Archive for the ‘Anglikanische Nachrichten’ Category

KIRCHE DER MITTE

Juli 15, 2020

Kirchenzeitung der Anglikanischen Kirche in Deutschland (AKD)  Ausgabe Nr. 9 – St- Johannis

Nachrichten aus der anglikanischen Welt

Tagesgebet zum Johannistag

Allmächtiger Gott. Durch Deine Vorsehung wurde Dein Knecht Johannes der Täufer – von Wundern begleitet – geboren und dazu gesandt, den Weg Deines Sohnes durch die Predigt der Buße zu bereiten. Lass uns seiner Lehre und seinem geheiligten Leben folgen, so dass wir wahrhaftig Buße tun, wie er gepredigt hat, und nach seinem Beispiel immerzu die Wahrheit sprechen, Böses mutig beim Namen nennen und um der Wahrheit willen auch geduldig leiden. Durch Deinen Sohn Jesus Christus, unseren Herrn.  Amen.

Zum St. Johannes-Tag

Das ist das Zeugnis Johannes des Täufers: Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen. (Ev. ST. Johannes 3,30)

Das gerade dieses Wort genau ein halbes Jahr vor dem Weihnachtsfest uns gegeben ist, erinnert mich daran, dass dieser Vers vom Lieblingsjünger des Herrn auch für uns ein rechtes Lebensmotto ist. Gerade die hinter uns liegenden Wochen haben uns vor Augen geführt, wie klein und hilflos wir sind.  Corona.  Jeden Tag gab es neue Regelungen, die doch alle nur unser Wohlergehen wollten. Hören wir doch einmal auf die Worte seiner Mutter anlässlich des Fests seiner Namensnennung.  Jeder der Anwesenden hatte damit gerechnet, dass der Neugeborene nach seinem Vater benannt würde, also Zacharias (‚Jahwe gedenkt‘).  Bis dann Elisabeth sich zu Wort meldete. „Nicht Zacharias soll er heißen, sondern Johannes (‚Jahwe ist gnädig gewesen‘).“  So wird Johannes zu einem Wegbereiter der Gnade Gottes. In allen Höhen und Tiefen seines Seins.  Ihm wird es durch Gottes Ratschluss zuteil, dass er bei der Taufe des Herrn die Stimme vom Himmel höre: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Aber wie auch beim Herrn so ist auch der Weg des Johannes gezeichnet von Gewalt und menschlicher Willkür, bis ins Gefängnis, wo er schließlich enthauptet wurde. Und da schließt sich der Kreis der Gnade, Johannes der Täufer wird seitdem als Märtyrer verehrt. In einem kleinen lutherischen Kloster in Schleswig-Holstein gibt es noch eine hölzernere Abbildung des Kopfes von Johannes, den alle Konventualinnen bei ihrem Eintritt voller Ehrfurcht küssen. „Er muss wachsen, ich muss abnehmen“, dieses bekommt hier eine besondere Vertiefung des Glaubens. Und Jesus wächst immer mehr.  Gerade dann, wenn wir sein Wort hören und bedenken und uns vom Evangelium anrühren lassen.

Es grüßt und segnet Euch

Euer Pastor Hajo Sievers


Nachruf auf Rev. Canon William Jerdan

William S. Jerdan, 75 Jahre, wohnhaft in Warrenville, IL, starb am 27. Juni 2020. Er wurde am 24. November 1944 in Philadelphia, Pennsylvania, geboren. Die Eltern waren William HS & Eleanor Jerdan.

Bill war bis ins Innerste hinein ein Pastor, und dies drückte sich in allem aus, was er war und tat. Er begann als Teenager in der Reformierten Bischofskirche in South Carolina zu lehren und zu predigen. Er erwarb sich einen BA in Bibelkenntnis am Wheaton College (IL) und einen M. Div. vom Reformierten Episkopal Seminar in Philadelphia (PA). Nach der Ordination diente er zuerst als Pfarrer in der St. Lukes Kirche (REC) in Philadelphia. Im College fühlte er sich bereits berufen, der Kirche in Übersee zu dienen Als Reaktion auf diese Berufung zogen er und Diane 1972 nach Frankreich, wo sie mit der Eglise Reformée Evangélique 37 Jahre dienten. Während dieser Zeit arbeiteten sie in Pfarreien in den Städten Massy, Berre-Marignane, Montpellier und St. Martin de Londres. 

Nach ihrer Rückkehr in die USA wurde Bill 2009 zum Executive Sekretär des Reformed Episcopal Board of Foreign Mission ernannt. In dieser Rolle erstreckte sich seine Seelsorge und sein Anliegen auf Kirchen in Deutschland und Kroatien innerhalb Europas, Kambodschas in Südostasien und Nepal in Südasien. Er versuchte die Kommunikation zwischen Kirchen unterschiedlicher Herkunft und Kulturen zu erleichtern. Zur gleichen Zeit war er und Diane an zahlreichen Lehreinsätzen im französischsprachigen Afrika für Pastoren beteiligt, die Gemeindegründungen in Senegal, Togo und Elfenbeinküste durchführten. Er freute sich auf einen neuen Einsatz bei diesen Missionen, als seine Diagnose festgestellt wurde. Bills pastorales Herz wollte vor allem, dass Gottes Leute gut ausgerüstet und gestärkt sind, um Gottes Werk effektiv zu machen. Seine Weisheit und sein sanfter Geist war auf das Ziel ausgerichtet, dass andere effektiv dienen sollten. Er war ein fürsorglicher Hirte, der immer und vor allem die Ehre des Großen Hirten der Schafe suchte.

Nach 52jähriger Ehe überlebte ihn seine Frau Diane, seine Kinder Stephanie (Gabriel) Weckesser, Daniel (Dulcia) Jerdan, Benjamin (Sarah) Jerdan und Jonathan (Sara) Jerdan; und seine 14 Enkelkinder. Weiter leben noch seine Geschwister Bruce Jerdan, Barry (Nancy) Jerdan, Brian (Kathleen) Jerdan, Robert (Rhonda) Jerdan und Bonnie (Frank) Sayles. Seinem Tod bereits vorangegangen war sein Enkel Josiah Weckesser. Aufgrund der anhaltenden Weltgesundheitskrise wird zu einem späteren Zeitpunkt ein Gedenkgottesdienst abgehalten.


Ansprache von Erzbischof Foley Beach an den Provinzrat zum Thema Rassismus am 23. Juni 2020

Erzbischof Dr. Foley Beach – Anglikanische Kirche in Nordamerika

Die letzten Monate waren nicht nur eine Pandemie, sondern auch ein Pandämonium (Chaos/Hölle). Wir haben das Böse beobachtet bei Mitchristen und einigen Polizisten in den letzten Wochen. Wir haben Trauerschreie gehört, in unserer eigenen Nachbarschaft und aus der ganzen Welt. Und die Schreie sind lauter geworden. Wir sahen, wie friedliche Proteste von Chaos und Gewalt übernommen wurden, wodurch unzählige Geschäfte und Wohnungen zerstört wurden. Verletzt wurden nicht nur Unbeteiligte, sondern auch über 800 Polizisten, von denen einige ebenfalls getötet wurden. Wir haben noch einen langen Weg zu gehen.

In den USA haben wir uns seit unseren Gründungstagen bemüht, die Auswirkungen des systemischen Rassismus zu überwinden, und wir wussten, dass eine Änderung der Gesetze niemals ausreichen würde. Siege für Bürgerrechte und für die Aufhebung unserer Rassentrennung an Schulen würden niemals ausreichen. Sie sehen, wir haben nicht nur ein Hautproblem, wir haben ein Sündenproblem. Wie Dr. Tony Evans von der Oak Cliff Bible Church in Dallas, Texas, kürzlich sagte: „Die evangelische Kirche muss sich zu Wort melden, wo sie über Ungerechtigkeit und Rassismus geschwiegen hat. Das größte Problem in der heutigen Kultur ist das Scheitern der Kirche. Wir hätten nicht einmal eine Rassenkrise in Amerika, wenn die Kirche es nicht konsequent versäumt hätte, Rassismus als die schwere Sünde, die er ist. Aber weil die Kirche ihn historisch ignoriert und heruntergespielt hat, ist das Problem immer noch existent. Wo die Kirche berufen ist, ein Beispiel zu geben, haben wir uns zusammengekauert.“

Wir haben es versäumt, das Problem der Sünde in unseren Herzen, Häusern, Kirchen, und Nationen vollständig und gründlich und tiefgreifend anzusprechen. Und als Kirche Jesu Christi, jetzt auch mit der sich schnell verändernden ethnischen Vielfalt Nordamerikas, zehren die systemischen Sünden von gestern immer noch an uns. Dies ist nicht nur ein Schwarz/Weiß-Problem. Fragen Sie unsere asiatischen Brüder und Schwestern. Fragen Sie unsere lateinamerikanischen Brüder und Schwestern. Fragen Sie unsere indianischen Brüder und Schwestern. Fragen Sie diejenigen, die der Herr aus anderen Nationen herbeigeführt hat. Die Bibel macht unmissverständlich deutlich, dass wir alle nach dem Bilde Gottes geschaffen worden sind. Genesis 1:27: Und Gott die Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er; und schuf sie als Mann und Frau.

Wir alle tragen das Bild von Gott dem Vater, Gott dem Sohn und Gott dem Heiligen Geist. Jedwede Feindseligkeit zwischen Brüdern und Schwestern in Christus, besonders wegen der Hautfarbe, ist ein Affront gegen Gott und beschädigt unsere Seelen sowie die ‚gesegnete Gemeinschaft‘, die so viele von uns suchen. Das sollte uns verärgern! Aus der Schrift geht klar hervor, dass dies das Ziel der Menschheit ist, dass wir aus jedem Stamm, jeder Sprache, jedem Volk und jeder Nation eine große, schöne Familie sein werden (Offb. 7). So wird die Ewigkeit mit Gott und seinem Volk sein. Es ist nicht nur ein schönes Gefühl, sondern eine Realität der Kirche, die bereits existiert. Beten wir nicht im Vaterunser „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auch auf Erden“? Es gibt heute weltweit rund 2,5 Milliarden Männer, Frauen und Kinder, sie sich mit der Person Christi identifizieren. Und sie kommen aus fast jedem Stamm, jeder Sprache, jedem Volk und jeder Nation. Gemeinsam mit ihnen sind wir, wie der Apostel Paulus schreibt, „nicht mehr Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes (Eph. 2,19).

Während dies für die Kirche normal sein sollte, ist es nicht normal. Wir haben in unseren Nationen noch viel zu tun, aber noch mehr als Kirche, unsere Herzen zu erforschen, um zu sehen, ob es einen verletzenden Zug in uns gibt. Ich weiß, dass sich der Geist Gottes während der Ost-Afrikanischen Erweckung der 1930er Jahre auf einen weißen und einen schwarzen Mann ergoss. Sie bereuten ihre Sünden. Sie suchten Gott. Sie beteten und sie fasteten. Und dann brach der Heilige Geist auf mächtige Weise aus. Unsere GAFCON-Bewegung und die Anglikanische Kirche in Nordamerika wurden fast 90 Jahre lang tiefgreifend durch diese Erweckung geprägt und beeinflusst. Während dieser Zeit der Erweckung, so wurde mir gesagt, was die Menschen in den Kirchen und in den Städten bemerkten, gingen weiße und schwarze Missionare zusammen, predigten zusammen, beteten zusammen und feierten zusammen Gottesdienst. Und Gott der Vater schüttete eine Erweckung der Buße aus, die heute noch wirkt. Es ist eindeutig: „sie werden uns Christen an unserer Liebe erkennen.“ Wie Jesus gesagt hat: „Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt“ (Joh. 13,35).

Als Dr. Martin Luther King Jr. (und sein Vater) uns so furchtlos zu dieser Art von Liebe in gewaltfreien Handlungen aufriefen, wurden die Leute aufmerksam, sie reagierten, und es kam zu Veränderungen. Das passiert heute noch – Leute werden aufmerksam, Leute ändern sich, Leute bekehren sich – durch diese mutige und selbstlose Liebe Gottes in Aktion. Bischof NT Wright schrieb über diese Agape-Liebe: „Liebe bestätigt die Realität der anderen Person, der anderen Kultur, der anderen Lebensweise; Liebe macht sich die Mühe, die andere Person oder Kultur kennenzulernen und herauszufinden, wie er, sie oder es tickt, was sie ausmacht; und schlussendlich will die Liebe das Beste für diese Person oder Kultur.“

Rassismus wurde von Anfang an praktiziert. Und er ist in unserer Zeit noch nicht am Ende. Und leider wird er auch noch nicht am Ende sein, wenn Sie und ich verschwunden sind. Weil er in seiner Wurzel ein Sündenproblem ist. Wir brauchen Gott, um unsere Herzen als Kirche zu zerreißen. Wir brauchen die Menschen der Anglikanischen Kirche in Nordamerika, um die Art von Zärtlichkeit und Mitgefühl zu zeigen, die in dieser Zeit gebraucht werden. Wir brauchen hörende Ohren. Wir brauchen Nachdenklichkeit. Wir brauchen die Predigt. Wir brauchen Demut. Wir brauchen Gnade. Wir müssen darauf hinwirken, dass die Anglikanische Kirche in Nordamerika so aussieht wie „Dein Reich im Himmel wie auf Erden.“

Vor einigen Jahren konnte das Bischofskollegium Dr. Albert Thompson von der Mittelatlantik-Diözese sprechen hören über die Geschichte unseres anglikanischen Erbes und das Versagen im Bereich Rassismus, die vielen Ungerechtigkeiten sowie einige der Fortschritte, die wir im Laufe der Jahre erzielt haben. Letztes Jahr in Plano zu unserem 10-jährigen Jubiläum haben wir Rev. Anthony Thompson von der Südosten-Diözese gehört. Seine geliebte Frau wurde zusammen mit acht weiteren Menschen von einem hasserfüllten und vor Rassismus schäumendem Mann erschossen, während sie in der Mutter-Emmanuel-Kirche in Charleston eine Bibelstunde abhielten. Anthony erzählte uns von der Macht des Evangeliums Jesu und wie diese es ihm möglich machte, dem Mann zu vergeben, der seine Frau ermordet hat. Trotz dieses Bösen sahen wir in der Stadt Charleston Brüder und Schwestern wie Anthony, die mit der Liebe Jesu und der unglaublichen Kraft der Vergebung reagierten.

Wir müssen unsere Herzen erforschen und sicherstellen, dass wir als anglikanische Kirche im Norden keinen beleidigenden Zug in uns tragen. Alle Worte über geistliche Erneuerung und Wiederbelebung in der Bibel richten sich nicht an die nichtchristliche Kultur, sondern an das Volk Gottes. Wir müssen in uns selbst schauen. Und es beginnt bei mir. Was der Herr mir über mich selbst in den letzten Wochen gezeigt hat, ist Folgendes: Ich habe die unglaubliche Belastung und den Schmerz nicht verstanden, mit denen viele meiner schwarzen Brüder und Schwestern jeden Tag leben. Ich habe nicht mit denen geweint, die weinen. Und ich habe die Tiefe der Auswirkungen von Rassismus und Ungerechtigkeit nicht verstanden. Ich habe die Belastung eines Lebens nicht verstanden, das geprägt ist von rassistischen Handlungen, Beleidigungen und Systemen, die sie jeden Tag ertragen müssen, noch habe ich die Angst verstanden, mit der sie ständig leben, Angst um sich und ihre Familien. Es reicht nicht aus, kein Rassist zu sein. Wir dürfen nicht blind sein für die Sünde des Rassismus und sie in unserer Mitte ignorieren.

Austin Channing Brown schreibt in „I’m Still Here“ über eine weiße Studentin, die nach dem Besuch eines Museums für Lynchjustiz zu ihren Klassenkameraden sagte: „Ich weiß nicht, was ich mit dem, was ich gelernt habe, anfangen soll. Ich kann euren Schmerz nicht heilen und ich kann ihn nicht wegnehmen, aber ich kann ihn sehen. Und ich kann für den Rest meines Lebens daran arbeiten, dass eure Kinder nicht den Schmerz des Rassismus erleben müssen.“ Brown schreibt weiter: „Und dann hat sie neun Worte gesagt, die ich nie mehr vergessen habe: ‚Nichts zu tun ist für mich keine Option mehr.‘“

Fühlt sich einer von euch so? Ich schon. Wie kann ich die Last eines anderen tragen (Gal 6,2), wenn ich nicht verstehe, was sie ist? Wie kann ich mich mit denen freuen, die sich freuen, und mit denen weinen, die weinen, wenn ich mich nicht in Beziehung setze? (Röm. 12,15). Ich höre heutzutage viel zu. Ich erlebe mich sehr traurig. Ich erlebe mich wütend. Ich erlebe, wie ich mich danach sehne, dass „all die traurigen Dinge unwahr werden“. Und doch weiß ich, dass nichts davon eine Überraschung für unseren Herrn ist und dass ich auf ihn vertrauen kann.

Brüder und Schwestern in Christus, ich unterstütze in keiner Weise jene Bewegungen, die nach Anarchie rufen, nach Zerstörung der Familie und der Auflösung unserer Regierung. Unsere Regierungsform hat mehr Freiheit, Gerechtigkeit und Befreiung gebracht als JEDE andere. Wir können jedoch den Schmerz unserer Brüder und Schwestern nicht ignorieren. Es wird nicht durch politische Parteien, Kundgebungen, Parolen oder Märsche geschehen, dass unsere Einstellungen und Praktiken geändert werden, dass die Seelen unserer Nationen bekehrt werden. Sie können einen gewissen Effekt haben, aber die tiefe Veränderung, die wir alle brauchen, wird durch Erweckung geschehen, die aus der Umkehr entsteht – indem wir uns von unserer Sünde abwenden und uns Gott und seine gerechten Wegen in Jesus Christus zuwenden.

Ihr könnt genau dort beginnen, wo Ihr seid. In eurem eigenen Herzen, in eurer eigenen Beziehung zu Gott – der erste Schritt. Dann in eurer eigenen Gemeinde – jeweils mit einer Person. Eine Beziehung nach der anderen. Eine Handlung nach der anderen. Die Hand ausstrecken und eine Beziehung aufbauen mit jemandem, der anders ist als Sie. Ein Regentropfen scheint nicht viel zu sein, aber gemeinsam mit anderen Regentropfen kann er eine heilende Flut erzeugen.

