische Kirche in Nordamerika durch die Anerkennung der Heiligen Schrift und der maßgeblichen Überlieferung ihrer historischen Auslegung zu einer größeren Übereinstimmung mit dem Worte Gottes führen wird. Deshalb haben wir für die Erklärung gestimmt; diese Entscheidung bedeutet natürlich nicht, dass wir die Weihe von Frauen befürworten. Eben die Verfassung und die Kanones der Anglikanischen Kirche in Nordamerika gestatten uns, eine gesonderte Kirchenprovinz mit eigener reformiert-episkopaler Verfassung und eigenen Kanones zu bleiben, wodurch ausdrücklich nur Männer für das ordinierte Amt (Weiheamt) vorgesehen werden.

Auch auf weitere konstruktive Kommentare in der Erklärung weisen wir hiermit hin; sie betonen, wie notwendig es für die Kirche ist, besser zu vermitteln, auf welche Weise der apostolische Dienst nicht nur eine Angelegenheit des Klerus, sondern ebenso der Laien ist. Im Allgemeinen hat die westliche Kirche unter einer Art professioneller Klerikalisierung gelitten. In dieser Hinsicht werden Geistliche allzu oft als diejenigen gesehen, die den Dienst verrichten, während die Laien zu Zuschauern werden. Im Gegensatz dazu lehrt das Neue Testament, dass der Klerus die Laien zurüsten soll, um am Werk des Dienstes tätig teilzunehmen, ausgenommen die sakramentalen Aufgaben, die nur dem Klerus obliegen. So wichtig der Vorrang des Gottesdienstes ist, so findet doch der überwiegende Teil des zwischenmenschlichen Dienstes außerhalb der heiligen Liturgie statt, und zwar durch Laien, sowohl männliche wie weibliche. Die Reformierte Episkopalkirche Nordamerika legt großen Wert auf die Bedeutung der Laiendienste. Deshalb unterstützen wir nachdrücklich das Anliegen in der Erklärung des Bischofskollegiums, das gesamte Volk Gottes über die vielfältigen Möglichkeiten des Dienstes am Herrn in seiner Kirche zu unterweisen und dafür zuzurüsten.

An dieser Stelle mag eine nochmalige Begründung sowohl für den Beschluss der Reformierten Episkopalkirche in Nordamerika zur Beteiligung an der Anglikanischen Kirche in Nordamerika als auch für deren Fortsetzung (im Lichte der deutlicheren Kommentare in der Erklärung des Bischofskollegiums) angebracht sein. Unsere Beteiligung an der Anglikanischen Kirche in Nordamerika ist eine Bundesbeziehung, die auf dem Prinzip der Katholizität basiert, wie es im Apostolischen Glaubensbekenntnis formuliert wird: „Wir glauben an die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“. Das Wort „katholisch“ meint die universale Kirche, nicht nur einen Teil, wie etwa die römisch-katholische Kirche. Es geht jedoch über die bloße Aussage hinaus, dass die Kirche größer ist als die eigene Jurisdiktion[5]. Das Wort „katholisch“ kommt von der griechischen Präpositionalkonstruktion kath‘ holon [von kata und holos], wörtlich „dem Ganzen gemäß“. Dies impliziert ein gemeinsames Bekenntnis zur Fülle des Glaubens, so wie in den altkirchlichen Glaubensbekenntnissen (Apostolikum, Nizänum und Athanasianum) formuliert. Jenseits der Universalität und des Bekenntnisses bedeutet Katholizität jedoch auch die Verpflichtung zu einer wirklichen Verbindung und Gemeinschaft mit der größeren anglikanischen Familie und zu den historischen, von Canterbury errichteten Kirchenprovinzen, obgleich die Gemeinschaft mit Canterbury gegenwärtig nicht möglich ist. Ein „unabhängiger Anglikaner“ oder eine isolierte Jurisdiktion zu sein, ist ein Oxymoron [Widerspruch in sich, d. Übers.] und nur dann zulässig, wenn gar keine andere Option besteht. Deshalb sagen wir, dass es, wenn möglich, eine konkrete Selbstverpflichtung zur Verbindung mit der weltweiten anglikanischen Kirchenfamilie geben sollte. Durch die Anglikanische Kirche in Nordamerika und GAFCON [die Konferenz für eine weltweite anglikanische Zukunft, d. Übers.] wurde uns diese Verbindung mit der größeren anglikanischen Familie eröffnet.

