Archive for Dezember 2018

Gott für uns in 2019

Dezember 31, 2018
Homilie zum Altjahrsabend 2018 Warum Gott im alten und neuen Jahr auf unserer Seite ist: Römer 8, 31 -39
  • Er hat seinen eigenen Sohn aus Liebe zu uns geopfert. Es ist ewig gültig:
  • Damit hat Gott unsere Vergangenheit, unser Versagen, unsere Schuld und unsere Fehler geklärt. Gott hat das Minus unseres Lebens, unser himmlisches Bankkonto aus dem Minus gebracht und vorerst auf 0 gestellt. Alle persönlichen Schulden sind vor Gott ausgeglichen. Preist seine Gnade und Güte! Der schuldlose Sohn wir schuldig, damit wir schuldlos vor Gott werden können.
  • Das bedeutet auch, dass er uns alle Ergebnisse des Opfers zugute kommen lässt:
  • Wir sind vor Gott gerecht gemacht. Unsere Schuld ist getilgt, und uns wird das Guthaben Christi, der Reichtum Christi, ganz zugeschrieben, überwiesen. Unser 0-Konto vor Gott wird aber durch Christi Guthaben dann aufgefüllt. Gott will uns alles mit Christus schenken. Noch mehr: Christus sitzt jetzt zur Rechten des Vaters, regiert mit ihm im Himmel und vertritt uns gegen alle Anklagen des Teufels, auch wenn wir wieder fallen sollten. Die Liebe Gottes sitzt in Person dort im Himmel fest und sicher, und nichts kann uns von dieser himmlischen Liebe trennen. Zur Rechten des Vaters betet er immer für uns, hilft uns so hier sicher auf Erden.
  • Unsere Aufgabe nun ist es, nicht auf die Widerstände, die im letzten Jahr vorhanden waren, zu schauen wie
  • Not in Umständen: Geld-, Arbeits-, Krankheitsnot, vielleicht Probleme mit dem Arbeitsamt. Auf Not in Beziehungen: mit Arbeitskollegen, mit andersartigen Gemeindegliedern, nächsten Verwandten, in Ehe oder engen Beziehungen, oder auch mit Geistlichen, im Missionswerk oder im Gemeindevorstand. Kann dich dies von der Liebe Gottes – von Christus, deinem Herrn trennen? Nein!
  • Weiter wollen wir uns nicht auf die zukünftigen Ereignisse fixieren, die im neuen Jahr eintreten könnten, wie: Weder auf Tiefen (Schwierigkeiten) noch auf mögliche Höhen (ermutigende Überraschungen) zu schauen.
  • Tiefen: wie Anschläge, Kriege, Fluten, Erdbeben, Tsunamis, Autounfälle, Existenzbedrohung, Krankheiten, Todesfälle, Arbeitsverlust, etc. Kann dies uns von der Liebe Gottes trennen? Nein:! Weder die Untiefen noch die Bergeshöhen!
  • Und wie steht es mit den Höhen in deinem Leben? Wenn du wieder mal begeistert bist! Sicherlich wird es keinen Lottogewinn oder große Erbschaft geben! Vielleicht aber eine Ehrung durch das Land Hessen oder ein Bundesverdienstkreuz oder sonst eine Urkunde? Auch soll die große Liebe zu einem Menschen oder ein unerwartetes Glück in der Ehe, in Familie und Beruf oder ein bereinigter Streit, eine tolle Freundschaft oder großer materieller Segen dich nicht von der Liebe Gottes trennen. Vorsicht: Begeisterung, Ausgelassenheit oder „Geigen im Himmel“ sollen uns in 2019 nicht von der Liebe Gottes wegbringen. Denn gar nichts soll dich trennten von der Liebe Gottes in Christus im Jahr 2019.
  • sondern
  • unsere Herausforderung und Pflicht besteht darin, ob himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt, unsere Tiefen und Höhen zu beherrschen und in der Liebe Gottes zu bleiben.
  • Nichts soll uns an jedem Tag des neuen Jahres 2019 von dieser Liebe Christi abbringen. Wie geschieht das? Doch dadurch, dass wir in Verbindung mit Christus bleiben: Er in uns und wir ihn ihm. Indem wir täglich zu ihm beten, täglich sein Wort lesen, täglich die Liebe zu ihm und unseren Nächsten erwidern. Song: Ist das nicht wunderbar, dass Gott (in 2018) für uns ist? …nie vergisst, ist Gott für uns, wer mag wieder uns sein, Halleluja ich bin sein. Ihr Bischof.Meyer@rekd.de