Lassen Sie mich Ihnen von C.J. Pearson erzählen. Er ist ein 17-jähriger schwarzer Teenager in Atlanta. Er entschied, dass er etwas bewirken wolle, um schwarzen Geschäftsinhabern zu helfen, deren Geschäfte von Randalierern und Plünderern beschädigt oder zerstört wurden. Er sagte: „Ich habe so viele Videos von Amerika in Flammen gesehen, jede einzelne Nacht, und es hat mir das Herz gebrochen. Aber es hat mir auch das Herz gebrochen zu sehen, dass schwarze Geschäftsleute litten, während Leute ‚Black Lives Matter‘ riefen.“ Also setzte er es sich zum Ziel, 30.000 US-Dollar zu sammeln, um geschädigten schwarzen Unternehmen zu helfen. Innerhalb weniger Tage hatte er 160.000 Dollar gesammelt. C.J. sagte: „Ich muss Ihnen sagen, ein Wendy-Restaurant oder irgendeine sonstige Einrichtung niederzubrennen hilft meinem schwarzen Leben nicht weiter. Ich wollte zeigen, dass Konservative zusammenkommen können und dass wir farbigen Menschen tatsächlich helfen können. Wir sagen nicht nur ‚Black Lives Matter‘, sondern zeigen, dass sie von Bedeutung sind. Wir reden nicht nur heiße Luft, sondern untermauern unsere Worte mit Taten und Ergebnissen.“

17 Jahre alt!

Als Kirche können wir dieses Thema diskutieren und reden und reden und reden. Und wir werden es tun. Die Akademiker, die Theologen, die Blogger und sogar unsere eigene Arbeitsgruppe, aber wie heißt es so schön: „Worte sind Schall und Rauch.“ Was werden wir TUN? Was möchte der Herr, dass wir TUN? Es gibt jemanden in eurer persönlichen Welt in diesem Moment, mit dem Ihr eine Beziehung aufbauen könnt, den Ihr kennenlernen könnt, dem Ihr helfen und im Namen Jesu dienen könnt. Lasst uns das tun. Eine Person nach der anderen.

Vor einigen Jahren begannen schwarze, weiße und hispanische Pastoren hier in der Gegend von Atlanta eine Bewegung für Rassenversöhnung, die wir OneRace nannten. Wir hatten erkannt, dass Kirchen gleich die Straße runter voneinander sein können, und trotzdem kennen sich die Pastoren nicht nur nicht, sondern kennen nicht einmal die Namen der anderen. Wir haben beschlossen, dass es nicht ausreicht, nur den Pastor zu kennen, sondern auch die Familien des anderen, und nicht nur Brüder in Christus zu werden, sondern Freunde. Dies führte zu einem Ereignis im Jahr 2018, als 400 Pastoren einen Marsch von Tausenden von Menschen anführten, um auf die Spitze des Stone Mountain außerhalb von Atlanta zu steigen. Wenn Sie etwas über Stone Mountain wissen, dann, dass hier das erste KKK-Kreuz als Symbol des Hasses gegen Juden und Schwarze verbrannt wurde. Wir kletterten nach oben, weiße, schwarze, braune Männer und Frauen. Wir haben gesungen und geweint und Buße getan. Wir klagten über die Geschichte, die den Tod und die Zerstörung unserer Familien, unserer Brüder und Schwestern in Christus bedeutete.

Und wir erhoben ein neues Kreuz und beteten gegen die Geister des Bösen und des Hasses, die an jenem Tag freigelassen wurden. Wir baten Gott, den Rassismus in unserer Stadt und in unseren Gemeinden zu beenden und geistliche Erneuerung herbeizuführen. Wir sahen ein Bild bestehend aus jedem Stamm, jedem Volk, jeder Nation. Wir haben die Dinge so gesehen, wie sie sein sollten und nicht so, wie sie waren. Und ich muss sagen, was wir gemeinsam sahen: ein Volk, ein Körper, eine Familie, eine Rasse – alle in Jesus Christus – war nichts geringeres als ein Wunder. Ich bete, dass es so in der Anglikanischen Kirche in Nordamerika sein wird. Lasst uns dafür miteinander beten und lasst uns draußen in unseren örtlichen Gemeinschaften etwas bewirken. Gott hat Euch und mich hierher gestellt für eine Zeit wie diese.

Mit tiefer Dankbarkeit und heiliger Verantwortung dürfen Allison und ich Euch dienen. In diesen Zeiten der Angst, des Schmerzes, des Kummers, der Unsicherheit und der Unruhe erinnern wir uns, dass wir einem Gott der Güte und Gunst gegenüber uns allen in Jesus Christus dienen. Seine erstaunliche Gnade ist im Überfluss vorhanden.

Seine unverdiente Gunst gilt allen, die im Glauben zu ihm gekommen sind. Er liebt Euch und mich mit seiner unerschöpflichen und unerschütterlichen Liebe. Er hat unsere Sünden so weit von uns entfernt, wie es der Osten vom Westen ist (Ps. 103,12). Wie der Prophet Jesaja sagte: „Wenn eure Sünde auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden, und wenn sie rot ist wie Purpur, soll sie doch wie Wolle werden“ (Jes. 1,18). Aufgrund seiner Vergebung und seines Heiligen Geistes wissen wir, dass „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind“ (Röm 8,28). Deshalb verlieren wir nicht den Mut. Wir verzichten nicht auf unseren Glauben. Wir werden keine Angst haben. Sondern lasst uns unsere Augen auf Ihn richten, der der Herr der Herren ist und der König der Könige, unser Herr Jesus Christus! In Ihm ist unsere HOFFNUNG!

Der Herr segne dich und behüte dich, lasse sein Gesicht leuchten über dir und gib dir seinen Frieden. Im Namen Gottes des Vates, Gott des Sohnes und Gott des Heiligen Geistes. Amen.


Aktuelles aus St Julian’s

(Anglikanische Gemeinde Rhein-Neckar)

In diesem Jahr hatten wir keine Gemeindefahrt geplant und das war dann angesichts der Coronakrise ja auch ganz passend. Im nächsten Jahr gehen wir allerdings wieder auf Tour, wobei unser Ziel auf der nördlichen Seite des Riesengebirges in Polen liegt. Denn unsere Fahrt 2021 führt ins „Tal der Schlösser“, südlich von Hirschberg/Jelenia Gora, wo wir ein paar Tage bleiben werden, um uns die Gegend anzuschauen und vielleicht auch ein wenig die Kur-Atmosphäre zu genießen. Auf der Hinfahrt nach Polen werden wir Zwischenstation in Erfurt einlegen, zurück in die Pfalz geht es über Prag, die „goldene Stadt“. In den nächsten Monaten folgen nähere Informationen, die auf unserer Homepage www.anglikanisch.org/auf -tour/ veröffentlicht werden. Aber natürlich stehe ich gern auch telefonisch oder per E-Mail für Rückfragen bereit.

Eine Erfahrung, die St Julian’s mit allen anglikanischen Gemeinden in Deutschland teilt, besteht darin, dass die Mitglieder der Gemeinde und des Trägervereins, ganz zu schweigen von den zahlreichen Freunden, die uns unterstützen, doch ziemlich weit über die Region verstreut leben. Um die Verbindungen zu halten, nutzen wir u.a. soziale Medien sowie unseren Gemeindebrief „Die Haselnuss“, der zwei Mal pro Jahr erscheint.

Darüber hinaus möchten wir ab diesem Sommer allen, die mit uns über Gottesdienste, Fahrten und andere Veranstaltungen in Kontakt treten, einen kleinen Geburtstagsgruß zukommen lassen und hoffen, dass wir Ihnen damit eine Freude bereiten.

Weitere Infos über St Julian‘s, unsere Gottesdienste und Veranstaltungen unter www.anglikanisch.org oder auf Facebook.

Joachim Feldes


Aktuelles vom Sankt-Benedikt-Seminar

Pfr. Dr. Winfried Küttner

Dass sich unser Seminar in den letzten Jahren so stabil entwickelt hat, ist insbesondere unserem Kollegen Winfried Küttner zu verdanken, der Ende des vergangenen Jahres seine Arbeit als unser Studiendekan beendet hat. Bei seiner Verabschiedung im Wintersemester 2019/20 hat Bischof Gerhard die zahlreichen Verdienste von Winfried herausgestellt, und wir dürfen ihm wirklich außerordentlich dankbar sein, denn ohne seinen tatkräftigen und zuverlässigen Einsatz wäre das Seminar niemals über ein theoretisches Konzept hinausgekommen.

Auch die internationale Vernetzung des Sankt-Benedikt-Seminars verdankt sich entscheidend Winfrieds Engagement. Es hat sich ein guter Austausch mit dem anglikanischen Seminar im kroatischen Osijek und anderen Seminaren der REC in den Vereinigten Staaten entwickelt.

Seit Anfang dieses Jahres steht das Sankt-Benedikt-Seminar zudem mit Institutionen der theologischen Aus- und Weiterbildung innerhalb der Anglican Communion in Verbindung. Seinen Anfang nahm diese Entwicklung im Frühsommer 2019, als ich bei einer ekklesiologischen Tagung in der Benediktinerabtei Mirfield (zwischen Manchester und Leeds) mit Stephen Spencer zusammentraf, dem Director of Theological Education in the Anglican Communion (TEAC), also quasi dem Bildungsminister von Erzbischof Justin. Diesen ersten Austausch konnte ich Anfang 2020 bei einem Treffen im Anglican Communion Office in London fortsetzen, wobei dieses Mal Jolyon Trickey mein Gesprächspartner war. Jolyon koordiniert bei TEAC das Programm „Education for Discipleship“, das sich als explizit missionarisch versteht und deshalb für uns als missionarisch geprägte Kirche von besonderem Interesse ist. Seit meinem Treffen im Januar steht unser Dozententeam im Kontakt mit dem Team von TEAC und in diesem Zusammenhang auch mit John Kafwanka, einem Kollegen aus Sambia, dem Mission Director der Anglican Communion.

In diesem Jahr hat das Dozententeam noch einmal sachkundige Verstärkung bekommen und freut sich, jetzt einen ausgewiesenen Alttestamentler in seinen Reihen zu haben. Dr. Martin Nitsche hat an der Goethe-Universität Frankfurt/Main die Dozentur für Altes Testament und christlich-jüdische Schrifthermeneutik inne. Seit dem Sommersemester 2020 übernimmt er die Vorlesungen zur Einleitung in das AT sowie für alttestamentliche Exegese. Willkommen am Sankt-Benedikt-Seminar!

Weitere Informationen über das Seminar, unser Team, unser Curriculum und Veranstaltungen auf www.benediktseminar.org.

Joachim Feldes

Caronavirus & Sündenvirus

März 12, 2020


Angst und Hoffnung – Coronavirus & Christus

Heute werde ich in einem großen Alten-und Pflegeheim eine Andacht halten. Da oft bis 60 und mehr Menschen anwesend sind, haben wir uns entschieden, die Andacht über Mikrofon in die Zimmer und Räume zu übertragen.

Das Corona Virus macht vielen Angst. Immer mehr Menschen werden auch in Deutschland angesteckt. Bis heute (zum 12.03.20) sind es ca. 1600. In Italien sind es bereits 12500 und weltweit in 118 Ländern  der Erde bereit 124,600.

Röm 8, 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 Wie geschrieben steht (Psalm 44,23): »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.« 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Haben denn Christen auch Ängste?  Römer 8, 35 – gibt uns Antwort: Denn auch Trübsal und Angst können uns nicht scheiden von der Liebe Christi.

Wer profitiert heute und auch sonst am meisten von der sich umhertreibenden Angst? Verschiedenen Wirtschaftszweige, die Lebensversicherungen, alle anderen Sicherheitssysteme, Hygiene Produzenten, uw. Viele versuchen mit den Ängsten Geld zu machen, sich bei Todesfall, Unfall, Arbeitsunfähigkeit oder unerwarteter Krankheit abzusichern. Im Leben haben wir es immer mit der Angst zu tun. Doch im Leben kann man sich nicht 100% absichern.

Auch als Christen haben wir Ängste, aber sie können uns nicht trennen von der Liebe Christi, unseres Herrn.

2 Kor 2,4 sagt Paulus: Denn ich schrieb euch aus großer Trübsal und Angst des Herzens unter vielen Tränen; nicht damit ihr betrübt werden sollt, sondern damit ihr die Liebe erkennt, die ich habe besonders zu euch.

Auch Paulus und Geistliche, Missionare und christliche Mitarbeiter kennen Ängste. In diesem Fall hatte Paulus Angst, dass die Korinther seinen Brief, seine Botschaft, falsch verstanden und aufgenommen haben könnten.

Heute nun macht uns das Corona Virus Angst. Immer mehr Menschen werden in Deutschland angesteckt. Bis heute sind es ca. 1600. In Italien sind es bereits 12500 und weltweit in 118 Ländern  124,600. Weder bei Veranstaltungen noch auf Reisen oder bei der Arbeit können wir uns direkt abschotten. Auch nicht in der christlichen Gemeinde. Menschen sind beruflich oder auch für unseren Herrn Jesus unterwegs. Was machen wir da mit unseren Ängsten? Bringen wir sie zu Jesus? Oder verkrampfen wir uns im Kopf und dann im Bauch, Nieren, Rücken? Menschen werden schon krank bei dem Gedanken der jetzigen Unsicherheit und Hilflosigkeit. Auch die geschieht durch die überall gegenwärtigen Medien, christliche oder weltliche, besonders durch aufgebauschte Warnungen.

Doch von Paulus lernen wir: Er ist mit seinen Ängsten zum Herrn gegangen. Hast du jetzt vielleicht Angst vor dem Himmel und auch dem Ende deines Lebens? Oder kennst du die Hoffnung und die Freude über deinen eigenen Tod hinaus? Hast du vielleicht Angst, dass du dein Heil verlieren könntest? Oder hast du Gewissheit des Heils und des ewigen Lebens?

Bringen wir unsere Sorgen über irdische und himmlische Ängste und die um unsere Heilsgewissheit doch zu Jesus! Solche Ängste sind aber heilsam und nützlich. Wenn wir krank sind oder alt werden fragen wir uns: Sind wir gerettet?

In Joh 10,29 hören wir: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie und sie folgen mir; 28 und ich gebe ihnen das ewige Leben, und sie werden nimmermehr umkommen, und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. 29 Mein Vater, der mir sie gegeben hat, ist größer als alles, und niemand kann sie aus des Vaters Hand reißen. 30 Ich und der Vater sind eins.

Wir sollen sicher sein: Jeder, der Jesus angenommen hat und ihm nachfolgt, der kann nicht verloren gehen. Denn niemand kann dich aus der Hand des Vaters reisen, und niemand kann uns aus der Liebe Gottes reißen. Doch weiter: Wir sollen heute auch nicht leichtfertige leben.

Der Sitz im Leben – Das  Coronas Virus.

Mit dem sächlichen Hauptwort virus bezeichneten die alten Römer Schleim, Saft oder Gift. Ärzte sagen das – in der Umgangssprache hat es sich schon angepasst wie die Viren auch mit dem Artikel DER, und dies ist auch richtig. –  Wo ist also der/das Virus zuhause? Das Virus kann sich nur in den Zellen auswirken, aber, wie breitet es sich aus?  Es breitet sich durch Tröpfchen aus. Das wissen wir von der Biologie. Wie aber breitet sich das geistliche Coronavirus aus?  Das geistliche Caronavirus ist die Sünde, sie breitet sich auch durch den Menschen aus von einem zum anderen.  Aber er wirkt nur in dem Menschen im Innern. Doch wir müssen uns von dem Virus der Sünde fernhalten. Wir dürfen uns nicht von dem Virus Sünde anstecken lassen. Wie geschieht dies? Indem wir vor ihm fliehen, uns fern halten von den Sünden: Von Hochmut, Hurerei, Halsstarrigkeit, Selbstsucht etc.  Wir wollen keine gemeinsame Sache mit Sündern, bösen Ideen und Handlungen haben. Siehe Psalm 1,1 sich nicht in den Versammlungsstätten der Sünder Narren treffen.

Jesus sagt aber zu den Sündern: Kehrt um, bekennt eure Sünde, haltet euch dann aber fern von der Sünde.

Deshalb wollen wir auch nicht die große Veranstaltung der Sünder besuchen, wollen nicht gemeinsam mit den Sündern feiern. Denn wir wollen werde körperlich noch geistlich zum Verderben angesteckt werden.  Jesus sagt über böse Lehren und böse Werke, dass sie im Herzen beginnen. Die Schrift sagt, wir sollen uns von ihnen trennen. Dann brauchen wir keine Angst von dem geistlichen Coranavirus haben, nämlich, dass wir uns anstecken oder dass wir dann andere anstecken werden.

2 Johannesbrief sagt uns:9 Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht; wer in dieser Lehre bleibt, der hat den Vater und den Sohn. 10 Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, so nehmt ihn nicht ins Haus und grüßt ihn auch nicht. 11 Denn wer ihn grüßt, der hat teil an seinen bösen Werken.

Wir wünschen, dass Sie sich von dem geistliche Virus der Sünde und dem Coronavirus absondern, Abstand halten, sich nicht permanent auf Sünde einrichten, sondern geistlich und körperlich gesund bleiben. Aber auch in der Fastenzeit vorsichtig bei weltlichen Treffen bleiben.

Weitere Informationen: s.d. Bundesamt für Bevölkerungsschutz

https://www.bbk.bund.de/DE/TopThema/TT_2020/TT_Covid-19.html

Kirche der Mitte – Heiliges Christfest 2019

Dezember 26, 2019

    Kirchenzeitung der Anglikanischen Kirche in Deutschland

           Ausgabe Nr. 7 – Heiliges Christfest | W e b: http://www.anglikaner.org

Weihnachten – den Messias finden

Von Pastor Gerhard Kirchgeßner

‚Tauet, Himmel, den Gerechten! Wolken, regnet ihn herab,‘ so singen wir in der Adventszeit mit den Worten des bekannten Adventslieds aus dem 18. Jahrhundert. Diese Sehnsucht nach Gottes Recht und Gerechtigkeit geht zurück bis in die alttestamentlichen Zeiten, als Moses das ganze Bundesvolk Israel am Horeb zusammenrief, um ihnen zu sagen: „Höre, Israel, die Satzungen und Rechte, die ich euch heute verkünde; lernt sie, haltet sie und handelt danach“ (5. Mose/Deuteronomium 5,1 [ZB]).