Unsere Beteiligung an der Anglikanischen Kirche in Nordamerika und an GAFCON steht im Einklang mit den historischen Bestrebungen in der Reformierten Episkopalkirche. Die Reformierte Episkopalkirche in Nordamerika hat während ihrer gesamten Geschichte an kritischen Wegscheiden entschieden, dass sie es vorzieht nicht unabhängig zu sein, sondern Teil der anglikanischen Familie, solange sie ihren eigenen Überzeugungen treu bleiben kann. Dies wird vielleicht am deutlichsten im vorteilhaften Abschlussbericht der Frank-Wilson-Kommission der späten 1930er Jahre hinsichtlich des Weiheamts der Reformierten Episkopalkirche und unserer Zulassung zur Anglikanischen Kirchengemeinschaft, die durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieg jedoch nicht verfolgt werden konnte. Die gleichen Anliegen wurden in der Reformierten Episkopalkirche auch offenbar während der ökumenischen Dialoge in den 1990er Jahren mit der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika (TEC). Schließlich haben die Anglikanische Kirche in Nordamerika und GAFCON 2008-2009 eine Möglichkeit geschaffen, um die Anliegen der Reformierten Episkopalkirche in Nordamerika zu verwirklichen. So konnten wir diesem Teil der Kirche des Herrn beitreten und zugleich unsere kirchenrechtlichen Status sowie unsere Selbstverpflichtung zu einem rein männlichen Klerus behalten. Aufgrund des größeren ekklesiologischen Prinzips, das im Apostolischen Glaubensbekenntnis zum Ausdruck kommt, haben wir eine Mitgliedschaft unserer Kirche in dem GAFCON-Verbund innerhalb des Anglikanismus für wichtig gehalten, um dadurch unsere Selbstverpflichtung zu Katholizität und örtlicher Jurisdiktion [bzw. kirchenrechtlicher Subsidiarität [6], d. Übers.] zu erfüllen.

In der Anglikanischen Kirche in Nordamerika ordiniert die überwiegende Mehrheit der Diözesen keine Frauen zum Priesteramt; viele ordinieren auch keine Frauen zum Diakonat. Dennoch gibt es Diözesen, die Frauen in beide Ämter ordinieren. Unsere beiden wechselseitig wichtigen Selbstverpflichtungen zur Katholizität und kirchenrechtlichen Subsidiarität bringen uns in Kirchengemeinschaft mit Diözesen, die Frauen ordinieren. In diesem Punkt stimmen jene Diözesen nicht vollständig mit der altkirchlichen Kirchenverfassung überein, während sie alle anderen Punkte des katholischen Glaubens vertreten. Bezüglich der altkirchlichen Kirchenverfassung besteht gleichwohl Einigkeit darüber, dass Frauen nicht das Bischofsamt innehaben können, was wesentlich für den Erhalt der apostolischen Sukzession ist. Ohne diese Selbstverpflichtung zur Kirchenverfassung hätte die Reformierte Episkopalkirche in Nordamerika auch niemals der Anglikanischen Kirche in Nordamerika beitreten können.

Trotz unserer Differenzen hinsichtlich Frauen im Diakonat und Priesteramt bzw. Presbyterat wurde für uns ein Weg zur Beteiligung an der Anglikanischen Kirche in Nordamerika erarbeitet, wodurch einerseits unser Zeugnis eine Verbindung zur weltweiten katholischen anglikanischen Kirchenfamilie gewinnt und andererseits gleichzeitig die Maßstäbe unserer örtlichen Jurisdiktion beibehalten werden. Man war bereit, unsere Überzeugung, dass Frauen nicht zum Weiheamt ordiniert werden, zu respektieren, und unsere Verbindung zu Diözesen mit Frauenordination zu begrenzen. Wir empfangen nicht die heilige Kommunion, wenn eine Frau die Elemente konsekriert. Auch wenn wir in unserer Provinz oder im Rahmen von GAFCON als Ganzes zusammentreffen, stehen männliche Bischöfe [der Eucharistiefeier] vor. Tatsächlich ist die derzeitige Praxis, dass sich mit Ausnahme von Altardienern nur Bischöfe im Chorraum befinden. Sogar diejenigen mit einer anderen Überzeugung, stimmen mit uns darin überein, dass solche Gepflogenheiten die einzige Möglichkeit sind, einen Gottesdienst der ganzen Kirchenprovinz zu feiern, bei dem alle die heilige Kommunion empfangen können.

Wir möchten euch auch darauf hinweisen, dass unsere Beziehung zu GAFCON durch die Anglikanische Kirche in Nordamerika uns in die Gemeinschaft mit vielen Diözesen und Kirchenprovinzen gebracht hat, die keine Frauen ordinieren. Wenn wir nicht Teil der Anglikanischen Kirche in Nordamerika wären, wäre unser historischer Kirchenbund mit der Anglikanischen Kirche von Nigeria (im Jahre des Herrn 2005) nicht fortgesetzt worden. Erzbischof Peter Akinola, der Primas der Anglikanischen Kirche von Nigeria (mit über vierundzwanzig Millionen Christen), wies uns bei der ersten Zusammenkunft von GAFCON in Jerusalem (im Jahre des Herrn 2008) an, durch eine neue nordamerikanische Kirchenprovinz in ein Konkordat mit seiner Kirche einzutreten; aus dieser Provinz wurde dann die Anglikanische Kirche in Nordamerika. Er sagte ausdrücklich, dass GAFCON nicht viele kleine, fragmentierte anglikanische Jurisdiktionen anerkennen würde, sondern nur eine neue Kirchenprovinz.