    AKD – KIRCHENZEITUNG

    Dezember 22, 2018

    Download Kirchenzeitung –> Ausgabe 5 – Weihnachten ’18

    N a c h r i c h t e n 

    a u s   d e r 

    AKD neu bunt

     anglikanischen

     W e l t

    Ausgabe Nr. 5 – We i h n a c h t e n  2 0 1 8


    Download klicken –> Ausgabe 5 – Weihnachten ’18

    Christmas




    O Gott. Du hast diese geweihte Nacht im Glanz des wahren Lichtes erscheinen lassen. Verleihe uns, dass wir dort im Himmel der Freuden jenes Lichtes ganz teilhaftig werden, dessen Geheimnis Du uns schon hier auf Erden offenbart hast. Durch unseren Herrn Jesus Christus, der da ist das wahre Licht, und der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert, jetzt und allezeit und in Ewigkeit.  Amen


    Weihnachtliche  Segensgrüße

    Predigt am 2. Adventssonntag

    (anlässlich PSynode 2018 008astoraltreffen Dekanat Süd-Südwest am 8.12. 2018 in Buchen) von Pastor Gerhard Kirchgeßner

     Römerbrief 15,4-13 (Predigttext):

    Liebe Schwestern und Brüder in Christus!

    Recht oft höre ich die Klage, dass die Christen nicht so sind, wie sie sein sollten. Sie machen keine gute Reklame für ihren Herrn und ihre Kirche. Hinter dieser Klage verbirgt sich oft eine Enttäuschung darüber, wie sich Mitchristen verhalten. Die Enttäuschung ist meistens echt – auch wenn mancher sie zum Vorwand nimmt, sich vom aktiven Gemeindeleben fernzuhalten.

    In den Versen der Lesung aus dem Römerbrief betont der Apostel Paulus besonders die „Einmütigkeit“ als wünschenswertes Merkmal einer christlichen Gemeinde. „Gott gebe euch, dass ihr einträchtig – also eines Sinnes – seid“, schreibt er, „damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt! (Röm 15,5-6)“

    Sind das fromme Wünsche? Einmütigkeit – ist das überhaupt machbar, auch im überschaubaren Bereich unserer kleinen Kirche? Hat nicht jeder seinen eigenen Kopf? Es gibt doch immer Leute, die sich nicht auf andere einstellen können. Wie soll das funktionieren mit der Einmütigkeit?

    Vielleicht sagt sich jemand im Stillen: Das ist doch ganz einfach! Es müssten nur alle so sein und so denken wie ich, dann wären wir eine wunderbar einträchtige und vorbildliche christliche Gemeinde/Gemeinschaft.

    Aber, wir sind unterschiedlich in unserem Denken und Handeln; wir bringen verschiedene Prägungen mit.

    Paulus meint in seinen Versen eine andere Grundeinstellung, die zur Einmütigkeit führt. Er will uns hier über das christliche Verhalten und seine Grundlage folgendes sagen: Jesus Christus ist mit seiner Liebe und mit seinem Dienst ein Vorbild; nach diesem Vorbild sollen wir einträchtig und einmütig leben. Mit einem solchermaßen „christlichen“ / „Jesus-gemäßen“ Lebenswandel loben wir Gott.

    Wir sollten in bestimmten Situationen fragen: Was hätte Christus an meiner statt getan? (Bei christlichen Jugendlichen habe ich schon solche W.W.J.D.- Armbändchen gesehen; W.W.J.D. steht für „What would Jesus do?“) Wie hätte er geliebt? Wie hätte er den anderen angenommen und ihm weitergeholfen?

    Die Einmütigkeit der Christen kommt nicht dadurch, dass alle dieselben Regeln auswendig gelernt haben; die Einmütigkeit kommt vielmehr dadurch, dass alle von demselben Herrn erlöst sind, denselben Herrn lieben, von demselben Herrn Liebe lernen und denselben Gott mit ihrem Leben ehren wollen. Durch solch eine Grundhaltung werden wir einmütig.

    Auch bei Entscheidungen in Kirche und Gemeinde sollte Einmütigkeit sichtbar werden. Natürlich werden auch da nicht immer alle dieselbe Meinung haben. Aber wenn eine Entscheidung gefallen ist, etwa in einer Bistumssynode, dann sollte doch eigentlich die Minderheit bereit sein, die Ent­scheidung der Mehrheit mitzutragen.