Später sehnte sich das Volk Israel aufgrund des in ihrer Umwelt erlebten Unrechts nach Gottes Gerechtigkeit, denn seine Herrschaft ist grundlegend bestimmt von Recht und Gerechtigkeit. In Psalm 97,1 – 2 [ZB] lesen wir:

Der HERR ist König. Es jauchze die Erde, freuen sollen sich die vielen Inseln. Gewölk und Wolkendunkel ist rings um ihn her, Gerechtigkeit und Recht sind die Stützen seines Throns. Gott liebt Gerechtigkeit und Recht, von der Gnade des HERRN ist die Erde voll“ (Psalm 33,5 [ZB]).

Jesaja prophezeit über den kommenden Messias: „Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Die große Herrschaft und der Frieden sind ohne Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit, von jetzt an bis in Ewigkeit“ (Jesaja 9,5 – 6 [EÜ]).

Der Apostel Andreas bezeugt uns, wer der vom Volk ersehnte, gottgesandte Gerechte und Messias ist, dessen Geburt wir an Weihnachten feiern; nach Johannes 1,41 – 42 sagte Andreas als er seinen Bruder Simon trifft: „Wir haben den Messias gefunden – das heißt übersetzt: Christus. Und er führte ihn zu Jesus.“

20. Synode der Anglikanischen Kirche i. D.

Kommission für Verfassung und Kanones

Vorsitzender der Kommission

Fortsetzung – Pastor Gerhard Kirchgeßner

Beschlüsse der 20. Synode zum Kirchenrecht

Paulus vergleicht die Kirche mit einem Leib, dessen Haupt Christus ist und in den die Christen durch die Taufe eingegliedert werden (vgl. 1 Kor 12,13 [EÜ]). Von Christus als dem Haupt her wird der ganze Leib durch Gelenke und Bänder versorgt und zusammengehalten und wächst durch Gottes Wirken (vgl. Kol 2,19 [EÜ]). Wir dürfen unser überschaubares Bistum als Teil des mystischen Leibes Christi verstehen. Um es zu festigen und zu stützen, möchten wir als Kommission dazu auch unseren Beitrag durch ein adäquates Recht leisten.

Gewiss haben die Beschlüsse der 20. Synode des Bistums der Anglikanischen Kirche in Deutschland (AKD) vom 26. Oktober 2019 keine staatspolitischen oder allgemeingesellschaftlichen Auswirkungen für das deutsche Rechtssystem. Aber sie haben innerkirchliche Bedeutung für die rechtliche Stellung unseres Bistums, für das Miteinander von Bischof und Synode, Bistumsrat und Erzdiakon, Geistlichen und Gemeinden, Orden und dem Theologischen Seminar in der AKD usw. Nicht zuletzt erhält der Stand der Diakoninnen eine rechtliche Grundlage, wie sie es in Canon 22 der Constitution & Canons der Reformed Episcopal Church (REC) in den USA schon seit geraumer Zeit gibt.

In mehreren Vorentwürfen der Kommission für Verfassung und Kanones zur Aktualisierung und Ergänzung des bestehenden Kirchenrechts zur 19. Synode revidierte die Kommission aufgrund der klarstellenden Hinweise von Presiding Bishop Dr. Ray Sutton, REC, und Ordinarius, Bischof Gerhard Meyer, die ursprünglichen Anträge für eine umfassendere Novellierung der Verfassung und Kanones der AKD. Näheres zu den Beweggründen kann hierzu auch aus dem erzbischöflichen Hirtenschreiben vom 16. Juni 2019, veröffentlicht in der Kirchenzeitung der AKD, Ausgabe Nr. 6 (S. 10 – 14), entnommen werden. Die Kommission hat ihre Arbeit daraufhin auf zwei Anträge an die 20. Synode konzentriert.

Antrag 1 betraf zum einen die Aktualisierung der Verfassung und Kanones (VuK) der AKD bezüglich der Namensgebung und des Übergangs von einem Missionsbistum zu einer vollwertigen Diözese.

Das Missionsbistum – bekannt geworden als Reformierte Episkopalkirche in Deutschland – wurde durch den vormaligen REC Presiding Bishop Royal U. Grote im Rahmen der 16. Synode zu einer Diözese der REC mit einem eigenen Bischof als Ordinarius erhoben und trägt nunmehr den Namen „Anglikanische Kirche in Deutschland“.

Zum anderen wurde mit dem Antrag 1 in Abgrenzung zu dem bisherigen Begriff „Lektor“ die für deutsche Verhältnisse treffendere Bezeichnung „Prädikant“ eingeführt.

Antrag 2. In einem zweiten Antrag wurde der Synode der Entwurf einer Bistumsordnung vorgestellt, worin verschiedene Bereiche ergänzend oder klarstellend für das deutsche Bistum geregelt werden sollten. Eine formale Änderung der aktuell gültigen Verfassung oder der Kanones war damit ausdrücklich nicht verbunden.

Erzbischof Dr. Ray Sutton

Die Kommission hat für den Antrag 2 die Anregung von Presiding Bishop Sutton während der Aussprache auf der 19. Synode der AKD entsprechend aufgegriffen und einige Ergänzungen des Kirchenrechts als rechtlicher Zusatz zu der aktuell gültigen VuK der AKD in Form einer Bistumsordnung (BiO) vorgeschlagen. Die BiO steht unterhalb des rechtlichen Rangs der Verfassung und Kanones; die enthaltenen diözesanen Bestimmungen sind auf Geschäftsordnungsebene angesiedelt und können als Ausführungsbestimmungen oder als rechtliches Addendum zum geltenden Recht gesehen werden. Die eingeführten kirchenrechtlichen Zusatzregelungen sind zudem zunächst zur praktischen Erprobung auf vorläufiger Basis vorgesehen und sollen somit testweise Anwendung finden. Die Erprobungsphase läuft befristet bis 2024. Die Synode kann dann über eine Verlängerung, Änderung oder auch Aufhebung entscheiden.

Bei festgestellter Bewährung wäre es möglich, einzelne Regelungen der BiO in die Verfassung und Kanones zu übernehmen oder auch einzelne Teile als eigenständige Geschäftsordnung für die Synode oder den Bistumsrat herauszulösen und weiterzuentwickeln.

Nicht nur wegen der Bestimmungen über die Wahl des Bischofs, sondern auch bezüglich der Einführung des Amtes eines Erzdiakons und der möglichen Einrichtung von Dekanaten sieht die Kommission die BiO als eine Weichenstellung für die zukünftige Entwicklung des Bistums an und will einen rechtlichen Rahmen dafür zur Verfügung stellen.

Während des Verfahrens wurden von der Kommission im Zuge von verschiedenen Konsultationen bzw. Beteiligungsmöglichkeiten der Geistlichen sowie bei der Sitzung der Synode Beiträge zum Inhalt der Anträge gesammelt; diese Anregungen konnten weitgehend eingearbeitet werden.

Durch die Einstimmigkeit der Synoden-Beschlüsse zu beiden Anträgen sieht sich die Kommission in ihrer rechtlichen Arbeit insoweit bestätigt. Durch geeignete Bekanntmachung in der Kirchenzeitung sollen die betreffenden Bestimmungen verkündet und in Kraft gesetzt werden.

Für die Kommission, Buchen, im Advent 2019

Reformationstreffen Lutheraner – Anglikaner in Wittenberg

Vom 28.-31. Oktober fand ein Reformationstreffen von Anglikanern und Lutheranern in der Alten Lateinschule zu Wittenberg statt. Teilnehmer waren die Missouri Synod USA; Lutheran Church of Canada,  Anglican Church of North America, Reformed Episcopal Church, Anglikanische Kirche in Deutschland, Free Church of England und REC Kroatien.

Weitere Bilder unter  https://youtu.be/SDbA7ioqf-g

Die Teilnehmer wohnten in der Alten Lateinschule. Das Treffen begann täglich mit gemeinsamen Andachten. Die Bischöfe Foley Beach und Ray Sutton sprachen über die Entstehung von ACNA (Anglikanische Kirche in Nordamerika) und die Beteiligung der REC als Mitbegründerin der ACNA Kirchengemeinschaft, auch über GAFCON (Globale Anglikanischen Zukunftskonferenz) und über den Stand der ökumenischen Beziehung zur Lutherischen Kirche in Kanada und der Missouri Synode. Bischof Voigt von der SELK (Selbständig Lutherische Kirche) sprach über die Geschichte der SELK und von ihrer Entstehung bis heute. Von der Missouri Synode hörten wir die Geschichte ihrer Entstehung, ihren jetzt 2 Millionen Mitgliedern, ihren verschiedenen Aufgaben im Lutherischen Weltbund sowie über Theologie, Mission, ihre Ekklesiologie und dem damit verbundenen Verständnis des historischen Bischofsamtes. Weiter gab eine gemeinsame Besichtigung der wichtigsten historischen Stätten in Wittenberg. Ein Teil der Gruppe fuhr nach Eisleben, andere besichtigten das moderne rote Panorama Gebäude in Wittenberg mit einem 360° Innenbild der Stadt um 1517 mit Multimediashow.

Teilnehmer des Treffens aus Kanada, USA, England, Kroatien und Deutschland

Der Seminarleiter der SELK von Oberursel traf am Ende des Treffens ein. Er stellte die SELK Ausbildungsstätte vor, ihre Entstehung, die höchste Studenten Zahl von einst 140, die z. Z. sich auf 24 beläuft, das Curriculum und auch die Möglichkeit, dass Gaststudenten und auch Zeit-Studenten bei ihnen wohnen oder teilnehmen können. Ich selbst stellte das St. Benedikt Seminar der AKD vor, wies auf die Ausbildung für unsere Kirche ohne staatliche Anerkennung hin, erklärte, dass das 1. Jahr zum Prädikanten, das 2. Jahr zum Diakon und das 3. Jahr zum Presbyter/Priester ausbildet. Zuvor hatte ich allen Teilnehmern unser Curriculum auf Deutsch und Englisch zugesandt. In diesem Zusammenhang überreichte ich auch dem amtierenden Bischof Vogt (SELK) unseren neuen anglikanischen Katechismus. Auch Bischof Milic aus Kroatien war anwesend und stellte das eigene Seminar in Osijek als Ausbildungsstätte der REC in Kroatien dar. Weiter nahm ein ehemaliger Dozent aus Osijek, jetzt methodistischer Pastor in der Nähe von Hanau, an diesem Lutherisch-Anglikanischen Treffen teil.

Thanksgiving Day“ in Berlin

Von Gregor Janik

Am Samstag, dem 30.11.2019 folgten 30 Personen der Einladung zur Feier des Thanksgiving Day in unsere Gemeinde Christ Church Anglican in Berlin. Eigentlich hätten wir diesen Tag am Donnerstag feiern müssen, denn in den USA wird dieser Feiertag – am vierten Donnerstag im November gefeiert.

Aber da Thanksgiving in Deutschland (noch) kein Feiertag ist und viele in der Woche arbeiten mussten, sind wir auf den Samstag ausgewichen. Es war übrigens bereits das zweite Mal, dass wir diesen Tag mit Gästen gefeiert haben.

Thanksgiving war ursprünglich ein Erntedankfest und wurde erstmals von den aus England nach Amerika ausgewanderten Pilgrimfathers 1621 begangen, als sie die erste Ernte in der neuen Welt einbrachten. George Washington hat sich 1789 für diesen Tag engagiert, der sich nach und nach in den einzelnen Bundesstaaten der USA durchsetzte, bis 1940 Präsident Roosevelt im Einvernehmen mit dem Kongress den vierten Donnerstag im November zum gesetzlichen Feiertag erklärte. Thanksgiving ist ein Tag des gemeinsamen Essens mit Freunden und Verwandten. Bestimmt war unsere Feier in Berlin auch typisch amerikanisch:

Es gab Truthahn (Turkey), Stuffing (Beilagen:geröstete Brotstücke mit Pilzen), Green Beans (Grüne Bohnen mit Speck) und andere Köstlichkeiten aus der amerikanischen Küche sowie selbst gemachte Salate und den unverzichtbaren Pumpkin Pie (Kürbiskuchen).

Jedenfalls war mehr vorhanden als wir verzehren konnten. Die Stimmung war gut und es waren viele Gäste anwesend, die bisher noch nicht in den Räumen der Connections Library, die Christ Church nutzt, gesehen wurden.

Viele sind der Einladung unserer Mitglieder und regelmäßigen Gottesdienstbesucher gefolgt und haben das, wie sich aus den Gesprächen ergab, nicht bereut. Viele anregende Gespräche wurden geführt, die unterbrochen wurden von wiederholten Nachschlägen am Buffet. Es war ein interessanter und spannender Abend, von dem sich alle einig waren, ihn nächstes Jahr zu wiederholen.

New Wineskins Konferenz in USA und Gemeindebau in Frankfurt

Jares Wensyel, l., David Ayres, Berlin; m., Abbi Wensyel, r.

Gebet und Netzwerk, um Gottes Reich voranzubringen bis zum Ende der Welt – von Jared Wensyel, Frankfurt

Ende September flogen meine Frau, Abbi, und ich nach USA, um unsere Familie zu besuchen und in manchen Gemeinden zu reden, um einen Spenderkreis aufzubauen. Für unsere neue Gemeindegründung in Frankfurt bin ich gerade dabei Spenden zu sammeln, um mein Gehalt als Pastor für die Gemeindegründung zu finanzieren. Wir hatten die Möglichkeit, uns mit mehreren Gemeinden und Personen zu treffen, die unsere Gemeindegründung jetzt schon finanziell unterstützen oder auch zukünftig unterstützen werden.

Während dieser Zeit durften wir zusammen mit Pfr. David Ayres aus Berlin eine tolle Konferenz in North Carolina erleben, genannt New Wineskins. Dort kamen mehr als 1200 Anglikaner zusammen, um über Weltmission zu sprechen. Es gab mehrere Präkonferenzen, u. a. eine Tagung mit dem Namen “Always Forward” über Gemeindegründung, bei der sich Gemeindegründer aus der ganzen Welt trafen, um solche Vorträge zu hören und über eigene neue Gemeindegründungen auszutauschen.

Bei der Hauptkonferenz gab es neben sehr lebendigen Lobpreiszeiten auch intensive Gebetszeiten und sehr spannende Vorträge aus der ganzen Welt. Zwischen den Hauptzeiten wurde man reichlich mit Essen und Getränken versorgt und es gab die Möglichkeit, Workshops zu verschieden Themen zu besuchen, bei der Buchhandlung vorbei zu schauen oder Menschen auch bei Kaffee oder Spaziergängen durch die schöne bergige Landschaft kennen zu lernen. Am Sonntag gab es einen feierlichen Abschlussgottesdienst mit einer sehr schönen, energiegeladenen Liturgie, angefangen durch einen festlichen Einzug von etwa 40 Bischöfen aus der ganzen Welt. Benjamin Kwashi, ein Bischof aus Nigeria, hielt eine erweckliche Predigt, wonach Foley Beach, der Erzbischof der Anglikanischen Kirche in Nordamerika, die Eucharistie feierte. Das war wirklich eine tolle Zeit und meine Frau Abbi, Pfr. David Ayres und ich konnten mit vielen neuen Kontakten und mehreren Impulsen für die neue Gründungsarbeiten in Frankfurt und Berlin abreisen.

Hier in Frankfurt sind wir gerade dabei eine neue anglikanische Gemeinde zu gründen. Nach vielen Jahren Mitarbeit bei der Nordstern Gemeinde in Frankfurt, fängt für meine Frau und für mich ein neuer Lebensabschnitt in dem bekannten Stadtteil Frankfurt-Sachsenhausen an. Wir bekamen nach langer Suche und viel Gebet endlich eine tolle Wohnung. Es ist in Frankfurt, vor allem im inneren Stadtkern oft nicht so einfach, eine Wohnung zu finden. Aber mit Gottes Fürsorge bekamen wir nach langem Warten eine neue Wohnung, in der wir diesen neuen Lebensabschnitt beginnen, auch irgendwann Familie gründen und die neue Gründungsarbeit starten können.

In November begannen wir mit unserem Gründungsteam zweiwöchentliche Gebetstreffen zu halten, bei denen wir zuerst etwa eine Stunde miteinander essen und Gemeinschaft haben. Danach feiern wir ein Diakonen-Abendmahl, im sehr familiären Kontext mit einem Austausch über die Lesungen und danach folgt eine intensive Gebetszeit, bei der wir für unser Team und unsere Zukunft als Gemeinde beten.

Wir wollen als Team vorrangig mit intensivem Gebet beginnen und uns zu Beginn besser kennen lernen, bevor wir gemeinsam einen Plan entwickeln, wie diese gemeinsame Gründung durchgeführt werden soll. Wir vertrauen auf Gott, dass er uns viel Weisheit und Kraft gibt, um diese Arbeit in Frankfurt zu tun. Zurzeit sind wir fünf Personen, zwei weitere werden noch auf jeden Fall dann im Jahr 2020 nach Frankfurt ziehen und Teil des Teams werden. Wir wollen diese Anfangszeit bewusst intern nutzen, in der wir das Gründungsteam aufbauen, bevor wir “öffentlich” starten. Irgendwann in 2020, wenn wir als Team den richtigen Zeitpunkt erkennen und das Gefühl haben, dass wir wirklich eine effektive Grundlage haben, werden wir die notwendigen Schritte unternehmen, um miteinander diese Arbeit öffentlich zu beginnen.

Unser Ziel besteht darin, darauf hinzuarbeiten, dass es unter Gottes Leitung so geschehen möge, damit es in den nächsten Jahren eine neugegründete, blühende anglikanische Gemeinde in Frankfurt am Main gibt.

Wir würden uns sehr darauf freuen, wenn ihr für unsere Arbeit in Frankfurt betet! Eine schöne Weihnachtszeit und Gottes Segen im neuen Jahr!

(Hinweis vom Bistum: Bitte um Spenden für diese Gemeindegründung, Verwenden Sie das AKD Kirchenkonto mit Zweck „Frankfurt“ verwenden) – S.d. am Ende: Impressum.