Daher stehen wir, was die traditionalistische Seite unserer kirchlichen Außenbeziehungen betrifft, durch die Anglikanische Kirche in Nordamerika bzw. durch GAFCON in Kirchengemeinschaft mit mehr Christen, die keine Frauenordination haben, als dies ohne Beteiligung an der Anglikanischen Kirche in Nordamerika der Fall wäre. In Bezug auf die altkirchliche Kirchenverfassung können wir unseren Maßstäben treu bleiben. In dieser Hinsicht wurde unser Grundsatz, sich mit der größeren anglikanischen Familie zu verbinden und zugleich unsere eigene Jurisdiktion zu behalten, vom Herrn gesegnet.

Auf der Basis der Grundsätze von Bibel und Bekenntnis sind die praktischen Vorteile, die wir als Teil der Anglikanischen Kirche in Nordamerika bzw. GAFCON genießen, über all unsere Vorstellungen hinausgegangen. Wir sind diese Beziehung eingegangen aufgrund unserer Selbstverpflichtung zum oben beschriebenen Grundsatz der Katholizität und nicht aufgrund pragmatischer Erwägungen. Da wir nun aber mit unseren anglikanischen Mitchristen an einem Tisch sitzen, weiß die anglikanische Welt, wer die Reformierten Episkopalkirchen sind und wofür wir stehen. Vor nicht langer Zeit waren wir sogar unter Anglikanern praktisch unbekannt. Nun sind unsere Ansichten nicht nur bekannt, sondern sie werden zunehmend respektiert und gehört.

Unser Zeugnis ist auf der Welt überallhin gelangt, wo der Anglikanismus vertreten ist; dadurch waren wir an Missionsprojekten beteiligt, die größer sind als alles, was wir je zuvor unternommen haben. Unsere Theologischen Seminare sind durch die Beziehung mit der Anglikanischen Kirche in Nordamerika bzw. GAFCON gewachsen; sie haben Studenten aus der gesamten Kirchenprovinz und aller Welt. Wir sind in ökumenischen Dialogen mit allen großen Kirchen der Christenheit engagiert, worin Millionen von Christen, die an Bibel und Bekenntnis glauben, vertreten sind. Unsere christlichen Lehrmaterialien, unsere Schulen, unser Bild von Gemeindepädagogik und unsere Anglikanische Schulvereinigung erreichen die Menschen in einer Kirchenprovinz von Zigtausenden; dadurch gibt es ein größeres Potential als je zuvor, unser Verständnis von geistlichem Wachstum zu verbreiten. Durch den Anglican Relief and Development Fund (anglikanischer Hilfs- und Entwicklungsfonds) wurde Nächstenliebe erwiesen und empfangen, die über alles hinausgeht, was wir jemals alleine leisten konnten (z.B. der Wiederaufbau eines reformiert-episkopalen Kirchengebäudes, das von einem Tornado niedergerissen wurde). Das offizielle Verlagshaus der Anglikanischen Kirche in Nordamerika druckte auf eigene Kosten unser neues reformiert-episkopales Gesangbuch und ist im Begriff, eine zweiten Auflage zu drucken; diesmal werden die Kosten vollständig vom Verlagshaus und dem Verkaufserlös gedeckt. Derselbe Verlag veröffentlichte auch die jüngste Apologie der Freien Kirche von England /FCE – ein Buch mit dem Titel „Anglikanische Ekklesiologie und das Evangelium“ von Bischof John Fenwick, dem Leitenden Bischof (Primus) der Freien Kirche von England / FCE. All diese Vorteile und viele mehr haben das Wirken der Reformierten Episkopalkirche zu Menschen und an Orte gebracht, die wir ohne unsere Beteiligung an der Anglikanischen Kirche in Nordamerika bzw. GAFCON nie hätten erreichen können; gleichzeitig haben wir unsere historischen biblischen Überzeugungen und unsere eigene Jurisdiktion bewahrt.