    Wir sind als Kirche zwar vordergründig keine Institution mit demokratischem Selbstzweck, wo ausschließlich die Mehrheit immer Recht hätte; wir sind aber auch keine klerikale Diktatur, wo allein der Bischof/der Pastor oder sonst jemand Wichtiges ausnahmslos Recht behält. Unsere bischöflich-synodale Struktur als Anglikaner sorgt da für eine gewisse Ausgewogenheit. Die beiden Pole Bischofsamt und synodales Element können dabei helfen, das Ganze recht gut in der Waage zu halten.

    Darüberstehend sollten wir stets so etwas wie eine Art „Christus-Primat“ haben, wo die Kirche mit ihren Ämtern und Gremien unter dem einen Herren sich darum bemüht, zu einmütigen Entscheidungen zu kommen.

    Paulus umschreibt das mit der Einmütigkeit in einem treffenden Apell so:„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat! (Röm 15,7)“

    In der Gemeinde in Rom gab es Christen mit jüdischer Herkunft und Christen mit heidnischer Herkunft. Die Juden-Christen standen in der Gefahr, sich auf ihr alttestamentliches Erbe etwas einzubilden und auf die Heiden-Christen herabzusehen. Ihnen machte Paulus ganz klar, dass Christus gleichermaßen für Juden und Heiden ein Diener geworden ist, und er belegte das durch eine Schriftstelle des Alten Testaments. Auch sollten die Juden die Heiden nicht verachten wegen ihrer nichtjüdischen Ess- und Lebensgewohnheiten – und umgekehrt.

    So soll es auch bei uns in der Anglikanischen Kirche in Deutschland sein: Wie Christus jedermanns Diener wurde, sollen auch wir uns untereinander annehmen und dienen: Alte und Junge, Alteingesessene und Neuhinzugekommene, High- und Low-Churchler, Moderne und Traditionelle, Evangelikale, Anglo-Katholische und Charismatische. – Keiner darf sich für absolut oder unfehlbar setzen. Genauso unpassend sind gleichschaltende Uniformität und haarspalterische Pedanterie.

    Einmütigkeit ist daher immer auch ein wenig herausfordernd, denn nicht beim sympathischen und gleichgesinnten Glaubensbruder bewährt sich die Bruderliebe, sondern gerade bei dem, der anders ist.

    Dazu rät uns Paulus: Nehmt einander an! Schauen wir uns das Wie von Christus ab, und tun es zu Gottes Ehre! Vielleicht kann es dann bei uns auch ein wenig so sein wie in der Urkirche, wo Außenstehende von den Christen bewundernd sagten: Seht mal, wie sie einander lieben!

    Das wäre mein Wunsch im Jahr 2019 für das ganze Bistum der Anglikanischen Kirche in Deutschland.

    Einsegnungen: Firmung und

    Prädikanteneinführung

    Synode 2018 011Bischof Gerhard Meyer, D.D

    Firmung / Konfirmation

    Zu einem besonderen Gottesdienst hatte die Christusgemeinde am Montagabend, 10. Dezember, in Schwarzenborn eingeladen. Bei einem feierlichen Abendlob wurden zwei erwachsene Personen nach anglikanischem Ritus nach Befragungen und dann unter Handauflegung vom Bischof gefirmt / konfirmiert:

    Beschütze, o Herr, dies Dein Kind mit Deiner himmlischen Gnade, dass es immerdar Dein bleiben und täglich mehr und mehr an Deinem Heiligen Geist zunimmt, bis es in Dein ewiges Reich kommt. Amen.

    In der ausgehändigten Urkunde wurde von mir erklärt: Ich bestätige, dass N.N. aufgrund seines / ihres Bekenntnisses der Bekehrung zu Gott und dem Bekenntnis, dass Jesus Christus sein / ihr Erlöser und Herr ist, in die Gemeinschaft der Anglikanischen Kirche i.D. / REK durch den Brauch der Firmung / Konfirmation aufgenommen wurde.

    Prädikant / Lay-Reader.

    Anschließend nach der Predigt hatten wir die große Freude, ein Gemeindemitglied, Jared M. Wensyel, der an der Freien Theologischen Hochschule Gießen seine Ausbildung abgeschlossen hatte, zum Prädikanten, englisch: Lay-Reader einzusegnen.