Ordination zum Diakon

Am 18. August fand in der Melanchthonkirche, Schauernheim, (Nähe Mutterstadt) die Ordination zum Diakon von Jared Michael Wensyel statt. Jared Wensyel ist Absolvent der Freien Theologischen Hochschule, Gießen. Er arbeitete bereits während und nach der Absolvierung in einem Gemeindegründungsteam und war zum Schluss verantwortlich für die Nordsterngemeinde, einer jungen Kirche mitten in Frankfurt. Zu seiner Ordination kamen Freunde und Kollegen aus dem Umfeld des Studiums und der Nordsterngemeinde, Glieder und Freunde der anglikanischen Gemeinde Julian von Norwich etwa 30 Personen.

Pfr. Dr. Joachim Feldes leitete durch die anglikanische Liturgie der Heiligen Kommunion, Bischof Meyer hielt die Predigt und ordinierte in Übereinstimmung mit Verfassung, Kanones und Gottesdienstordnung der Anglikanischen Kirche i. D. den Prädikanten Jared Michael Wensyel zum Diakon für den Bereich Frankfurt am Main.

Jared und seine Frau Abbi in der Mitte, umgeben vom zukünftigen Team und Studienkollegen der FTA Gießen, links Pfr. Feldes, rechts Bischof Meyer.

Anglikanische Welt: Ruanda

Anglikanischen Bischöfe in Ruanda senden Evangelisten aus

Hier in Ruanda gibt es erstaunliche Entwicklungen. Am 6. September begannen alle elf unserer Diözesen ein Projekt, das vom Gafcon Church Planting-Netzwerk in Zusammenarbeit mit Missionsorganisationen wie CRU (Campus Crusade for Christ) und der Christian Motorcycle Association (CMA) koordiniert wurde. Jede Diözese hat ein neues Motorrad und einen Jesus-Film-Rucksack für die Evangelisation und Gemeindegründung erhalten. Dieses Pilotprojekt wird ermöglichen, dass wir mehr Männer, Frauen und Kinder in ganz Ruanda mit dem Evangelium erreichen. Es wird in den nächsten zehn Monaten sorgfältig überwacht und ich hoffe, dass es weiterentwickelt werden kann, um mit dem Evangelium auf der ganzen Welt noch viel mehr zu erreichen.

The Most Rev. Dr. Laurent Mbanda 

St. Benedikt Seminar – Schwarzenborn

WS 2019/20 – 2. Präsenzwochenende

10.-12. Januar 2020

Die Horen und der Gottesdienst finden in der Kapelle, die Unterrichtseinheiten im Hauptgebäude statt.

Freitag

Anreise, Zimmer beziehen, Begrüßungskaffee

18.00 Abendlob

19.00 Abendbrot

19.30 – 21.00 Vorlesungen:

1. Jahr: Synoptische Evangelien und Apostelgeschichte (NT 102, Bertram)

2. Jahr: Kirchengeschichte des 17. Jhs. (KG 202, Thomann)

Samstag

7.30Morgenlob

8.15 Frühstück

9.00 – 10.30 Vorlesungen:

1. Jahr: Gotteslehre (SYS 101, Meyer) –

2. Jahr: Kasualpredigt II (PT 202, Bertram)

10.30 – 11.00  Pause

11.00-12.30: Vorlesungen:

1. Jahr: Religionsphilosophie II (SYS 102, Feldes)

2. Jahr: Soteriologie (SYS 201, Meyer)

12.45 Mittagessen

14.00 – 15.30 Vorlesung:

1. Jahr: Frühe Kirche II (KG 102, Moll)

15.30 –  16.00 Pause

16.00– 17.30 Vorlesungen:

1. Jahr: Katechese ( PT 103, Meyer)

2. Jahr: Ekklesiologie (SYS 202, Feldes)

18.00 Abendlob

19.00 Abendessen

Gespräche am Kamin

Sonntag

7.30 Morgenlob

8.00 Frühstück

8.30 – 9.30 Vorlesung:

1. Jahr: Homiletik II (PT 102, Feldes)

10.00 – 11.15 Gottesdienst in der Christuskapelle

anschl. Nachgespräch Präsenzwochenende

12.30 – 14.00 Mittagessen, Kaffee, Reisesegen

Bestätigung Kirchengemeinschaft

Bestätigung der Kirchengemeinschaft zwischen der AKD und der REC
http://rechurch.org/#

Artikel des Kirchenbundes zwischen Reformierter Episkopalkirche in Deutschland /AKD und Reformed Episcopal Church in North America.

Artikel I. Als ein Beweis der bestehenden Kirchengemeinschaft zwischen Reformierter Episkopalkirche in Deutschland und Reformed Episcopal Church in North America wird eine Delegation aus Geistlichen und Laien von der Synode zum General Council und vom General Council zur Synode entsandt, mit dem Recht, an den Beratungen dieser Gremien teilzunehmen.

Artikel II. Bei Bischofsweihen und Ordinationen in jeder der beiden Kirchen sind die Bischöfe und sonstigen Geistlichen der jeweils anderen Kirche zur Mitwirkung berechtigt.

Artikel III. Die Geistlichen beider Kirchen sind berechtigt, (jurisdiktionsüberschreitend) in Gemeinden der jeweils anderen Kirche ihr Amt auszuüben, und können, die Einhaltung der jeweiligen kirchenrechtlichen Bestimmungen beider Kirchen vorausgesetzt, einen Seelsorgeauftrag oder eine Pfarrstelle in der anderen Kirche übernehmen.

Artikel IV. Vollmitglieder (Kommunikanten) beider Kirchen werden von der jeweils anderen bei Vorlage einer Überweisung aufgenommen.

Artikel V. Missionsarbeiten und Gemeinden beider Kirchen können sich der jeweils anderen Kirche anschließen, wobei über die Bedingungen des Anschlusses jeweils beiderseitiges Einvernehmen hergestellt wird.

Artikel VI. In Anbetracht des großen Auftrags, der beide Kirchen in ihrem Werk verbindet, und auf dessen Grundlage versichern sie sich gegenseitig ihrer wechselseitigen Zusammenarbeit, Zuneigung und Unterstützung.

Impressum

Verantwortlich für den Inhalt

Bischof Gerhard Meyer, M.Div.; D.D.

Richbergstraße 11, 34639 Schwarzenborn

Fon & Fax +49-5686-9309235;

Email: bischof.meyer@rekd.de

Copyright

Alle Rechte über das Layout, das Logo und im Layout verwendete Grafiken, angebotene Inhalte und abrufbare Daten liegen bei der Anglikanischen Kirche in Deutschland (AKD) / REK. Die angebotenen Inhalte dürfen ausschließlich für den privaten Gebrauch verwendet werden; deren Vervielfältigung und Verbreitung bedarf der ausdrücklichen Genehmigung.

Spenden:

Anglikanische Kirche i.D. e.V Spar- und Kreditbank (SKB) Witten: BLZ: 452 604 75; Konto Nr. 519 590 0

IBAN: DE15 4526 0475 0005 1959 00; BIC: GENODEM1BFG

(Verwendungszweck: allgemein oder eine Gemeinde / Mission angeben):

Sie erhalten Spendenquittungen für das Finanzamt jeweils im neuen Jahr

Diakonenweihe

August 18, 2019

Ordination von Jared Wensyel zum Diakon.

Gottesdienst und Einsegnung in der Melanchthonkirche in Schauernheim.

A K D Kirchenzeitung

Juli 24, 2019
AKD neu bunt

N a c h r i c h t e n

aus der  anglikanischen Welt

Ausgabe Nr. 6 – St. Johannis  2 0 1 9

Predigt zum Victoria und Albert Jubiläum


Coburg, 2.6. 2019 – Pfr. G. Thomann

Begonnen hatte das Festival mit einem anglikanischen Gottesdienst – schließlich stand auch dieser Tag im Zeichen der deutsch-britischen Feierlichkeiten zu den 200. Geburtstagen von Prinz Albert und Queen Victoria. Mitwirkende waren deshalb außer dem evangelischen Dekan Stefan Kirchberger noch Bischof Gerhard Meyer, Liturg, und Pfarrer Günther Thomann, Prediger, von der anglikanischen Kirche. Die musikalische Ausgestaltung übernahm Gary O’Conell.

Herzogliche Hoheiten, werter Bürgermeister und werte Gastgeber der Stadt Coburg, liebe christliche Gemeinde!

Es ist uns als Geistlichkeit der Anglikanischen Kirche in Deutschland eine große Ehre, Ihrer Einladung zu folgen und diesen Festgottesdienst gestalten zu dürfen. Wie Sie vermutlich alle wissen, begann mit Königin Victoria (später auch Kaiserin von Indien) und Prinzgemahl Albert nach dem Ende der Hannoverkönige eine neue Dynastie in Großbritannien: das Haus Sachsen-Coburg und Gotha. Es veränderte den deutsch klingenden Namen erst 1914 in Haus Windsor, also zu Beginn des unseligen Ersten Weltkriegs, der das Ende des alten Europas bedeutete. Aber darüber möchte ich heute nicht sprechen. Ich möchte mich vielmehr einmal Victoria und Albert als religiösen Charakteren im Rahmen ihrer Zeit zuwenden. Beide waren in ihren Überzeugungen noch im christlichen Europa begründet, einer Welt, die vielen heute zunehmend fremd geworden ist. Ja, Victoria und Albert hatten beide eine tiefe evangelikale Frömmigkeit. Die katholische Erneuerung der Kirche von England, die 1833 mit der Oxford Bewegung von John Keble, Edward Bouverie Pusey und John Henry Newman begann und die in ihrer späteren Phase als Ritualismus oder Anglo-Katholizismus bekannt ist, war ihnen abgrundtief zuwider.

Beide wollten nur auf die einfachste Weise Gottesdienst feiern. Victoria empfing sogar das Abendmahl bei den schottischen Presbyterianern – etwas, was wir heute als ökumenische Geste oder Akt persönlicher Freiheit verstehen würden, aber damals als Skandal galt. Victoria erlaubte sich durchaus auch einen Eingriff in das Book of Common Prayer, also die anglikanischen Liturgie: 1859 ließ sie, ohne Rücksprache mit der Konvokation der Bischöfe und des Klerus, drei Feiertage aus der Liturgie entfernen: den Gedenktag König Karls des Märtyrers (Charles I. Stuart) am 30. Januar, den Tag der Restauration der Monarchie am 8. Mai (1660) und den Gedenktag der sog. Pulververschwörung vom 5. November, einer jesuitischen Verschwörung und ihrer Aufdeckung im Jahr 1605. Dieser Vorgang wäre heute undenkbar und gilt bis heute in der anglikanischen Welt als kontrovers. Wir wissen nicht genau, was die eigentlichen Ursachen dafür waren – nur eine persönliche Abneigung gegen diese Elemente oder der ernsthafte Versuch, den konfessionellen Frieden des Landes zu erhalten? Prinz Albert hielt sich in kirchlichen Dingen eher zurück. Seine Liebe galt der Kunst, der Musik und dem Gartenbau. Die berühmte Royal Albert Hall m Londoner Stadtteil Kensington verdankt ihm ihre Existenz.Auch die königliche Gartenbaugesellschaft, die Royal Horticultural Society, förderte er. Sie sammelte Pflanzen aus allen Teilen des Reiches. Die Zeit unserer Jubilare war ja die Zeit der größten Ausdehnung des Britischen Empire, des größten Reiches, das jemals auf der Erde bestand. Großbritannien war das am frühesten und am meisten entwickelte Industrieland Europas, das Land der sogenannten Industriellen Revolution. Die Städte wuchsen rasant an, die verarmte Landbevölkerung drängte in die Städte, neben Wohlstand entstanden in den Städten Armut und düstere Slums, die zu Brutstätten von Ausbeutung, Laster und Choleraepidemien wurden. Für die innere und äußere Mission der Kirchen entstand eine gewaltige Aufgabe, die mit den alten Mitteln nicht mehr zu bewältigen war. Die neu gegründeten Orden und Schwesternschaften, die aus der Oxford Bewegung hervorgegangen waren, nahmen sich dieser Aufgabe an, nach anfänglichen Widerständen in Kirche und Gesellschaft freilich. Auch die Freikirchen standen nicht abseits. So entstand etwa die Salvation Army (Heilsarmee) und deren kirchliche Konkurrenz, die Church Army. Nach deutschem Vorbild, etwa Kaiserswerth, entstand auch eine Schwesternschaft von Diakonissen. Es ist erfreulich zu sehen, dass auch der Gründer der lutherischen Diakonissen, Wilhelm Löhe, Kontakte zur anglikanischen Schwesternschaft von Thomas Thelusson Carter in Clewer bei Windsor hatte. Man betrat ja überall Neuland!

Die soziale Frage brannte den Menschen im Zeitalter der Industrialisierung unter den Nägeln. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch der Revolutionär Karl Marx damals in London Zuflucht fand. In keiner Zeit der Geschichte des Landes wurden so viele Kirchen und Kapellen gebaut wie im viktorianischen Zeitalter, von denen viele heute leider nicht mehr existieren. Sie dienten der wachsenden Bevölkerung, waren aber auch Ausdruck des missionarischen Geistes und der liturgischen Erneuerung dieser Zeit. Hand in Hand ging damit die Architektur der Neugotik, die sich bewusst als christliche Architektur verstand. Auch die äußere Mission bedeutete eine riesige Herausforderung, der sich zunächst Missionsgesellschaften, später auch Orden annahmen. Nicht ohne Grund lebt ja heute der größte Teil der Anglikaner, wie auch bei den anderen großen Kirchen, in den Ländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas, nicht mehr in Europa und Nordamerika. Wir Europäer tun uns heute oft schwer damit, dies anzuerkennen. Wir sind eben nicht mehr der Nabel der christlichen Welt.

Königin Victoria wurde oft die ‚Großmutter Europas‘ genannt, da sie mit den meisten Dynastien ihrer Zeit verwandt war. In den späteren Jahren ihres Lebens wirkte sie oft wie eine Matrone, durchaus bescheiden in ihrem Wesen und wenig pompös. Der Unterschied zu anderen Kaiserinnen ihrer Zeit wurde kaum jemals deutlicher, als die Kaiserin von Österreich, die für ihre Extravaganzen berühmte Sisi, Victoria anlässlich eines Jagdaufenthalts besuchte und sie dafür mitten aus einem Gottesdienst in Windsor holte. Auch mit der Kaiserin von Frankreich, Eugenie, die es liebte zu provozieren und zu schockieren, tat sich Victoria schwer. Eugenie hatte ihre Krone nach dem preußisch-französischem Krieg von 1870 verloren (der ja bekanntlich zur Gründung des Deutschen Reiches ausgerechnet im Spiegelsaal von Versailles führte) und musste vor den Aufständischen in Paris nach Großbritannien flüchten, wo sie auch in der katholischen Benediktinerabtei Farnborough in Hampshire begraben liegt.

Die ‚Großmutter Europas‘ war durchaus eine gläubige Frau. Als sie 1901 starb, ging eine Epoche der Geschichte mit ihr zu Ende. Sicher sehen wir heute vieles anders als damals, etwa den Kolonialismus, der damals nicht anstößig war. Aber auch unsere Perspektive ist ja, wie die aller Menschen, begrenzt. Was werden unsere Nachfahren einmal von uns denken – wir wissen es nicht. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es üblich, das ganze 19. Jahrhundert zu verurteilen. Aber ist das gerecht? Wir müssen uns immer bewusst bleiben, dass im menschlichen Leben Licht und Schatten sehr oft nahe beieinander liegen!

Liebe Gemeinde, wir haben gerade die Wahlen zum Europaparlament hinter uns, einer Einrichtung, die ja den meisten von uns wertvoll und wichtig ist. Aber lassen wir uns nicht täuschen: Nichts was der Mensch schafft, ist ewig! Gott allein ist ewig! Es kann gut sein, dass die Landkarte Europas in 50 oder 100 Jahren wieder eine andere sein wird als heute. Krieg, Aggression und soziale Konflikte sind keineswegs gebannt. Auch die Zeitgenossen Victorias und Alberts glaubten an den langen Bestand des Britischen Empire, obwohl schon damals leise Stimmen davor warnten. Der Landpfarrer John Ellerton (er starb 1893), dessen Abendlied ‚The day thou gavest, Lord, is ended‘ (‚Der Tag, den Du gegeben hast, Herr, ist zu Ende‘), das sich heute in fast allen anglikanischen Gesangbüchern findet, schrieb schon damals: ‚Lord, thy throne shall never like earth‘s proud empires pass away‘, ‚Herr, dein Thron wird niemals wie die stolzen Reiche der Erde vergehen‘. Tatsächlich zeigten sich schon 1916 Risse im Empire: Beim Osteraufstand in Dublin, der zur Gründung der Irischen Republik führte und nach einem Hungerwinter begann.

Nichts, was der Mensch aufbaut, ist für die Ewigkeit! Aber wir haben eine starke Orientierung im Wandel der Zeiten: Jesus Christus, den Gekreuzigten! Er ist die Sühne für unsere Sünden, wie der Apostel Johannes sagt (1.Joh. 2,2;4,10; auch der Apostel Paulus in Röm. 3,25). Jesus Christus, der Sohn Gottes, die zweite Person der Heiligen Dreieinigkeit, er wurde Mensch und erniedrigte sich bis ans Kreuz. Der Unschuldige litt für die Schuldigen, der Reine für die Unreinen, der Gott-Mensch für seine Geschöpfe, denn Gott konnte und wollte die Sünde und Schuld der Welt nicht einfach unter den Tisch kehren. Sie war, ist und bleibt eine Realität! Es war das Zeichen der höchsten Liebe Gottes zu den Menschen, seiner Schöpfung. So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, wie wiederum der Apostel Johannes sagt (Joh. 3,16). Das war auch die tiefe Überzeugung unserer Jubilare! Jesus Christus ist der Weg, die Wahrheit und das Leben, die Auferstehung und die Hoffnung für uns alle. Amen!