Uns ist bewusst, dass unsere historische Selbstverpflichtung zum Grundsatz der Katholizität und auch die praktischen Vorteile durchaus wesentliche Differenzen und Spannungen als Teil einer großen anglikanischen globalen Familie mit sich bringen. Wir sehen ein, dass es immer die Herausforderung gibt, Teil des Geschehens zu bleiben, anstatt abgeschieden in Isolation zu leben. Es gibt auch die Realität einer größeren Vielfalt, die mit der Mitgliedschaft in einer großen globalen Familie einhergeht, wie etwa auch die anderen Zweige der Christenheit. Nichtsdestotrotz sind wir, die Bischöfe der Reformierten Episkopalkirche in Nordamerika, überzeugt, dass diese kirchliche Bundesbeziehung der von Gott für uns eröffnete Weg zur Erfüllung unserer Pflicht als katholische Christen in der anglikanischen Familie ist, solange nur unsere Überzeugungen und unsere Jurisdiktion nicht gefährdet werden. Da der Herr mit sämtlichen Schutzvorkehrungen für uns vorgesorgt hat, halten wir einen Rückzug in eine unabhängige Jurisdiktion gegenwärtig nicht für seinen Willen.

Wir sind uns im Klaren, dass einige die Anglikanische Kirche in Nordamerika (ACNA) nur als eine Fortsetzung der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten (TEC) und im Wesentlichen als das Gleiche ansehen. Wir merken jedoch an, dass sich die beiden Kirchen in Bezug auf ihre Selbstverpflichtungen und Struktur deutlich unterscheiden. Die grundlegende Theologische Erklärung der Anglikanischen Kirche in Nordamerika bekräftigt in ihrer Präambel, dass Jesus Christus der einzige Weg zu Gott dem Vater ist, und sie nimmt die Autorität der Heiligen Schrift als unveränderliches geschriebenes Wort Gottes an. Sie bekennt sich auch zu allen drei altkirchlichen Glaubensbekenntnissen, zur Christologie aller großen ökumenischen Konzilien, zum Allgemeinen Gebetbuch von 1662 (BCP) als liturgischer Norm und zu den Neununddreißig Glaubensartikeln als fundamentale Grundsätze anglikanischen Glaubens und nicht nur als historisches Dokument. Diese theologischen Selbstverpflichtungen gehen weit über das hinaus, was die heutige Episkopalkirche der Vereinigten Staaten und auch jene der früheren Jahre (die zum Beispiel das Athanasianum abgelehnt hat) jemals angenommen hat; dies ist wohl auch teilweise ursächlich für die positiven Aussagen der Erklärung des Bischofskollegiums.

Strukturell gibt es in der Anglikanischen Kirche in Nordamerika weitere Unterschiede zur Episkopalkirche der Vereinigten Staaten, insbesondere nämlich: gesonderte Jurisdiktionen wie die Reformierte Episkopalkirche in Nordamerika; Gemeinden, die ihr Eigentum selbst besitzen; die Verbindung mit dem Globalen Süden (Global South) des Anglikanismus durch GAFCON; die Möglichkeit für Gemeinden, mit ihrem Eigentum und ohne Folgen die Kirche zu verlassen; und nun auch die nachweisbare Bereitschaft, ein Gutachten über das Weiheamt anfertigen zu lassen. Der Frage der Frauenordination wurde in der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten niemals ein theologisches Gutachten gewidmet. Aus unserer Sicht wurden die positiven Aussagen, die in der Erklärung des Bischofskollegiums enthalten sind, in der Episkopalkirche nie getroffen. Ja, wir haben eine schwierige Diskussion mit dem Gutachten über das Weiheamt begonnen. Falls die Anglikanische Kirche in Nordamerika versuchen würde, uns aus unserem Status als gesonderte Jurisdiktion heraus zu zwingen, würden wir die Kirche verlassen. Dies war bisher alles andere als der Fall. Vielmehr hat es die Bereitschaft gegeben, uns zu hören. Auch dies spiegeln die Kommentare in der Erklärung des Bischofskollegiums wider. Daher unterscheidet sich die Anglikanische Kirche in Nordamerika in vielerlei Hinsicht von der Episkopalkirche der Vereinigten Staaten; deshalb waren und sind wir zur Beteiligung [an jener Kirche] bereit, so lange wie ihre theologischen Selbstverpflichtungen und Strukturen bleiben wie sie sind und wir unsere gesonderte Jurisdiktion als Reformierte Episkopalkirche in Nordamerika mitsamt unserer eigenen Verfassung und eigenen Kanones behalten können.