    Die Aufgabe eines Prädikanten besteht besonders darin, Wortgottesdienste, Hochzeiten und Beerdigung durchzuführen.

    prädikant

    EINE UND DOCH VIELE KIRCHEN

    DIE BEDEUTUNG DER TRINITÄT FÜR DIE LEHRE DER KIRCHE ANHAND DER EKKLESIOLOGIE MIROSLAV VOLFS

    Freie Theologische Hochschule

      Jared Michael Wensyel

    Das FAZIT der Bachelorarbeit von JARED MICHAEL WENSYEL(64 Seiten)

    Am Anfang dieser Arbeit wurden drei Fragen hinsichtlich der Bedeutung der Trinität für die Lehre der Kirche gestellt:

    Erstens, auf welcher Art und Weise die menschliche Gemeinschaft in der lokalen Kirchengemeinde durch die Trinität bestimmt ist und ihrer Gemeinschaft entsprechen soll,

    zweitens, welche Konsequenz die Trinitätstheologie für das Verhältnis zwischen der lokalen Kirchengemeinde und anderen Kirchengemeinden bzw. dem universellen Leib Christi hat, und

    drittens, welche Auswirkung die trinitarische Theologie auf die kirchliche Leitung hat. Im Folgenden sollen die Ergebnisse dieser Arbeit bezüglich dieser Fragestellung präsentiert werden.

    Eine Untersuchung zur Trinitätstheologie ergab, dass die ekklesiale Gemeinschaft das Verhältnis der trinitarischen Gemeinschaft widerspiegeln soll. Das biblische Mysterium der Trinität, wie Gott sich in der Heilsgeschichte offenbart hat, verlangt ein Zusammenhalten von Wesenseinheit und Dreiheit der göttlichen Personen, die beide sich scheinbar widersprechen aber in der biblischen Offenbarung wesentlich sind und deshalb zusammengehören. So ist Gott gleichzeitig als Einheit und Dreiheit zu verstehen.

    Weil Gott Einheit in Dreiheit ist, soll die Kirche auch die Gleichzeitigkeit von Einheit und Vielfalt widerspiegeln. Die Einheit der Kirche auf allen Ebenen befindet sich in dem konkreten Wirken des Heiligen Geistes, der alle Christen in Christus vereinigt. Durch diese christologische Begründung ist die Einheit nicht in einer zentralen Struktur selbst zu verorten, sondern verborgen in Christus. Sie wird aber in der Vielfalt auf allen Ebenen des kirchlichen Seins vergegenwärtigt und macht sich so sichtbar. Weil alle Christen und Kirchen in Christus eins sind, sind sie berufen bzw. verpflichtet, die Einheit in dem Zusammenarbeiten der ekklesialen Vielfalt zu suchen. Eine solche Einheit soll konziliar aufgebaut sein, wodurch diese gemeinsame Kirche sowohl der Einheit in Christus als auch der Vielfalt als Zusammenschluss der Kirchen gerecht wird. In diesem Kontext ist es notwendig, dass jede Gemeindegründung oder bestehende Ortsgemeinde sich nicht als unabhängige Gemeinschaft versteht, sondern die enge Zusammengehörigkeit des weltweiten Leibes Christi ernst nimmt und daher auch am ekklesialen Leben partizipiert, das über die Lokalkirche hinausgeht, indem sie auch Teil einer überörtlichen Struktur ist, die danach strebt, die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche zu vergegenwärtigen.

    Weil das differenzierte Verhältnis der göttlichen Personen aus unter- schiedlichen Eigentümlichkeiten besteht, die z. B. eine besondere Autorität des Vaters zulassen und zugleich gleichwertige, gleichursprüngliche und gegenseitig bedingende Beziehungen zwischen den göttlichen Personen bedeutet, dürfen besondere Ämter wie die Leitung durch ein Predigtamt, das zur Einheit und Apostolizität der Kirche dienen soll, diese Realität widerspiegeln. Dies widerspricht aber nicht der Vielfalt des charismatischen Lebens der Kirche, in dem jeder nach seiner persönlichen Begabung den Missionsauftrag der Kirche erfüllen soll. So wird dieses Leben der ganzen Kirche durch den Dienst eines solchen Amts nicht beeinträchtigt, sondern in ihrem Dienst gestärkt. Weil die Lokalkirche auch diesseits Teil des ganzen Leibes Christi ist, soll ein solches Amt, das zur Einheit und Apostolizität dient, nicht nur durch die lokale Gemeinde bestimmt werden, sondern die Einsetzung in ein solches Amt soll mit der Beteiligung der ganzen Gemeinde durch Vertreter der ganzen Kirche über die lokale Kirche hinaus stattfinden, so dass dieser Amtsträger sowohl die Einheit der Lokalkirche als auch die Verbindung mit der ganzen Kirche verkörpert.


    Weitere Artikel: 

    Download Kirchenzeitung –> Ausgabe 5 – Weihnachten ’18