City to City DACH Treffen – Hamburg

11. – 12. Juni 2019 – Jared Wensyel, Frankfurt

Dieses Jahr traf sich das Gemeindegründungsnetzwerk City to City DACH – Deutschland, Österreich und Schweiz – zusammen in der schönen Stadt Hamburg. Es kamen verschiedene Gemeinden und Gemeindeneugründungen aus den verschiedenen deutschsprachigen Städten Europas, um 10 Jahre City to City DACH zu feiern, mit verschiedenen Leuten Gemeinschaft zu genießen und miteinander kreativ ins Gespräch kommen und sich darüber auszutauschen, wie wir unsere Städte mit dem Evangelium erreichen können.

Ich, der ich schon seit fünf Jahren im Netzwerk aktiv bin, freute mich sehr, dieses Jahr meine anglikanischen Brüder David Ayres aus Berlin und Michael Winkler aus Hamburg an meiner Seite zu haben! Es war eine schöne Zeit mit ihnen, und viele andere Pastoren und Gemeindegründer aus verschiedenen Denominationen haben sich auch bei mir gemeldet, um zu sagen, wie sehr sie sich freuen, dass es jetzt auch Anglikaner mit ihrer starken Tradition in unserem Netzwerk gibt.

Am ersten Abend trafen wir uns im Schanzenviertel, im Büro des Hamburgprojekts, einer junge Kirche in Hamburg und eine der ersten City to City Gemeindegründungen in Deutschland. Dort konnte man erst einmal gemütlich ankommen, sein Namensschild ausfüllen und Kaffee trinken, während man die ersten Leute kennen lernte.

Danach fing das Programm mit einer Zeit der Anbetung an, in der Pastor Steffen Weil aus der Gemeindegründung Mittendrin Potsdam uns einen kurzen Impuls aus Apg 13, 1-3 gab, und wir ein paar geistliche Lieder miteinander gesungen haben. Er sprach über die Berufung der ersten Gemeindegründer für Europa, Barnabas und Paulus, und welche Bedeutung Gebet, Fasten und völlige Abhängigkeit von Gottes Plan für die Gemeindegründungsarbeit hat.

Danach zeigte der Direktor von City to City Europe, Stephan Pues, der vor kurzem auch bei unserer Synode gesprochen hatte, was Gott in den letzten 10 Jahren von City to City DACH alles vollbracht hat, u.a. die Gründung von über 25 neuen Gemeinden. Wie toll! Er träume davon, was Gott alles in der Zukunft durch unser Netzwerk noch machen wird.

Für die Konferenz wurde ein Redner aus Birmingham, England, eingeladen, Jonathan Bell aus der Gemeindegründungsbewegung Birmingham 20/20, der am ersten Abend über die Herausforderung der jungen Generation Y, auch Millenials genannt, gesprochen hat. Dabei hat er auf interessante Art und Weise erläutert, welche Chancen und Herausforderungen diese Generation für die Gemeindegründungsarbeit mit sich bringt. Dieses Thema – wie können wir die junge Generation der Millenials erreichen – war zum großen Teil Hauptthema unseres Treffens in diesem Jahr.

Danach gingen wir alle miteinander zum Restaurant Peter Panne Burger essen. Nachdem alle gut satt waren, kehrten wir zurück zu Haus 73 in der Schanze, um miteinander 10 Jahre City to City DACH mit Musik, Festreden und gutem Bier zu feiern. Sowohl das Essen als auch die Geburtstagsfeier wurden von amerikanischen Spendern finanziert, die viele Kosten des Treffens auf sich genommen haben, um den Gemeindegründern der deutschsprachigen Städte den Rücken zu stärken.

Am nächsten Morgen trafen wir uns noch mal, aber dieses Mal in der HafenCity bei einem Co-Working Space, ein Ort, an dem verschiedene Unternehmen zusammen Büroplätze mieten. Nach einer Andacht zum Beginn teilten wir uns in verschiedene Gruppen auf, um in kreativen Austausch über bestimmte Fragen zu kommen, die das Thema, Millenials mit dem Evangelium erreichen, betrafen, wie etwa die Frage der Digitalisierung oder welche Bedürfnisse und Fragen Millenials haben, die nur durch das Evangelium erfüllt und angesprochen werden können.

Nach einer gemütlichen Mittagspause kamen wir wieder dort zusammen, um den zweiten Beitrag von Jonathan Bell aus Birmingham zu hören. Dort sprach er jetzt über Wege, wie man Millenials mit dem Evangelium erreichen kann. Er sprach davon, wie wir Millenials mit Wahrheit, Wurzeln und Auftrag begegnen müssen.

1. Wahrheit: Wir müssen nicht für Millenials die Wahrheit des Evangeliums aufweichen. Damit werden wir nur oberflächliche Gemeinden gründen, die nicht so lange Stand haben. Wir müssen stattdessen die Wahrheit des guten, alten Evangeliums ihnen auf einer Art und Weise kommunizieren, dass sie es verstehen und darin wachsen können.

2. Wurzeln: Millenials haben eine Sehnsucht nach starken Wurzeln. Viele von ihnen kommen aus gebrochenen Familien und sind Scheidungskinder. Sie sehnen sich nach einer starken Familie geprägt von starken Wurzeln. Dieses Bedürfnis können wir mit evangeliumszentrierten Gemeindegründungen stark ansprechen.

Und 3. Auftrag: Millenials fühlen eine starke Verantwortung für ihre Welt und wollen viel tun, um sie zu verändern. Oft kommt diese Generation mehr durch praktische Erfahrung als durch große Vorträge zur Wahrheit des Evangeliums. Wir müssen ihnen den starken Auftrag des Evangeliums zugänglich machen, indem wir konkrete Aufträge formulieren und ausleben, den sich Millenials anschließen können, auch bevor sie eine Glaubensentscheidung getroffen haben. Hier sprach er von der Wichtigkeit des Schemas: Belonging — Believing — Behaving = Zugehörigkeit — Glaube — Gehorsam, um unter Millenials Gemeinden zu gründen, bei denen sie im Glauben an Jesus Christus wachsen können.

Beim Abschluss des Treffens wurde ein konkretes Gebetsthema für das ganze nächste Jahr erwähnt: das Rhein-/Ruhrgebiet. Der Gemeindegründer von Spectrum in Düsseldorf, Chris Musselman, stellte vor, wie er gerade in der Gegend rund um seine Stadt eine Zusammenarbeit unter Gemeinden und Gemeindegründungen aufbauen will, um dort mehr evangeliumszentrierte Gemeindegründungs- und Erneuerungsarbeit zu fördern. Wir sollten alle im nächsten Jahr dafür beten!

Ich vernetzte ihn auch mit Pastor Marc Jankowski in Neuss, und hörte sogar schon von, dass ein sehr gutes Gespräch daraus entstanden ist. Danach teilten wir uns als Abschluss in kleine Gruppen auf, um für das Thema Rhein-/Ruhrgebiet und füreinander zu beten.

Insgesamt war das ein tolles Treffen! Ich hoffe, es war auch für meine Anglikanische Brüder aus Hamburg und Berlin ermutigend und hilfreich. Es ist immer inspirierend, sich mit anderen Glaubensgeschwistern zu treffen, um darüber zu sprechen, wie wir mit dem Evangelium! die Menschen unserer Ortschaften und unserer Zeit erreichen können. Ich lade herzlich ein, für das Netzwerk und die verschiedene Gründungsarbeiten zu beten, u.a. für uns in Hamburg, Berlin und Frankfurt!

Ernennung zum Lay-Reader

4. Mai 2019, Mainz – Dr. Sebastian Moll

Pfarrer Dr. Joachim Feldes l. – Dr. Sebastian Moll – Bischof Gerhard Meyer r.

Am 4. Mai wurde ich in der Klosterkirche Maria Mater Dolorosa in Mainz durch unseren Bischof Gerhard Meyer und Pfarrer Joachim Feldes als Lay-Reader eingeführt. In der Epistellesung hörten wir von der „unverfälschten, geistigen Milch“ (1. Petrus), nach der wir Christen verlangen sollen. Ich wählte diesen Gedanken als Predigttext und möchte auch meinen Dienst unter diesen Gedanken stellen. So übernehme ich dieses Amt voller Inbrunst einerseits und voller Demut andererseits, in der Hoffnung, mich selbst weiterhin an der Milch des Evangeliums stärken und diese zugleich anderen Hungrigen darreichen zu können.

19. Synode der Anglikanischen Kirche in Deutschland

Bischof Gerhard Meyer D.D.

Vom 24.-26. Mai 2019 fand die 19. Synode der AKD in Schwarzenborn, Nordhessen, statt. Erzbischof Dr. Ray Sutton, traf einen Tag zuvor aus England ein. Dort hatte er an der jährlichen Convocation der Free Church of England, der Schwesterkirche der Reformed Episcopal Church, USA, teilgenommen. Eine Woche zuvor war er in Kroatien zur Visitation in der Auslandsdiözese bei Bischof Jasmin Milic in Osijek.

Zu Beginn der 19. AKD Synode gab es verschiedene Grußworte aus den neuen Bundesländern und den USA. Danach eröffnete Erzdiakon Thomas Kohwagner die 19. Synode.

Geistliche, Abgeordnete und Anwärter – Mitte: Erzbischof Sutton l. – Bischof Meyer r.

Erzbischof Dr. Ray Sutton sprach zuvor über den im Jahre 2014 vom damaligen Bischof Royal Grote vorgeschlagenen und von der Synode angenommenen Artikel des Kirchenbundes zwischen der Anglikanischen Kirche in Deutschland (damals REK) und der Reformed Episcopal Church USA. Damals in 2014 übergab Bischof Grote den Bischofsstab an Bischof Meyer. Dieser übernahm von diesem Zeitpunkt an das Amt des Ordinarius für die deutsche Diözese, die von diesem Zeitpunkt an nicht mehr Missionsbistum war. Erzbischof Sutton erläuterte noch einmal die Bedeutung des von ihm unterschriebenen Artikels im Beisein aller Geistlichen und Abgeordneten. Dieser soll nun in Zukunft mit Leben gefüllt werden.

Danach wurden die Berichte der Gemeinden und Kommissionen vorgestellt, teilweise erläutert und über deren Annahme abgestimmt, sowie der im rechtlichen Verein verabschiedete Finanzbericht vorgestellt und erläutert. Zum Schluss wurden neue Berufungen für den Bistumsrat / Bistumsverwaltungsrat und für neue Komitees ausgesprochen.

Eine weitere Zwischensynode ist für den 26. Oktober 2019 in Schwarzenborn geplant, die nächste Hauptsynode ist für den 22.-24. Mai 2020 geplant.

Europadirektor Stephan Pues

Der Nachmittag stand unter dem Thema „Gemeindegründung in der Großstadt“. Bischof Meyer hatte den Europadirektor Stephan Pues von City to City Europe (www.citytocityeurope.com) eingeladen, um weitere Impulse für neue Gemeindegründungen zu erhalten.

Am Samstagabend trafen sich Geistliche und Abgeordnete zu einem Buffet im Haus Schwalmblick, im Knüllcamp. Die Synode wurde durch einen feierlichen Gottes-dienst am Sonntagmorgen mit Heiliger Kommunion abgeschlossen. Erzbischof Sutton hielt die Predigt, die übersetzt wurde.

DIE REFORMIERTE EPISKOPALKIRCHE

AMTSSITZ FÜR DIE VEREINIGTEN STAATEN UND KANADA

Gründungsmitglied der Provinz der

ANGLIKANISCHEN KIRCHE IN NORDAMERIKA

Fest der Heiligen Dreifaltigkeit 16. Juni 2019

Erzbischöfliches Hirtenschreiben

(Übersetzung Dr. Sebastian Moll)

https://www.holycommuniondallas.org/

Lieber Bischof Gerhard, Geistliche und Laien in der deutschen REC (Anglikanische Kirche i.D.).

Grüße im Namen unseres dreieinigen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Unser dreieiniger Gott lebt. Aber Jesus sagt über die drei Personen der Gottheit: „Wir werden kommen. . . und Wohnung nehmen“ (Johannes 14:23). Gott sei Dank, dass die Heilige Dreifaltigkeit bei uns wohnt!

Ich schreibe diesen Hirtenbrief als Nachbereitung meines kürzlichen wundervollen Besuchs bei Euch in der vierten Woche nach Ostern. Seit den frühesten Tagen der Kirche haben Bischöfe und Erzbischöfe oft Briefe aus Liebe gesandt, um den Kirchen in ihrer Obhut zu helfen. Aus diesem Grund werden sie Hirtenbriefe genannt. Mit dieser liebevollen Fürsorge für unsere wertvolle Anglikanische Kirche in Deutschland /REK schreibe ich an meine lieben Brüder und Schwestern.

Zunächst möchte ich jedoch Bischof Gerhard und der lieben Grace für ihre großzügige Gastfreundschaft danken. Sie sind wirklich so treue, liebevolle Diener unseres Gottes. Ich möchte Euch allen meinen Dank für Euren herzlichen und unterstützenden Empfang aussprechen. Ich habe die Gelegenheit, die deutsche Kirche besser verstehen zu lernen, sehr geschätzt. Ich war auch froh, an den Lehrseminaren über Gemeindegründung und potenzielle Jugendarbeit teilzunehmen. Die kombinierten Aktivitäten Eurer Synode haben mich ermutigt, und Euch hoffentlich auch. In unserer Kirche arbeiten wir daran, dass unsere Synoden mehr sind als nur eine Zeit zum Nachdenken. Wir bemühen uns, dass sie Stätten der Weiterbildung und Strategieentwicklung werden, gerichtet auf das Ziel der Erweiterung des Gottesreiches. Vielen Dank für Euer Vorbild in dieser Hinsicht!

Zweitens, und damit zu meinem Hauptanliegen bei diesem Schreiben, stelle ich fest, dass viele von Euch schon seit einiger Zeit am Aufbau der Anglikanischen Kirche in Deutschland / REK arbeiten. Und Ihr leistet großartige Arbeit. Die Diskussionen in den Synodalsitzungen und in der persönlichen Gemeinschaft mit so vielen von Euch haben mir in meiner pastoralen Beziehung zu Euch sehr geholfen. Unser Zusammensein hat mich dazu veranlasst, darüber nachzudenken, wie ich weitere pastorale Kommentare abgeben kann, um das Verständnis aller dafür zu stärken, wer wir sind und wie eine Kirche wie die unsere funktioniert. Zu diesem Zweck biete ich in der Liebe Christi die folgenden pastoralen Gedanken und Lehren an:

A. Das Missionsziel der Nordamerikanischen Reformierten Episkopalkirche

Der Missionsbefehl ruft dazu auf, das Evangelium zu verbreiten. Das Muster, das wir in der Apostelgeschichte finden, ist Evangelisation durch die Gründung von Missionen und Kirchen. Irgendwann kommen die neuen Kirchen in den Wirkungsstätten des Paulus unter die Leitung von Presbytern/Bischöfen. Die frühen Kirchenregionen werden zu eigenständigen Kirchen, die unter den Völkern der Welt entstehen. Das Wort eigenständig (‚autochthon‘) bedeutet, dass die Kirchen unabhängig, aber dennoch miteinander verbunden waren, durch die Interkommunion zwischen den Bischöfen, einen gemeinsamen Glauben auf Grundlage der Schrift sowie die frühen Glaubensbekenntnisse und Konzile. Auch Kanones wurden in der Gemeinschaft der Ungeteilten Kirche untereinander geteilt. In diesem Sinne behielten die Kirchen ein gewisses Kontinuitätsgefühl bei, hatten jedoch ihre eigene Autonomie. Dies ist das Modell, nach dem wir streben. Unser Ziel war nie kolonialistisch als Herrschaft einer nationalen Kirche über andere. Wir beten für den Tag, an dem Eure Diözese zu mehreren Diözesen und einer eigenständigen, deutschen Anglikanischen Kirche heranwächst.

B. Die konziliare Sicht der Kirche

Seit Pfingsten gibt es drei Grundmodelle der Kirche. Das lehramtliche Model meint die Führung eines Bischofs unter Ausschluss anderer Bischöfe, Geistlicher und Laien. Das synodale Modell der Kirche arbeitet mit einem Ausschuss des Ganzen, in dem jedes Mitglied über alles abstimmt. Das konziliare Model sucht die Konsensbildung im Volk Gottes: Bischof, Klerus und Laien. Es ist hierarchisch und zugleich demokratisch-repräsentativ in Form der Synode. Alle Pfarreien sind durch ihre Geistlichen und Laiendelegierten vertreten. Das konziliare Modell enthält Elemente der beiden anderen Modelle und hält diese im Gleichgewicht. Es gibt eine Hierarchie, das Individuum und die Gemeinde, und allezeit wird nach einem Konsens im Volk Gottes gesucht. Kanonische Angelegenheiten können zur Prüfung auf der Synode vorgeschlagen werden, jedoch nur unter vorheriger Einbeziehung des Bischofs. Aus diesem Grund ist der Ordinarius von Amts wegen Mitglied jedes Ausschusses. Gleichzeitig darf ein Bischof seine Ansichten der Synode nicht ohne Zustimmung des Klerus und der Laienvertreter aufzwingen.

Ich erinnere mich an die biblische Grundlage für das konziliare Modell, wenn ich an die Tage nach der Himmelfahrt unseres Herrn vor dem ersten Pfingstfest denke. In diesem Zeitraum von zehn Tagen wählte der Zwölferkreis den nächsten Apostel aus, um das Episkopat des Judas zu füllen (Apg 1,20). Der Text in Apostelgeschichte 1 besagt, dass alle an diesem Prozess beteiligt waren, Apostel und Laien. Die Nominierten wurden auf zwei Personen eingegrenzt. Dann wurde das Los geworfen, wie auch immer man sich das genau vorzustellen hat. An diesem Vorgang nahm nur der Zwölferkreis teil. Sie repräsentierten das Ganze. Es gab viele andere Anhänger des auferstandenen Christus wie etwa die fünfhundert, denen er erschienen war. Weder eine einzelne Person noch eine Gruppe von Personen aus dem Zwölferkreis trafen die Entscheidung. Der heilige Petrus leitete die Versammlung und predigte. Dennoch ernannte er nicht den nächsten Apostel. Sogar seine Führungsrolle bei solchen Treffen änderte sich im beim Apostelkonzil von Jerusalem – der Heilige Jakobus übernahm die Leitung. Die Apostel haben sich auch nicht selbst dazu entschlossen, die Stelle neu zu besetzen. Es gab einen Konsens des Ganzen. Dieses konziliare Modell spiegelt besser als jeder andere Ansatz die Heilsordnung der Heiligen Dreifaltigkeit wieder, die der Eine und die Vielen ist.