Wir hoffen, dass dieses Schreiben euch zu einem besseren Verständnis jener Gründe führt, aus welchen unsere Vorgänger die Reformierte Episkopalkirche in Nordamerika in die Anglikanische Kirche in Nordamerika geführt haben. Sie haben die Unterschiede und Risiken vollständig erkannt. Aus diesem Grund forderten sie ein verpflichtendes Gutachten zur Frage der Frauenordination. Zwar mag die Hoffnung bestanden haben mag, dass die Praxis [der Frauenordination] durch ein solches Gutachten abgeschafft würde; gleichwohl erkannten viele der von Anfang an Beteiligten unter uns, dass nicht ein einziges Gutachten und eine einzige Zusammenkunft von Bischöfen genügen würde, um eine irrige, aber in der Kultur jahrzehntelang tief verwurzelte Praxis sofort zu ändern. Abgesehen von dem offensichtlichen Wunsch, die historische, biblische und überlieferte Praxis wiederherzustellen, ging es unseren Vorgängern um ein ernsthaftes Gutachten, das eine Darlegung und Diskussion der biblischen Auffassung unter den Bischöfen ermöglicht. Die Hoffnung war, dass Fortschritte in Richtung auf eine Anerkennung der biblischen Auffassung zur Frauenordination gezeitigt würden. Obwohl wir uns viel mehr gewünscht hätten, sehen wir uns bestärkt durch die gute Arbeit der Studiengruppe zum Weiheamt, durch die deutlichen und beispiellosen Aussagen des Bischofskollegiums zur Frauenordination, nämlich als „Neuerung gegenüber der apostolischen Tradition und der altkirchlichen Kirchenverfassung“, sowie durch die Anerkennung der unzureichenden biblischen Ermächtigung für eine Weihe von Frauen zum Priesteramt, womit sie auch nicht als Standardpraxis der Kirchenprovinz in Frage kommt. Diese Entwicklungen zeigen uns, dass der Herr von uns die Fortsetzung unserer Arbeit und unseres Zeugnisses in der Anglikanischen Kirche in Nordamerika möchte.

Diejenigen unter uns, die dem Bischofsrat der Reformierten Episkopalkirche in Nordamerika angehören, versprechen Wachsamkeit und die laufende Prüfung unserer Beziehung zur Anglikanischen Kirche in Nordamerika. Wir werden weiterhin prüfen, inwieweit wir an verschiedenen Aktivitäten der Anglikanischen Kirche in Nordamerika teilnehmen können. Diejenigen von uns, die Bischöfe von reformiert-episkopalen Jurisdiktionen außerhalb Kanadas und der Vereinigten Staaten sind, bieten unseren Brüdern und allen ihren Geistlichen und Gemeinden ihre Unterstützung und Bestärkung an, da sie in einer schwierigen Situation ein gläubiges Zeugnis bewahren.

Abschließend bitten wir um Eure Gebete, damit wir und das ganze Volk Gottes vom Herrn geführt werden, während wir uns mit diesen schwierigen Fragen auseinandersetzen. Als Bischöfe sind wir Hirten der Diener Gottes und Hüter des apostolischen Glaubens. Wir danken Euch allen für Eure Liebe zu Gott und seiner Kirche, besonders in der Familie der Reformierten Episkopalkirchen. Möge Gott Euch alle reich segnen.

Mit freundlichen Grüßen in Christus

NordamerikaLeitender Bischof Ray R. Sutton

Bischof Walter R. Banek

Bischof David L. Hicks

Bischof Charles Gillin

Bischof Alphonza Gadsden

Bischof William J. White

Bischof Daniel R. Morse

Bischof Peter Manto.

 

Kroatien

Bischof Jasmin Milic

 

 

Westkanada

Bischof Charles Dorrington

 

Kuba

Bischof Raúl Willians Mendez Suarez

 

Deutschland

Bischof Gerhard Meyer

 

Freie Kirche von England / Reformierte Episkopalkirche in England

Leitender Bischof John Fenwick

Bischof Paul Hunt

Bischof Josep Rossello (Brasilien)

 

 

[1] Streng abgeschlossener Versammlungsraum für Bischöfe der Gesamtkirche bei äußerst wichtigen Entscheidungen.

[2] S.d. Erklärung im Vorwort: …dass sich“ katholisch“ auf die gesamte christliche Kirche bezieht.

[3] Das »Lambeth-Viereck« (von 1888)

  • AT und NT als geoffenbartes Wort Gottes;
  • das nicänische Glaubensbekenntnis (Nicäno-Konstantinopolitanum) als Feststellung des christl. Glaubens;
  • die zwei Sakramente des Herrn, d.h. Taufe und Herrenmahl;
  • das historische Bischofsamt.

 

[4] Anglikanische Kirche in Deutschland / REK (Namensänderung seit 2015)

[5] kirchliche Vollmacht, Recht des Klerus und Laien zur Leitung der Mitglieder der Kirche (mit den Funktionen Gesetzgebung, Rechtsprechung, Verwaltung)

[6]  Die Leitung der Reformierten Episkopalkirche als kleinere Einheit der übergeordneten Anglikanischen Kirche in Nordamerika (ACNA) wird von ihr selbständig nach eigener Verfassung und Kanones übernommen. Die übergeordnete Gesamtkirche / ACNA kommt erst dann zum Einsatz, wenn die kleiner Teilkirche REKC Aufgaben nicht bewältigen kann. Trotzdem ist sie in der Gesamtleitung, Haus der Bischöfe, vertreten.

St. Benedikt Seminar / Schwarzenborn

September 20, 2017

Als Gast an Vorlesungen teilnehmen? – Willkommen !