C. Ein pastorales Modell der Bischöfe

Aus der obigen konziliaren Beschreibung der Kirche geht hervor, dass die Reformierte Episkopalkirche in ihrer Geschichte bischöflich ist, insofern sie das Amt des Bischofs aus der frühen Kirche beibehält. Gleichzeitig waren wir nie lehramtlich oder synodal. In Bezug auf unser Verständnis der Rolle der Bischöfe sind wir zu einem pastoralen Modell zurückgekehrt, im Gegensatz zu einem herrschaftlichen Verständnis des Episkopats. Das biblische Modell ist pastoral, nicht monarchisch, auch keine Prälatur. Dies bedeutet, dass die Bischöfe oberster Pastor, Mittelpunkt der Einheit, Lehrer, Liturgiebeauftragter, Missionar (Vorreiter für das Evangelium) und Verwalter sind. Ihre Führung geschieht nicht von oben herab, sondern von vorne, von innen, von der Seite und ja sogar von hinten – wie ein Hirte Schafe führt. Die Hirten des Herrn sollen durch Gottseligkeit und Konsensbildung unter den Menschen führen, nicht durch Zwang. Sie müssen von Zeit zu Zeit Urteile fällen und Entscheidungen treffen. Die Entscheidungen werden nicht immer allen gefallen. Sie müssen auf Grundlage der Heiligen Schrift in Übereinstimmung mit der Verfassung und den Kanones und in Liebe getroffen werden. Dann ist das Volk Gottes aufgerufen, in Respekt und Unterstützung zu folgen, auch dann, wenn ihnen eine Entscheidung nicht gefällt. Dies macht unser Modell für Bischöfe biblisch, pastoral, hierarchisch, konstitutionell und einvernehmlich.

D. Die derzeitige Beziehung zwischen der REC Nordamerika und der AKD in Deutschland

Nach meinem Verständnis seid Ihr derzeit eine Diözese mit acht Missions- und Ortsgemeinden. Ihr seid von ausgesandten REC Missionaren zu einer Missionsdiözese mit einem Missionsbischof und jetzt zu einer Diözese mit Eurem eigenen Ordinarius gewachsen. Eure Diözese ist vorübergehend Teil der REC Nordamerika. Es steht Euch frei, Eure Diözese unter der Leitung des Herrn zu entwickeln. Kanonische Angelegenheiten sollten auf die gleiche Weise behandelt werden wie jede unserer anderen Diözesen Änderungen vornimmt. Was immer Ihr als notwendig erachtet und von der Synode genehmigt wird, sollte zuerst dem REC Erzbischof und dem Vorsitzenden des REC Verfassungs- und Kanonausschusses vorgelegt werden. Letzterer wird den Vorschlag prüfen, um sicherzustellen, dass eine Empfehlung nicht gegen die Verfassung und den Kanon des Ganzen verstößt. Wird nichts gefunden, was den Standards der gesamten Reformierten Episkopalkirche zuwiderläuft, steht es der einzelnen Diözese frei, die kanonischen Änderung umzusetzen. Der gleiche Prozess würde in Bezug auf die Liturgie angewandt oder sogar in Bezug auf etwas, das die Lehre der Kirche berührt. Aus diesem Grund haben wir die Ständige Liturgische Kommission und den Ausschuss für Lehre und Gottesdienst, um diese Art von Angelegenheiten zu überprüfen.

E. Die Voraussetzungen für die Anerkennung der Jurisdiktion als eigenständige oder nationale Kirche

Die für Missionen, Pfarreien und Diözesen erforderlichen Standards und Mindestzahlen sind in der Verfassung und im Kanon der Reformierte Episkopalkirche Nordamerika/RECNA enthalten. Es besteht möglicherweise eine leichte Abweichung von Eurer gegenwärtigen Verfassung und Euren Kanones in Bezug auf die erforderlichen Zahlen. Im Allgemeinen gelten in unserer Kirche die folgenden Anforderungen:Mindestens zwölf erwachsene Mitglieder, um eine Mission zu werden; mindestens neunundzwanzig oder in einigen Fällen neununddreißig, um eine richtige Ortsgemeinde zu werden; mindestens zehn bis zwölf Gemeinden, um eine Diözese zu bilden; und mindestens zwei oder mehr Diözesen, um eine Jurisdiktion zu bilden. Die Mitgliedschaft in örtlichen Gemeinden sollte regelmäßige Anwesenheit und Teilnahme an Gottesdiensten erfordern. Eine Mitgliedschaft sollte mehr sein als nur Namen auf einer Liste, die einwilligen, Mitglied zu sein. Aus diesem Grund wird in der REC auch nach durchschnittlicher Sonntagsanwesenheit (DSA) bewertet. Wichtig ist, dass in unserer Provinz in der anglikanischen Kirche in Nordamerika eine DSA von tausend Teilnehmern gegeben sein muss, bevor aus einer Missionsdiözese eine Volldiözese wird. Dies hilft bei der Bestimmung des tatsächlichen Engagements.Bei der Bildung einer Diözese ist ein weiterer kritischer Mindeststandard die Fähigkeit, einen Ordinarius (den Bischof) in Vollzeit zu unterstützen. Ohne die finanzielle Unterstützung für ihn, so dass er alle seine Bemühungen dem Bischofsdienst widmen kann, wird die Diözese wahrscheinlich nicht aufrechterhalten werden können. Bischof Gerhard konnte sein ganzes Leben für die Gründung und den Aufbau der ersten Diözese auf Grundlage der Unterstützung der REC in den USA und seines Dienstes im Knüllcamp (Euro Ruf GmbH) aufbringen. Dies war eine wichtige Vorbedingung für die Bildung der deutschen AKD. Ein Teil des Werdens einer eigenen Diözese bedeutet jedoch die Fähigkeit der Diözese, sich selbst zu erhalten. Aus diesem Grund ist die geforderte Nachhaltigkeit auf Gemeinde- und Diözesanebene so wichtig. Ohne die notwendige Anzahl an Menschen wird es nicht genug Unterstützung geben, um einen Vollzeitbischof zu finanzieren.F. Anglikanisch bedeutet nicht mehr ‚Englisch‘Schließlich sollte ich darauf hinweisen, dass Anglikanismus auf der ganzen Welt sicherlich nicht mehr in allen Teilen Englisch ist. Anglikanisch bedeutet nicht ‚Englisch‘. Sogar zu Beginn war anglikanisch nicht ausschließlich Englisch. Es gab den Einfluss der Kelten aus Irland und Schottland. Der anglikanische Weg schloss sogar den keltischen Mönch St. Bonifatius mit ein, der nach Fritzlar kam. Anglikanisch wurde daher zu einer Art und Weise, das christliche Leben zu leben, die sich katholisch in und durch den keltischen Kontext nach Europa und darüber hinaus ausbreitet. Dieser anglikanische Weg durchlief die Reformation und führte ihn zu seinen Wurzeln im Evangelium und in der Heiligen Schrift zurück. Er ist nicht nur katholisch, sondern auch reformatorisch in Glauben, Anbetung und Leitung. Seine Formeln sind die Heilige Schrift, die katholischen Glaubensbekenntnisse, das Allgemeine Gebetbuch und die Neununddreißig Artikel (die weitgehend auf dem Augsburger Bekenntnis basieren und einen Großteil davon einschließen). Der anglikanische Weg hat sich mittlerweile von einem Teil der Welt in jedes Land ausgebreitet. Das Wort ‚anglikanisch‘ wird jedoch allgemein verwendet, um uns zu beschreiben.Zusammenfassend hoffe ich, dass diese pastoralen Lehren Euch eine Hilfe sein werden auf Eurem weiteren Weg in Richtung einer eigenständigen deutsches Anglikanischen Kirche. Vielleicht können wir, wenn ich das nächste Mal bei Euch bin, meinen Hirtenbrief genauer besprechen.Mein letzter Gedanke für Euch ist es jedoch, meine volle Unterstützung für Eure wichtige deutsche Anglikanische Kirche anzubieten. Seid Euch meiner täglichen Gebete sicher! Ich freue mich immer darauf, das wunderbare Deutschland zu besuchen. In der Zwischenzeit, Gnade und Segen an alle unsere deutschen anglikanischen Brüder und Schwestern.In ChristusThe Most Rev. Dr. Ray R. Sutton, Ph.D. Presiding Bishop (Erzbischof)

Vor Gott und den Menschen

Gedanken zu Lessings Ringparabel – Dr. Sebastian Moll

Vor nunmehr 240 Jahren veröffentlichte Gotthold Ephraim Lessing sein berühmtes Werk „Nathan der Weise“Gott inklusive der wohl noch berühmteren Ringparabel.  Die Geschichte der drei Brüder, von denen jeder aufgrund der väterlichen Zusage glaubt, den einen Ring zu besitzen, der die Macht hat, „vor Gott und den Menschen angenehm zu machen“, dies aber nicht beweisen kann, da die drei Ringe äußerlich nicht zu unterscheiden sind, wird von Lessing auf die drei monotheistischen Religionen übertragen. Zum entscheidenden Kriterium der Religion wird somit nicht der Wahrheitsanspruch der historischen Offenbarung, sondern einzig und allein ihre Fähigkeit, ein gutes Leben zu führen und so „vor Gott und den Menschen angenehm zu machen“.

Lessings aufklärerische Haltung erfährt insbesondere in unseren aktuellen Debatten angesichts der erstarkten Präsenz des Islams wieder große Aufmerksamkeit. Während die einen die weitsichtige Toleranz des großen Dichters loben, fürchten die anderen religiöse Beliebigkeit. Doch neben dieser Frage birgt die Erzählung noch ein ganz anderes Problem. Ist es wirklich ein und dasselbe Verhalten, das vor Gott und den Menschen angenehm macht? Lehrt die Heilige Schrift nicht an zahlreichen Stellen, dass Gott gänzlich andere Bewertungskriterien ansetzt als die Welt? Mahnen uns Petrus und die übrigen Apostel nicht, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen?

Die Liste derjenigen, die aufgrund ihres christlichen Bekenntnisses kein Ansehen in der Welt genossen, sondern stattdessen von ihr verfolgt und getötet wurden, ist schier endlos. Sie reicht von dem biblischem Märtyrer Stephanus über Thomas Cranmer (†1556) und Dietrich Bonhoeffer († 1945) bis hin zu den 21 koptischen Christen, die 2015 in Libyen enthauptet wurden. Wie wundervoll wäre es, wenn ihr vorbildliches christliches Leben sie auch vor den Menschen angenehm gemacht hätte!  Aber so lange wir uns in der gefallenen Welt befinden, werden wir uns entscheiden müssen, ob wir Gott oder den Menschen gefallen wollen. Auch, wenn Lessing es nicht sehen wollte: Ein „unangenehmer“ Mensch kann durchaus ein guter Christ sein

              

St. Benedikt-Wochenend-Seminar

www.benediktseminar.org/

  3.- 6. Oktober 2019 – bitte vormerken !

Für eingeschriebene Studenten und Gaststudenten

EINLADUNG – SPEZIAL

Vortrag und Diskussion.

Theologie am Abend am 5. Oktober mit Dr. Norbert Feinendegen, Bonn. Vortrag über C. S. Lewis intellektuellen Werdegang und seine heutige Aktualität.

Theologie am Abend am 5. Oktober mit Dr. Norbert Feinendegen, Bonn. Vortrag über C. S. Lewis intellektuellen Werdegang und seine heutige Aktualität. Die von Dr. Feinendegen übertragenen Lewis-Texte ins Deutsche sind kürzlich erschienen im Fontis-Verlag und werden vorgestellt. https://www.fontis-shop.de/Durchblicke.

AKD – KIRCHENZEITUNG

Dezember 22, 2018

Download Kirchenzeitung –> Ausgabe 5 – Weihnachten ’18

N a c h r i c h t e n 

a u s   d e r 

AKD neu bunt

 anglikanischen

 W e l t

Ausgabe Nr. 5 – We i h n a c h t e n  2 0 1 8


Download klicken –> Ausgabe 5 – Weihnachten ’18

Christmas




O Gott. Du hast diese geweihte Nacht im Glanz des wahren Lichtes erscheinen lassen. Verleihe uns, dass wir dort im Himmel der Freuden jenes Lichtes ganz teilhaftig werden, dessen Geheimnis Du uns schon hier auf Erden offenbart hast. Durch unseren Herrn Jesus Christus, der da ist das wahre Licht, und der mit Dir und dem Heiligen Geist lebt und regiert, jetzt und allezeit und in Ewigkeit.  Amen


Weihnachtliche  Segensgrüße

Predigt am 2. Adventssonntag

(anlässlich PSynode 2018 008astoraltreffen Dekanat Süd-Südwest am 8.12. 2018 in Buchen) von Pastor Gerhard Kirchgeßner

 Römerbrief 15,4-13 (Predigttext):

Liebe Schwestern und Brüder in Christus!

Recht oft höre ich die Klage, dass die Christen nicht so sind, wie sie sein sollten. Sie machen keine gute Reklame für ihren Herrn und ihre Kirche. Hinter dieser Klage verbirgt sich oft eine Enttäuschung darüber, wie sich Mitchristen verhalten. Die Enttäuschung ist meistens echt – auch wenn mancher sie zum Vorwand nimmt, sich vom aktiven Gemeindeleben fernzuhalten.

In den Versen der Lesung aus dem Römerbrief betont der Apostel Paulus besonders die „Einmütigkeit“ als wünschenswertes Merkmal einer christlichen Gemeinde. „Gott gebe euch, dass ihr einträchtig – also eines Sinnes – seid“, schreibt er, „damit ihr einmütig mit einem Munde Gott lobt! (Röm 15,5-6)“

Sind das fromme Wünsche? Einmütigkeit – ist das überhaupt machbar, auch im überschaubaren Bereich unserer kleinen Kirche? Hat nicht jeder seinen eigenen Kopf? Es gibt doch immer Leute, die sich nicht auf andere einstellen können. Wie soll das funktionieren mit der Einmütigkeit?

Vielleicht sagt sich jemand im Stillen: Das ist doch ganz einfach! Es müssten nur alle so sein und so denken wie ich, dann wären wir eine wunderbar einträchtige und vorbildliche christliche Gemeinde/Gemeinschaft.

Aber, wir sind unterschiedlich in unserem Denken und Handeln; wir bringen verschiedene Prägungen mit.

Paulus meint in seinen Versen eine andere Grundeinstellung, die zur Einmütigkeit führt. Er will uns hier über das christliche Verhalten und seine Grundlage folgendes sagen: Jesus Christus ist mit seiner Liebe und mit seinem Dienst ein Vorbild; nach diesem Vorbild sollen wir einträchtig und einmütig leben. Mit einem solchermaßen „christlichen“ / „Jesus-gemäßen“ Lebenswandel loben wir Gott.

Wir sollten in bestimmten Situationen fragen: Was hätte Christus an meiner statt getan? (Bei christlichen Jugendlichen habe ich schon solche W.W.J.D.- Armbändchen gesehen; W.W.J.D. steht für „What would Jesus do?“) Wie hätte er geliebt? Wie hätte er den anderen angenommen und ihm weitergeholfen?

Die Einmütigkeit der Christen kommt nicht dadurch, dass alle dieselben Regeln auswendig gelernt haben; die Einmütigkeit kommt vielmehr dadurch, dass alle von demselben Herrn erlöst sind, denselben Herrn lieben, von demselben Herrn Liebe lernen und denselben Gott mit ihrem Leben ehren wollen. Durch solch eine Grundhaltung werden wir einmütig.

Auch bei Entscheidungen in Kirche und Gemeinde sollte Einmütigkeit sichtbar werden. Natürlich werden auch da nicht immer alle dieselbe Meinung haben. Aber wenn eine Entscheidung gefallen ist, etwa in einer Bistumssynode, dann sollte doch eigentlich die Minderheit bereit sein, die Ent­scheidung der Mehrheit mitzutragen.

Wir sind als Kirche zwar vordergründig keine Institution mit demokratischem Selbstzweck, wo ausschließlich die Mehrheit immer Recht hätte; wir sind aber auch keine klerikale Diktatur, wo allein der Bischof/der Pastor oder sonst jemand Wichtiges ausnahmslos Recht behält. Unsere bischöflich-synodale Struktur als Anglikaner sorgt da für eine gewisse Ausgewogenheit. Die beiden Pole Bischofsamt und synodales Element können dabei helfen, das Ganze recht gut in der Waage zu halten.

Darüberstehend sollten wir stets so etwas wie eine Art „Christus-Primat“ haben, wo die Kirche mit ihren Ämtern und Gremien unter dem einen Herren sich darum bemüht, zu einmütigen Entscheidungen zu kommen.

Paulus umschreibt das mit der Einmütigkeit in einem treffenden Apell so:„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat! (Röm 15,7)“

In der Gemeinde in Rom gab es Christen mit jüdischer Herkunft und Christen mit heidnischer Herkunft. Die Juden-Christen standen in der Gefahr, sich auf ihr alttestamentliches Erbe etwas einzubilden und auf die Heiden-Christen herabzusehen. Ihnen machte Paulus ganz klar, dass Christus gleichermaßen für Juden und Heiden ein Diener geworden ist, und er belegte das durch eine Schriftstelle des Alten Testaments. Auch sollten die Juden die Heiden nicht verachten wegen ihrer nichtjüdischen Ess- und Lebensgewohnheiten – und umgekehrt.

So soll es auch bei uns in der Anglikanischen Kirche in Deutschland sein: Wie Christus jedermanns Diener wurde, sollen auch wir uns untereinander annehmen und dienen: Alte und Junge, Alteingesessene und Neuhinzugekommene, High- und Low-Churchler, Moderne und Traditionelle, Evangelikale, Anglo-Katholische und Charismatische. – Keiner darf sich für absolut oder unfehlbar setzen. Genauso unpassend sind gleichschaltende Uniformität und haarspalterische Pedanterie.

Einmütigkeit ist daher immer auch ein wenig herausfordernd, denn nicht beim sympathischen und gleichgesinnten Glaubensbruder bewährt sich die Bruderliebe, sondern gerade bei dem, der anders ist.