 

17 Rückseite groß

Anmeldungen: Studiendekan 0151-22824544  – Mehr im Download.

Bei Teilnahme an Verpflegung und Übernachtung direkt an Knüllcamp – 05686-730

Downoad zum: 1. Präsenz WS 17_18 :

Wintersemester 1. Präsenz Seminar – 22.- 24. September 2017

 

3 Ostermarschierer & ihr Osterglaube

April 16, 2017

acp-bischof-gebetbuch

Ich wünsche Ihnen im Namen der Anglikanischen Kirche in Deutschland ein gesegnetes Osterfest. Bischof Meyer

Download Osterpredigt klicken: Joh20,1-10 – 2017

AUF Youtube zu hören: https://youtu.be/stGF8-TRpZE

Ostermarschierer und wahrer Osterglaube?

Johannes 20,1-10

Ostermarschierer – Wohin und warum?

Die Tradition der Ostermärsche begann in den 50er Jahren in Großbritannien. Zur Entfaltung kamen sie in Deutschland z. Z. des kalten Krieges. Zwischen 1968-83 demonstrierten Hunderttausende gegen das atomare Wettrüsten. Heute werden die Ostermärsche wieder neu belebt. Nun zu den eigentlichen Wurzeln der Ostermarschierer.

Drei Nachfolger des Herrn marschieren hier zum Grab Jesu.

1. Maria von Magdala

Diese hingegebene Jüngerin, Maria geht bereits in der Dämmerung zum Grab und sieht den Grabstein weggerollt. Was ist ihre Schlussfolgerung? Was bezeugt sie dann den mannhaften Jüngern? „Grabplünderei. Sie.., wer immer es auch war, sie… haben den Herrn gestohlen!“ Ja, ist das so? Aber ist dies die Tatsache? Hat da nicht eine Frau schnell Schlussfolgerungen getroffen? War sie zu viel emotional bewegt? Doch die Apostel glauben ihr nicht. Denn bei Juden galt damals das Zeugnis einer Frau nicht sehr viel vor Gericht, wohl aber bei den Römern. Wir fragen uns: Hatte denn Maria in das Grab reingeschaut, hatte sie wirklich gesehen, ob der Leichnam dort fehlte, hatte sie auch den Beweis, dass der Leichnam von jemand anderem in Besitz genommen wurde? Warum war sie überzeugt? Maria sah nur den zurückgerollten Stein, was für sie wie Einbruch aussah. Doch hatte sie auch die ordentlich abgewickelten Binden gesehen? Deshalb wollen wir ihr zurufen: „Maria, selig sind die nicht sehen und doch glauben!“ Und wir fügen noch hinzu: Aufgrund der Wahrheit dann auch das Richtige verkündigen. Denn Jesus war nicht gestohlen, sondern auferstanden!

Doch Maria, du hast 1. nicht alles gesehen, 2. nicht an der Schrift übergeprüft, 3. du hast deine vermeintlichen spontanen Eindrücke einfach als Glaubensüberzeugung weitergegeben.

Liebe Maria, was du sagst ist falsch! Niemand hat den Leichnam gestohlen. Und höre: dein Glaube ist doch einfacher Unglaube. Du aber suche weiter, dann aber auf besseren Grund. Anwendung: Auch wir müssen sehr Acht geben, dass unser Glaube ein biblischer Glaube ist und mit der Schrift übereinstimmt, gegründet auf rechtes Hinschauen und Überprüfen, ob es mit den Propheten übereinstimmt, dann aber durch den HG zum rechten Verständnis kommen. Sonst sind alle unsere spontanen Eindrücke nichts anderes als bei Maria: Viel heiße Luft ohne Wahrheit und Unglaube.

2. Petrus und …

Als Nächstes wollen wir die beiden Apostel, Jesus Lieblingsjünger Johannes und den „Felsenmann“ Petrus, der Jesus noch kürzlich verleugnete, betrachten. Rennen diese beiden im Glauben oder im Unglauben zum Grab? Schon in der Art und Schnelligkeit ihres Laufens zeigt sich ein Teil ihres Charakters. Und im Charakter des Menschen zeigt sich oft auch die Art des Glaubens. Wird denn bereits im Laufen der Unterschied zwischen Glauben und Unglauben erkennbar? Wer ist denn der Schnellere? Hat vielleicht unser Charakter etwas mit der Qualität des Glaubens zu tun? Vielleicht auch das Alter? Empfiehlt nicht Jesus den spontanen einfachen Glauben der Kinder? Hier ist der Jüngere der Schnellere. Aber Petrus, der Langsamere, ist auch der Ältere. Liegt dies aber an der Jugendlichkeit, und beflügelt der wahre Glaube schneller am Grabe des Herrn zu sein. Will er sich genau vergewissern, ob das leere Grab der Prophezeiung der Propheten entspricht? Endlich, nun sind beide angekommen. Doch der Jüngere gibt dem Älteren den respektvollen Vortritt. Petrus geht jetzt wie ein Entdecker scheinbar genauer der Sache auf den Grund. Er sieht nicht nur wie Maria, dass der Stein weggerollt ist. Er geht ins Höhlengrab und untersucht es. Was sieht er? Er sieht die Leinenbinden, mit denen der einbalsamierte 2 Leichnam umwickelt war und das Schweißtuch, mit dem das Gesicht unseres Herrn bedeckt war. Beide Teile lagen an unterschiedlichen Orten. Das Schweißtuch war besonders ordentlich zusammengewickelt. Petrus erkennt all dies. Doch was ist seine Schlussfolgerung? Keine! Wir hören von Petrus nichts! Doch unser Text sagt: „Denn sie glaubten nicht.“ Mit sie ist in diesem Abschnitt sicherlich Maria Magdalena und Petrus selbst gemeint. Petrus, dringt zwar tiefer ein als Maria, nicht nur ins Grab, auch mit dem Verstand. Er sieht zwar mehr, aber sieht es leer. Hat selbst kein Licht und erkennt auch nichts. Hätte er nicht erkennen können, dass die so ordentlich abgewickelten Binden nicht von Dieben stammen, sondern die Worte der Propheten erfüllen? Er wird Nachkommen sehen und lange leben. Der Plan des Herrn wird durch ihn gelingen. Nachdem er so vieles ertrug, erblickt er das Licht. Jes.53,10+11. Gelten nicht gerade die Worte Jesu Petrus: O ihr Unverständigen, wie ist doch euer Herz träge, zu glauben an alles, was die Propheten geredet haben! (Luk 24,25)? Ja, der ältere und langsamere Apostel war am Ostermorgen solch ein Mensch mit einem trägen, langsamen und ungläubigen Herzen. Anwendung: Was war der Grund seines Unglaubens? Beide: Maria und Petrus verstanden die Schrift noch nicht, deshalb ihr Unglaube.

3. Johannes

Als letzter tritt nun der schnellere, aber noch abwartende Jünger Johannes in die Grabeshöhle. Was sieht er? Mehr als beide zuvor. Er sieht den gleichen Beweis des leeren Grabes: den weggerollte Stein, die ordentlich zusammengewickelten Binden. Er fragte sich: Warum dies? Was bedeutet es? Würden denn Räuber so ordentlich vorgehen? Antwort: Nein, sicherlich nicht! Auch Johannes besitzt nicht alle Fakten. Aber, welche Schlussfolgerung zieht Johannes aus dem Beweis des Schweigens? Den richtigen? Denn es heißt: Johannes sah alles (was Petrus auch sah). Doch er kam zum Glauben. Halleluja. Und dies hier steht deutlich im Gegensatz zum Abschuss unsres 20. Kapitels. Dort wird Thomas gesagt: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben (V29).“ Auch Johannes sah nicht alles. Aber was er sah, sah er mit den Augen der Propheten und mit dem Glauben durch die Heilige Schrift. Anwendung: Deshalb wollen wir uns folgendes merken: Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, gilt uns am Ostermorgen als Vorbild des wahren Glaubens. Johannes kommt ohne sichtbare Beweise (weder für das Auge, die Empfindung oder den Verstand) zum wahren Glauben. Was aber ist seine besondere Sichtweise? Wie sieht er die Tatsachen? Worauf gründet sich sein neutestamentlicher Osterglaube? Der Apostel Johannes selbst begründet es so: Denn sie (die Jünger) verstanden die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen müsste. Johannes sah nichts, aber das leere Grab und glaubte als Einziger. Ist dies auch dein Glaube am Ostermorgen? Ist die Grundlage deines Glaubens vorrangig die Schrift, die gesamte Heilige Schrift – und erst zweitrangig die Erfahrung, deine Empfindungen und Eindrücke-? Deshalb sind wir heute aufgefordert dem Vorbild des Johannes zu folgen und schnell und flink im Glauben zu sein. Diese Schnelligkeit des Glaubens entsteht aber dadurch, dass wir uns beständig mit der Heiligen Schrift befassen und sie durch den Heiligen Geist verstehen lernen. Zuerst, was sie uns über das Leben, Sterben, die Auferstehung und das Wiederkommen Christi sagt. Dann aber auch was die Schrift uns über unser Leben, Sterben, Auferstehen und unseren Lebenswandel bis zu Jesu Wiederkunft sagt. Wenn du Jesus in der Schrift erkennst, dass er von den Toten auferstanden ist und in diesem Glauben wandelst, dann darfst du gewiss sein, dass du dem schnellen, einfachen und rettenden Glauben des Apostels Johannes nachfolgst. Dieser Glaube allein wird dich verändern und dir hier auf Erden schon einen Wandel im Himmel geben, wo bereits der auferstandene Christus ist. Amen.