Dazu rät uns Paulus: Nehmt einander an! Schauen wir uns das Wie von Christus ab, und tun es zu Gottes Ehre! Vielleicht kann es dann bei uns auch ein wenig so sein wie in der Urkirche, wo Außenstehende von den Christen bewundernd sagten: Seht mal, wie sie einander lieben!

Das wäre mein Wunsch im Jahr 2019 für das ganze Bistum der Anglikanischen Kirche in Deutschland.

Einsegnungen: Firmung und

Prädikanteneinführung

Synode 2018 011Bischof Gerhard Meyer, D.D

Firmung / Konfirmation

Zu einem besonderen Gottesdienst hatte die Christusgemeinde am Montagabend, 10. Dezember, in Schwarzenborn eingeladen. Bei einem feierlichen Abendlob wurden zwei erwachsene Personen nach anglikanischem Ritus nach Befragungen und dann unter Handauflegung vom Bischof gefirmt / konfirmiert:

Beschütze, o Herr, dies Dein Kind mit Deiner himmlischen Gnade, dass es immerdar Dein bleiben und täglich mehr und mehr an Deinem Heiligen Geist zunimmt, bis es in Dein ewiges Reich kommt. Amen.

In der ausgehändigten Urkunde wurde von mir erklärt: Ich bestätige, dass N.N. aufgrund seines / ihres Bekenntnisses der Bekehrung zu Gott und dem Bekenntnis, dass Jesus Christus sein / ihr Erlöser und Herr ist, in die Gemeinschaft der Anglikanischen Kirche i.D. / REK durch den Brauch der Firmung / Konfirmation aufgenommen wurde.

Prädikant / Lay-Reader.

Anschließend nach der Predigt hatten wir die große Freude, ein Gemeindemitglied, Jared M. Wensyel, der an der Freien Theologischen Hochschule Gießen seine Ausbildung abgeschlossen hatte, zum Prädikanten, englisch: Lay-Reader einzusegnen.

Die Aufgabe eines Prädikanten besteht besonders darin, Wortgottesdienste, Hochzeiten und Beerdigung durchzuführen.

prädikant

EINE UND DOCH VIELE KIRCHEN

DIE BEDEUTUNG DER TRINITÄT FÜR DIE LEHRE DER KIRCHE ANHAND DER EKKLESIOLOGIE MIROSLAV VOLFS

Freie Theologische Hochschule

  Jared Michael Wensyel

Das FAZIT der Bachelorarbeit von JARED MICHAEL WENSYEL(64 Seiten)

Am Anfang dieser Arbeit wurden drei Fragen hinsichtlich der Bedeutung der Trinität für die Lehre der Kirche gestellt:

Erstens, auf welcher Art und Weise die menschliche Gemeinschaft in der lokalen Kirchengemeinde durch die Trinität bestimmt ist und ihrer Gemeinschaft entsprechen soll,

zweitens, welche Konsequenz die Trinitätstheologie für das Verhältnis zwischen der lokalen Kirchengemeinde und anderen Kirchengemeinden bzw. dem universellen Leib Christi hat, und

drittens, welche Auswirkung die trinitarische Theologie auf die kirchliche Leitung hat. Im Folgenden sollen die Ergebnisse dieser Arbeit bezüglich dieser Fragestellung präsentiert werden.

Eine Untersuchung zur Trinitätstheologie ergab, dass die ekklesiale Gemeinschaft das Verhältnis der trinitarischen Gemeinschaft widerspiegeln soll. Das biblische Mysterium der Trinität, wie Gott sich in der Heilsgeschichte offenbart hat, verlangt ein Zusammenhalten von Wesenseinheit und Dreiheit der göttlichen Personen, die beide sich scheinbar widersprechen aber in der biblischen Offenbarung wesentlich sind und deshalb zusammengehören. So ist Gott gleichzeitig als Einheit und Dreiheit zu verstehen.

Weil Gott Einheit in Dreiheit ist, soll die Kirche auch die Gleichzeitigkeit von Einheit und Vielfalt widerspiegeln. Die Einheit der Kirche auf allen Ebenen befindet sich in dem konkreten Wirken des Heiligen Geistes, der alle Christen in Christus vereinigt. Durch diese christologische Begründung ist die Einheit nicht in einer zentralen Struktur selbst zu verorten, sondern verborgen in Christus. Sie wird aber in der Vielfalt auf allen Ebenen des kirchlichen Seins vergegenwärtigt und macht sich so sichtbar. Weil alle Christen und Kirchen in Christus eins sind, sind sie berufen bzw. verpflichtet, die Einheit in dem Zusammenarbeiten der ekklesialen Vielfalt zu suchen. Eine solche Einheit soll konziliar aufgebaut sein, wodurch diese gemeinsame Kirche sowohl der Einheit in Christus als auch der Vielfalt als Zusammenschluss der Kirchen gerecht wird. In diesem Kontext ist es notwendig, dass jede Gemeindegründung oder bestehende Ortsgemeinde sich nicht als unabhängige Gemeinschaft versteht, sondern die enge Zusammengehörigkeit des weltweiten Leibes Christi ernst nimmt und daher auch am ekklesialen Leben partizipiert, das über die Lokalkirche hinausgeht, indem sie auch Teil einer überörtlichen Struktur ist, die danach strebt, die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche zu vergegenwärtigen.

Weil das differenzierte Verhältnis der göttlichen Personen aus unter- schiedlichen Eigentümlichkeiten besteht, die z. B. eine besondere Autorität des Vaters zulassen und zugleich gleichwertige, gleichursprüngliche und gegenseitig bedingende Beziehungen zwischen den göttlichen Personen bedeutet, dürfen besondere Ämter wie die Leitung durch ein Predigtamt, das zur Einheit und Apostolizität der Kirche dienen soll, diese Realität widerspiegeln. Dies widerspricht aber nicht der Vielfalt des charismatischen Lebens der Kirche, in dem jeder nach seiner persönlichen Begabung den Missionsauftrag der Kirche erfüllen soll. So wird dieses Leben der ganzen Kirche durch den Dienst eines solchen Amts nicht beeinträchtigt, sondern in ihrem Dienst gestärkt. Weil die Lokalkirche auch diesseits Teil des ganzen Leibes Christi ist, soll ein solches Amt, das zur Einheit und Apostolizität dient, nicht nur durch die lokale Gemeinde bestimmt werden, sondern die Einsetzung in ein solches Amt soll mit der Beteiligung der ganzen Gemeinde durch Vertreter der ganzen Kirche über die lokale Kirche hinaus stattfinden, so dass dieser Amtsträger sowohl die Einheit der Lokalkirche als auch die Verbindung mit der ganzen Kirche verkörpert.


Weitere Artikel: 

Download Kirchenzeitung –> Ausgabe 5 – Weihnachten ’18

Anglican Bridge – Sommercamp

August 3, 2018

Download klicken: ->>  Camp Blog – Anglican Bridge

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News from the Meyers and Anglican Bridge 2018

 We appreciated very much the Summer Mission at Knuellcamp  English Camp, Church and Mission Tour. The early team arrived July 12, final team left August 7th.

 

Anglican Bridge is the 2018 merger of the previous Knuellcamp / English camp and Atlantic Bridge, a Dutch youth missions organization where international youth from America, Netherlands, Belgium, Hungary, and Germany came together for a week of fun, games, and fellowship. This year there were 20 students ranging from 14 – 23 plus 5 older Team leaders.

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We had a great set of leaders directing activities and supervising camp shenanigans! We have visions of having 100 students next year!! The camp was run with daily Morning Prayer, small group devotionals, games, campfire fellowship, free time, planned group walks for enjoying the beautiful hills and forests in the surrounding countryside, and teaching sessions on the mission of St. Boniface.

 

The Crew from the US

IMG_20180717_094927.jpgDeacon Mark Woolsey from a RE Church in Texas taught the main sessions, Ian Cowen from Texas and Christine Look from Germany represented the Atlantic Bridge group while Christin Staemmler from Germany and Sarah Benner from Maryland represented the RE English camp.  We worked together to blend these two styles of running a camp. After this week, the group split into separate teams to do sightseeing and missions work in Berlin, Dresden, Hungary and the Czech Republic. It was a great time and we look forward to next year! Consider sending youth from your church to participate!!

 

 Sports

Since 4 teams were created for the small group meetings, these groups were used to play one another in volleyball and soccer, better known as football/Fußball here!  Several times pick-up games of soccer were formed with such strong competition that the players were willing to forgo homemade ice cream in order to finish the game. We enjoyed teaching the European kids how to play softball and watching them show off their amazing talents in European football.

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 Teaching

Deacon Woolsey shared tons of fascinating historical information about St. Boniface.  He lived from 675-754.  Boniface is known as the missionary to the Germans.  Born in England as Wynfrith, he was raised in a monastery.  Eventually he was made a bishop in Germany. Boniface didn’t quite follow the pope’s cautious evangelism techniques, instead in Fritzlar, he chopped down the tree that the pagans considered sacred to their God and utilized it to build the first church there.  When nothing terrible happened, many of these folks turned their lives over to the Lord.  Boniface returned to reach out to the people of Friesland, where he was attacked and brutally murdered while baptizing new converts. https://en.wikipedia.org/wiki/Saint_Boniface

In the Dark!

 

For a few hours during the cool evenings, Anglican Bridge Camp gathered around a campfire to regroup after the day’s activities.  We had snacks and drinks, sang songs or chatted with our new friends.  A few of us were brave enough to share how they have either come to know Jesus as their Lord and Savior or how they have grown in their relationship with God. Although it wasn’t completely dark until quite late, the stars could be enjoyed in their splendor either at the campfire or from the viewing tower a short walk away.

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Tasty Tidbits and Chow Time

Grace Meyer, our thoughtful hostess, provided American style snacks for night time activities like Cool Aid and popcorn or chips during the movies. Surprisingly, the Germans prefer sweet popcorn and paprika chips! Meals included US style sloppy joes, grilled cheese and tomato soup, waffles, cinnamon rolls, pasta and meatballs, and even steak on the grill.  The kids found out that Germans eat a LOT of rolls, very yummy and fresh from the bakery! Breakfast included cheese and salami to go with the rolls as well as yogurt for the cereal. We tried Döner (yum) and the best Bratwurst! Only one crazy prank – Mrs. Benner ended up using the salt shaker which had the lid unscrewed! But she got the prankster back when he had to eat a bite of the SALTY mashed potatoes!!

We found that the water isn’t free or from the tap.  When you ask for water it comes with carbonation or you have to ask for `stilles Wasser´.

 

Talent Night

The culminating and craziest activity was the talent show put on by several team members Sunday night. Wesley, Trevor and Jacob played piano pieces, Jacob played the American National Anthem on Bishop Meyer’s trumpet, Andrew, Emma and Claudia joined Sarah and Christin to act out `The Top 7 Ways to Evangelize´ (really, how NOT to), Deacon Woolsey lost, just barely, to Dennis during their Dad joke contest, Ian gave a sword fighting demo as 4 students: Noah, Dietrich, Christine, and Ethan tried to attack him with a sword, Caleb and Sarah put on the famous Who’s On First comedy routine,  and best of all the grown ups acted out their version of the most important events from the life of St. Boniface, played by Dennis Ritchie,

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– some of us were pagans trying to stop him, some came to trust the Lord when Boniface cut down their sacred tree (we actually used a chainsaw and cut one down!!) Follow the historical record, the pagans, played by Sarah, Christin and Ian, killed Boniface while he was baptizing new converts.

 

Field Trips

  • City of Fritzlar to see a cathedral and shopping in the marketplace,
  • Spring fed swimming pool for some freezing fun and a hot climb up to castle ruins,
  • Hike through the woods to a foot bath of icy water,
  • Night walks to stargaze at the local tower on the top of the hill,
  • Mission work to Berlin started with a Reformation sightseeing tour in Eisenach to see Wartburg Castle where Martin Luther was hidden and spent his time translating the Bible into German. He even designed a new letter, W, and standardized high German.
  • Then we headed to the concentration camp – Buchenwald. A serious reminder of how far man’s depravity can take him and how we need to remember our past and not repeat it.
  • We ended the day arriving in Wittenberg to stay in a youth hostel. Supper was at the local delicious German restaurant on the market square.

 

  • We spent a day seeing the churches in Wittenberg where Martin Luther hung the 95 theses and where he preached. We visited Luther’s home and Cranach’s printing shop. IMG_20180724_105016
  • Notably, we learned that behind this great man was his most capable wife, (picture Kathy Luther).

The team painted

  • the playground at Knuellcamp,
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the Coffee-house “The Connection” rooms that house Christ Church, Berlin. We also spent one of the hottest days of the trip assisting Rev. David Ayers to move his entire household with two truckloads to a new apartment, 4 stories down – later 3 stories up.

  • Sights we enjoyed in Berlin include the San Souci palace in Potsdam, a windmill, https://www.potsdam-tourism.com/detail/id/10215/theme/a-z.html,
  • a boat ride on the Spree River,
  • Partici-pating in Evensong at Berliner Dom,
  • the Ka De We – a huge and fancy mall in downtown Berlin,
  • Kaiser Wilhelm Memorial church and the new very modern church beside it, rides on the buses and trains, swimming in the lake and playing around with a few refugee kids from Syria, and a local flea market.
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The entire team was hosted for a grill night by the Hilliger family. We had a fantastic trip exploring new places and meeting up with a new culture!

 Serving the Church abroad while building the Church in Germany. Your servants Bp. Gerhard & Grace

 

KIRCHENZEITUNG – Anglikanische Kirche i.D.

März 31, 2018

AKD neu bunt

KIRCHE DER MITTE

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N a c h r i c h t e n  a u s  d e r  a n g l i k a n i s c h e n W e l t
Ausgabe Nr. 2 – O S T E R N  2018 ___________________________________________________________________

Download Kirchenzeitung – hier klicken –>  Kirchenzeitung 2018 Nr.2

(Zeitung formatiert als A5 Broschüre zum Ausdruck)

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Allen Lesern ein frohes und gesegnetes Osterfest:

Christ ist auferstanden, er ist wahrhaftig auferstanden! Halleluja !

(Nachfolgender Artikel aus der Kirchenzeitung) 

Geistliches Wort:

Von der Passionszeit über Gründonnerstag und Karfreitag bis zum Tag der Auferstehung unseres Herrn Jesus, Ostersonntag. Pfarrer Michael Winkler

Wie war die diesjährige Passionszeit 2018? “The same procedure as last year?” (deutsch: „Der gleiche Ablauf wie im vergangenen Jahr?“) Vielleicht hat sich der eine oder andere wieder an die „7 Wochen Ohne“ mit dem Thema „Zeig dich! Sieben Wochen ohne Kneifen“ gewagt? Das klang richtig missionarisch!
Bei uns gab es wie in jedem Jahr in etlichen Kirchen einmal wöchentlich eine
Passionsandacht, in der über das Leiden und Sterben unseres Herrn Jesus
meditiert wurde.
Aber auch die Namen der Sonntage in der Passionszeit bestimmten wieder ein
gutes Stück die Inhalte unserer Abendmahlsgottesdienste im hiesigen
Bundeswehrkrankenhaus. An einen Sonntag entsinne ich mich sehr gut. Es war
der Sonntag Lätare, „Freuet euch mit Jerusalem“, Jesaja 66,10, der u.a. an die
Freude über die Heimkehr der Israeliten um 539 v.Chr. aus der Babylonischen
Gefangenschaft erinnern sollte. Das man diesen Sonntag auch als „Klein
Ostern“ bezeichnete und die liturgische Farbe an diesem Sonntag „Rosa“ war,
das hatte ich bis dato noch nicht gewusst. Ja, man lernt doch nie aus, auch
und besonders als Christenmensch nicht.

Aber nun will nicht nur über die Passionszeit bzw. die zweite Fastenzeit
nachdenken, sondern zum Gründonnerstag kommen, der ja auch noch andere
Namen trägt, wie z.B. Hoher und Heiliger Donnerstag oder Palmdonnerstag.
Und wie wir alle wissen, erinnert dieser Tag auch in anglikanischen Kirchen an
das Letzte Abendmahl Jesu mit Seinen Jüngern. Noch heute bedenken wir in
der eucharistischen Feier, denken wir an die Konsekration der Gaben Brot und
Wein, an die heilsgeschichtliche Bedeutung dieses Tages. Übrigens in vielen
lutherischen Gemeinden in Hamburg wurde auch in diesem Jahr wieder ein
Gottesdienst oder eine besondere Gemeindezusammenkunft zum Thema
Abendmahl/Eucharistie angeboten.

Und dann wie jedes Jahr ging es wieder über den Gründonnerstag als dem
Triduum Sacrum (lateinisch für „heilige drei Tage“) oder Triduum Paschale
(„österliche drei Tage“, „Ostertriduum“), wie die Katholiken jenen Weißen oder
Hohen bzw. Heiligen Donnerstag bezeichnen, hin zum dem im Protestantismus
wichtigeren Tag, dem Karfreitag, an dem wir uns an das Sühneopfer Jesu
Christi in besonderer Weise erinnern.

Heute erscheint nun wieder zu Ostern 2018 diese neue Ausgabe der
Kirchenzeitung der AKD/REK. Dann werde ich noch immer im Ausland sein (Ukraine, Lemberg) sein, um in einer dortigen Gemeinde als Pastor zu dienen. Natürlich war das auch am Karfreitag so, als wir über die Kreuzigung Jesu für uns persönlich und für eine
jede christliche Gemeinde nachdachten. Der Altar war wie jedes Jahr ganz
schlicht gestaltet ohne Kerzen und Blumen und mit dem zugehangenen Kreuz.
Nur die Bibel lag offen und für jedermann gut lesbar auf dem Altar. An diesem
Tag nun betonte ich wie in jedem Jahr wieder zu einen wie heilsnotwendig für
uns Christen die Kreuzigung Jesu und damit das Sühneopfer Jesu ist, zum
anderen den Karfreitag als ein großes Fenster mit dem Blick auf Ostern
darzustellen, weil beide Feste untrennbar, wie jeder weiß, zusammengehören.
Und noch etwas, das untrennbar zu Karfreitag gehört:
Vor vielen Jahren sang ich zum wiederholten Male die Johannespassion in
einem Kirchenchor mit.