Beröa – & Anglikanisches Schriftverständnis

März 12, 2017

 

zum Download klicken: Apg 17,1-14 Beröaner Anglikaner

Beröa – Anglikanisches Schriftverständnis

Paulus Missionsdienst folgte seiner persönlichen Gewohnheit. Er besuchte zuerst in die jüdische Synagoge. Er war der einer Strategie verpflichtet, das Evangelium zuerst den Juden und dann den Heiden zu verkünden. Es war eine weise Strategie. Sein wirksamster Dienst bestand darin, das Evangelium denen mitzuteilen, die Hintergründe und Kenntnisse über die hebräischen Schriften hatten und deshalb etwas über die Prophezeiungen vom Messias wussten.

Paulus verkündet so vom Alten Testament her das Evangelium. Er zielt seine Botschaft darauf hin aus, dass Jesus der verheißene Messias ist. Vermutlich verbrachte er nicht nur drei Sabbat-Tage damit, dies aufzuzeigen, sondern drei Wochen lang. Er beweist wie auch Jesus selbst aus der ganzen alttestamentlichen Schrift, dass der Messias kam, gekreuzigt wurde und wieder auferstand. Dass er Gottes Sohn ist. Dies ist die Kernbotschaft der frühen Kirche. Auch das Leiden und der Tod Jesu am Kreuz war keine tragische und unerwartete Wendung in seinem Kommen. Denn das AT sagt voraus: Estens das Leiden als auch die Auferstehung des Messias. Zweitens ist dieser Jesus, der von den Toten auferstanden ist, Israels verheißener Messias.

Die Frucht seines Dienstes war nach drei Wochen die, dass in der Stadt Thessaloniki eine Gemeinde organisiert werden konnte. Das Evangelium kommt zuerst, führt zum Glauben, dann aber ist das Sammeln und Organisieren und Weiterbestehen einer Ortsgemeinde notwendig.

Bei einer Gemeindegründung gibt immer Aufruhr und auch Neid und Widerstand damals und auch heute. Paulus musste fliehen, ca. 50 km weiter nach Beröa. – Paulus konnte nicht wissen, dass die Beröaner einst ein Vorbild für unser Bibelstudium und Umgang mit der Bibel werden sollten. Lukas, der Arzt,  gab uns hier bei der neuen Gemeindegründung eine dreifache Beschreibung zum Bibelstudium. Die Antwort der Gläubigen von Beröa war die gleiche wie auf die Verkündigung des Paulus, die wir zuvor in Thessaloniki gehört hatten.

  1.  näherten sich die Zuhörer der Lehre des Paulus, indem sie sich freundlich und aufgeschlossen dabei zeigten, nicht historisch kritisch. Die Juden in Thessalonisch dagegen waren feindlich, kritisch und innerlich verschlossen. Der Ausdruck, dass sie edler waren als die Thessalonicher, bedeutet, dass die Beröaner in ihrer Auswertung der Botschaft, die sie von Paulus hörten, objektiv waren. Sie beurteilten seine Botschaft durch den Maßstab der Schrift. Denn sie forschten und verglichen die ganze Schrift miteinander. Sie kamen nicht mit vorgefassten Vorurteilen und Meinungen.
  2. lasen und studierten sie auch die Schriften mit großem Eifer. Sie hatten einen geistlichen Appetit und wollten mehr aus der Schrift lernen.
  3. Schließlich untersuchten sie die Schriften täglich, um zu sehen, ob diese Aussagen über das Evangelium und Gottes Heilsplan auch dem entsprachen. Sie haben sorgfältig die Botschaft von Paulus ausgewertet, um sie für sich selbst zu bestimmen, ob es wahr ist und dann: um sie auf sich selber anzuwenden.

Tun wir dies genauso? 1. Nähern wir uns der Schrift freundlich und forschen darin? 2. Sind wir dabei auch eifrig und begeisternd? Und tun wir dies täglich (indem eine Zeit oder auch zwei Abschnitte neben allen vergänglichen Aktivitäten des Tages zur Seite setzten)? 3. Tun wir dies, um im Evangelium – in Jesus – gegründet zu sein und nach der Jesusweise den Alltag und die Zukunft zu gestalten?

17, 12-15. Die Antwort der Menschen in Beröa war ähnlich wie in die in Thessalonich. Viele, darunter auch Frauen und Männer in hoher sozialer und politischer Stellung, glaubten, schlossen sie nicht nur der Lehre, sondern auch der Ortsgemeinde an. Als Anglikaner folgen wir diesem Schriftverständnis und lesen und studieren regelmäßig und systematisch in der Heiligen Schrift.

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chronologisch historisch durch die Heilige Schrift – Jahreslese morgens und abends