Die damalige Kantorin orientierte sich dabei an der berühmten Verfilmung der
Bach`schen Johannespassion von Hugo Niebeling im Dom zu Speyer aus dem
Jahr 1964.
Seither schaue ich mir auf der DVD, ich tat dies auch in diesem Jahr, sehr gern
am Karfreitag oder Karsamstag diese Verfilmung an mit dem Titel
„Es wäre gut, dass ein Mensch würde umbracht für das Volk“,
dargeboten von stimmgewaltigen Oratoriensängern, dem gewaltigen Chor und
den authentischen Schauspielern in dem riesigen und erhabenen Dom zu
Speyer.

 

Kirchenzeitung-Anglikanische Kirche i.D.

Dezember 23, 2017

AKD neu bunt

KIRCHE DER MITTE

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N a c h r i c h t e n  a u s  d e r  a n g l i k a n i s c h e n W e l t
Ausgabe Nr. 1 – Weihnachten 2017 |___________________________________________________________________

Download Kirchenzeitunt – Nr.1 – Dez 2017

(Zeitung formatiert als A5 Broschüre zum Ausdruck)

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Freue Dich Welt, dein König kommt.

Bischof Gerhard Meyer, D.D

Wort des Bischofs der AKD an alle Freunde und Mitglieder der AKD,
die den anglikanischen Glauben wertschätzen.
Es ist mir eine große Freude, Sie durch diese neue Publikation „Kirchenzeitung der AKD“ mit Aspekten des Reiches Gottes bekanntzumachen, die den kommenden König Christus durch das Angebot des  biblischen Evangeliums verkündigt. Wenn Menschen heute diesen König empfangen, ihn in Herz und Leben hineinnehmen, können sie eine Freude erfahren, die ewig bleibt.
Eine besondere Freude ist es, auf die Zunahme der Geistlichen hinzuweisen.
Am 14. Januar 2017 fand die Amtseinführung von Dr. Joachim Feldes in
Schwarzenborn statt. Wir begrüßen Ihn in diesem Dienst und auch als Dozent
am St. Benedikt Seminar.
Am 4. März folgte eine neue Priesterweihe für den Bereich Nord-West. Marc
Jankowski wurde in der zur Verfügung gestellten Kirche der CofE, Christ Church
Düsseldorf, ordiniert. Freunde und Gäste aus der Umgebung wurden
anschließend zum Empfang eingeladen.
Ein weiterer Höhepunkt für die Verkündigung des Evangeliums und
Jüngerschaft war die Auslieferung unserer dritten Veröffentlichung: „Christ-Sein
/ Anglikanischer Katechismus“ zur 17. Synode am 7. April. Es ist eine
Übersetzung des Katechismus der Anglikanischen Kirche in Nordamerika mit
einem Vorwort von Erzbischof Foley Beach. Zusätzlich enthält er den
Kinderkatechismus und den Kurzen Katechismus für Konfirmanden.
Am Ende der Synode fand ein Dankgottesdienst zur Einführung des
Katechismus als Beitrag der AKD zum Reformationsjubiläum in der Ev. Ref.
Kirche zu Schwarzenborn statt. Die Reformationspredigt hielt unser
„Vorsitzender Bischof“ Dr. Ray Sutton der Reformed Episcopal Church, USA.
Kirche der Mitte — Nr.1 — Weihnachten 2017
Anschließend sprach Dr. Dirk Richard, Historische Kommission Hessen. In
seinem Beitrag betonte er, dass damals Menschen aus dem Knüllgebiet Luther
motivierten, die Erstellung des kleinen Katechismus selbst in die Hand zu
nehmen.
Am 4. Mai fand erstmals ein Dekanatstreffen Süd / Südwest in Schauernheim
statt, an dem die Geistlichen aus diesem Bereich teilnahmen. Ende des Monats
hatte ich die Freude, die erste Konfirmation in Nürnberg bei Pfarrer Günther
Thomann durchzuführen.
Vom 5. – 7. Juni nahm ich an einer dreitägigen Kirchenversammlung der Free
Church of England, (Schwesterkirche) und an den Feierlichkeiten zur
neunzigjährigen Vereinigung dieser Kirche mit unserer Mutterkirche (Reformed
Episcopal Church, USA/Kanada) in England teil. Zu diesem speziellen Jubiläum
war Erzbischof Dr. Foley Beach, USA anwesend. Ihm übereichte ich den
eigenen Anglikanischen Katechismus in deutscher Sprache und las der
Kirchenversammlung auf Deutsch sein eigenes Vorwort vor. Während des
Kennenlernens bestätigte er mir: „Die Anglikanische Kirche in Deutschland ist in
voller Kirchengemeinschaft mit der Anglikanischen Kirche in Nordamerika
(ACNA). Außerdem werden die Ordinationen der ACNA von der der Church of
England offiziell anerkannt. Auch dies ist ein Grund zur Freude.
Es gibt sicherlich noch manches Erfreuliches aus diesem Jahr 2017 zu
berichten: Der Beginn unseres theologischen Seminars mit einigen Studenten,
den ersten Abschluss mit der Einsegnung eines Studenten zum Prädikanten,
die Übersendung von 40 Exemplaren des neuen Katechismus an ev. und kath.
Bischöfe und Würdenträger und die persönliche Überreichung an die
Ministerpräsidenten Buffier und Ramelow sowie die Versendung per Post an alle anderen Ministerpräsidenten in Deutschland.

Besonders aber danken wir dem entgegengebrachten Vertrauen, dass wir als Kirche im ACK Hessen / Rheinhessen als Vollmitglied im Jahr 2017 aufgenommen wurden.
Ihnen alle Freude über die Geburt und Wiederkunft unseres Königs Christus.

Geistliches Wort: Einander beschenken
The Reverend P. Dr. Joachim Feldes

2017 war ein Jahr mit vielen Jubiläen. Gern erinnern wir uns an Menschen wie
Martin Luther, die mit ihrem Mut die Welt veränderten. Weil er seine Thesen
nicht für sich behalten wollte, löste er eine Bewegung aus, die in Deutschland
begann und sich rund um die Erdkugel verbreitete. Ein bisschen im Schatten
des Reformationsjubiläums stand ein anderes, von dem ebenfalls viele Länder
der Erde betroffen waren und es immer noch sind.
Denn vor 100 Jahren wird Russland von zwei Revolutionen erschüttert,
zunächst im Februar, dann – wesentlich bekannter – im Oktober. Ähnlich wie bei
Luther 400 Jahre zuvor hatte sich viel Unmut angestaut und machte sich jetzt
Luft. Freiheit für die Unterdrückten, Menschenwürde für die Ausgebeuteten,
Recht für die Entrechteten, darum ging es.
Aber schon nach wenigen Jahren läuft alles aus dem Ruder. Freiheit,
Menschenwürde, Recht, sie weichen dem Terror der Diktatur. Stalin wittert
überall Verschwörer und erstickt alles, was ihm zur Bedrohung werden könnte,
im Keim. Er hat jeden Kontakt verloren, zur Realität, zu dem, worum es der
Revolution eigentlich ging. Auch zu Gott, dessen Priester er einmal hatte
werden wollen. Also nimmt die Katastrophe ihren Lauf, zunächst in der
Sowjetunion, gegen Ende des zweiten Weltkriegs in ganz Osteuropa.
Wo Menschen die guten Geister verlassen, da werden aus den besten Ideen
schädliche, mitunter gefährliche Ideologien. Dann verrennen sie sich und finden
nicht mehr heraus aus ihren Sackgassen und Zwickmühlen. Das war schon im
Alten Testament so. Aber Gott überlässt die Menschen nicht ihren
selbstgemachten Katastrophen, sondern er schickt unermüdlich Propheten und
Prophetinnen, die Auswege aufzeigen. Jesaja, von dem wir in Advents- und
Weihnachtszeit so viel hören, war nur einer davon. Einer von denen, die dem
Volk – und damit auch uns – sagen, dass wir den Kontakt nach oben nicht
verlieren sollen, dass wir Gott im Blick behalten sollen. Denn er, dieser Gott,
lässt auch uns nicht aus den Augen oder aus dem Sinn. Er sieht, er fühlt, er
greift ein. Er befreit und erlöst, weil wir uns nicht selbst befreien oder erlösen
können.
Und schließlich wird Gott selber Mensch. Er wird anfassbar, greifbar, erlebbar.
Zunächst im Stall von Betlehem, draußen vor der Stadt, sozusagen am Rand
des Lebens. Aber da bleibt Jesus nicht, sondern mischt sich ein, auf den
Straßen und Plätzen, in unserem Alltag. Das Wort wird Fleisch, Gott will
Wohnung nehmen in unserer Welt. Wir sollen und dürfen ihm zur Herberge
werden. Was ein Geschenk, was eine Ehre! Sie wird uns zuteil, wenn wir ihn,
den menschgewordenen Gott an uns heran-, in uns hineinlassen.
Die Reformatoren haben auf dieses Geschenk, das Gott uns gibt, unermüdlich
hingewiesen. Wir können uns nicht selber erlösen, und wir müssen es auch
nicht. Auch wenn Du Dir nicht mehr ins Gesicht schauen kannst oder Du Dich in
Schuld verstrickt hast, wo Du Dich von Deinem Mitmenschen entfremdet hast,
ja sogar, wo Du Gott den Rücken gekehrt hast, da bist Du nicht verloren. Gott
kommt einfach auf Dich zu, bietet Dir seine Freundschaft und Liebe an, streckt
Dir seine Arme entgegen – als Kind in der Krippe, das Dich neu umarmen will.
Weihnachten 2017 kann uns vielleicht einmal mehr ermutigen, Gott den Weg frei
zu machen – auch wenn hinter uns eine schwere Geschichte liegt, wenn Verlust
und Unversöhntes auf uns lasten, wenn wir an Schuldzuweisungen nagen. Gott
gibt uns eine Chance und wir sollten ihm eine Chance geben, für uns. Befreiung
und Erlösung, wie nur er sie uns schenken kann, tun gut. Nehmen wir sie an
und schenken wir sie einander weiter, jetzt an Weihnachten und bei jeder
Gelegenheit, die das Leben uns bietet.

Das Allgemeine Gebetbuch
Studiendekan P. Winfried S. Küttner, PhD

Fortlaufend soll an dieser Stelle in das Allgemeine Gebetbuch
eingeführt werden. Da gibt es viele Schätze zu entdecken! Es empfiehlt
sich, das Buch zur Hand zu haben.
In markantem orangefarbenem Umschlag liegt es in mehreren Stapeln im
Eingangsbereich der Christus-Kapelle in Schwarzenborn. Neben ihm die
Kirchengesangbücher, blau und grün.
Damit wird schon eine wesentliche Aussage zum Inhalt gemacht. Das AGB ist
kein Gesangbuch. Anders als die Gesangbücher der Landeskirchen enthält es
keine Lieder im herkömmlichen Sinn. Stattdessen druckt es Ordnungen ab: von
verschiedenen Gottesdienstformen, von Gebeten, von Bekenntnissen.
So kann mit ihm ebenso der Gottesdienst der Heiligen Kommunion gehalten
werden wie etwa das Abendlob.
In der Mitte des Buches aber befindet sich das Buch der Psalmen aus der
Bibel, der Psalter. Auch hier unterscheidet sich das AGB von den meisten
Gesangbüchern: Diese bieten Psalmen höchstens in Auswahl dar.
Das Beten der Psalmen hatten die frühen Judenchristen aus dem Judentum
mitgebracht. Später führten besonders die Klöster diese Tradition weiter. Es
bildeten sich bestimmte Ordnungen heraus wie den gesamten Psalter innerhalb
einer Woche zu beten, ja sogar täglich den gesamten Psalter.
Das war aus dem gelebten Glauben heraus begründet. So wird vom Hlg
Antonius, dem Vater des Mönchtums, berichtet, dass er aus dem
unermüdlichen Psalmengebet eine starke Kraft für den Kampf gegen die
Versuchungen der Dämonen empfing. (Der berühmte Isenheimer Altar
vergegenständlicht dies.) Die Psalmen wurden wirklich gebetet, als Gottes Wort
in das Leben hineingenommen, als Kraftquelle im Kampf des Glaubens
erfahren. Denn dass das christliche Leben zugleich auch ein Kampf ist, davon
berichtet das Neue Testament, das bezeugen Christen durch die Jahrhunderte.
Psalmen haben aber ihren Platz nicht nur im Stundengebet der Mönche und
Geistlichen, sondern auch einzelner Christen und Gemeinden. Zudem gehören
sie von alters her in den Gottesdienst. Von daher ist es übrigens merkwürdig,
wenn in Gottesdiensten von Gemeinden, die behaupten, in Anknüpfung an die
frühen Christen Gottesdienst zu feiern, keine Psalmen vorkommen.
Die Verfasser des AGB wussten, dass es dem normalen Christen nicht möglich
sein würde, in dem im Kloster üblichen Umfang Psalmen zu beten. Im Lektionar
(ab S. 2) wurde der gesamte Psalter auf einen größeren Zeitraum verteilt. Dieses
„Pensum“ kann man schaffen! Ab S. 212  (AGB) werden in einer Übersicht Psalmen
thematisch zugeordnet.
Und das versichere ich auch aus eigener Erfahrung: Wer regelmäßig mit den
Psalmen betet, der erfährt viel Trost, viel Segen. Ob Selbstprüfung vor Gott
oder Zuspruch ins eigene Leben – das alles gibt es hier. Dabei sind Sprache
und Denken ganz ehrlich: In einigen Psalmen wird richtig Dampf abgelassen.
wird fortgesetzt

Der lange Weg zum Konsens
The Reverend P. Marc Jankowski

Die Praxis der Frauenordination in der Anglican Church in North America
Das Bischofskollegium der Anglican Church in North America (ACNA)
versammelte sich vom 5. bis zum 7. September 2017 zum Konklave in British
Columbia, Kanada, um sich über die Praxis der Frauenordination und den
zukünftigen Weg der Kirche zu beraten. Diskussionen über die Frauenordination
haben die ACNA seit ihrer Entstehung begleitet. Die ACNA wurde im Jahre 2009
gegründet, um eine neue anglikanische Kirchenprovinz in Nordamerika zu
bilden, da sich die Episkopalkirche der Vereinigten Staaten von Amerika und die
Anglikanische Kirche von Kanada insbesondere in sexualethischen Fragen auf
einem liberalen Kurs befand, der für viele Anglikaner nicht mehr tragbar war. Es
entwickelten sich viele kleinere unabhängige Gruppierungen und Kirchen, die
vielfach unter der Aufsicht konservativer Bischöfe in Afrika und Südamerika
standen. Aufgrund der Initiative der Global Anglican Future Conference
(GAFCON) sollten diese Kirchen gemeinsam in der ACNA als Kirchenprovinz
zusammenfinden und so der Zersplitterung ein Ende setzen. Dabei war die
Reformed Episcopal Church (REC), die Mutterkirche der Anglikanischen Kirche
in Deutschland, eine der Gründungsjurisdiktionen. Alle Gründungsmitglieder
waren sich in ihrem hohen Verständnis der Heiligen Schrift und in ihrer biblischbegründeten
Ablehnung praktizierter Homosexualität einig. Es gab jedoch
große Unterschiede, die das Weiheverständnis und die Praxis der Ordination
von Frauen betrafen. Da dies kein Hindernis für die Bildung der neuen
Kirchenprovinz darstellen sollte, wurde zu Beginn in der Verfassung der ACNA
den einzelnen Diözesen das Recht zugesprochen, selbstständig zu
entscheiden, ob Frauen zum Diakonen- und Priesteramt geweiht werden sollten
oder nicht. Das Bischofsamt sollte aus Rücksicht gegenüber den Gegnern der
Frauenordination laut Verfassung nur Männern vorbehalten sein. Und
dementsprechend ist bis heute die Praxis in der Kirche uneinheitlich: In den 30
ACNA Diözesen mit insgesamt circa 134.000 Mitgliedern werden
unterschiedliche Positionen vertreten, wobei zwar die meisten Diözesen und
Bischöfe die Frauenordination ablehnen, aber die zahlenmäßig stärksten
Diözesen diese praktizieren. In einigen dieser Diözesen werden Frauen sowohl
zu Diakoninnen als auch zu Priesterinnen geweiht, in anderen steht Frauen nur
die unterste Weihestufe des Diakonats offen.
Auch wenn das Thema Frauenordination bei der Gründung zunächst
ausgeklammert wurde, konnten damit Spannungen zwischen Befürwortern und
Gegnern der Frauenordination selbstverständlich nicht vermieden werden. Auch
war es nie die Absicht gewesen, dieses Thema zu ignorieren. Aus diesem
Grund setzte der damalige Erzbischof Robert Duncan eine Arbeitsgruppe unter
der Leitung von Bischof David Hicks (REC Diocese of Northeast & MidAtlantic)
ein, die dieses Thema eingehend studieren sollte und den Bischöfen eine
Arbeitshilfe zur Diskussion erarbeiten sollte. Es ging nicht darum, möglichst
schnell eine Entscheidung zu forcieren (die zweifellos zu einer Spaltung der
Kirche geführt hätte), sondern zunächst sorgfältige theologische Arbeit zu
leisten, die zur Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses eine
notwendige Voraussetzung darstellt. Die Arbeit der Arbeitsgruppe kulminierte in
einem 318-seitigen Bericht, der im Januar 2017 veröffentlicht wurde und in
welchem die hermeneutischen Prinzipien und theologischen Positionen sowohl
von Gegnern als auch Befürwortern der Frauenordination innerhalb der ACNA
exakt dargestellt werden, um ein akkurates Bild über den derzeitigen Stand der
theologischen Diskussion zu liefern.
Genau dieser mühevoll erarbeitete Bericht der Arbeitsgruppe bot die Grundlage
für die Gespräche innerhalb des Konklaves, bei welchem jeder Bischof die
Möglichkeit erhielt, seine eigene Position darzustellen und zu erläutern. Allen
Berichten zufolge wurde die Diskussion trotz großer Offenheit mit
gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geführt. Es sei nicht in Frage
gestellt worden, dass sich sowohl Befürworter als auch Gegner der
Frauenordination bemühen, in ihrem Denken treu zur Heiligen Schrift zu stehen.
Eine hohe Sicht der Autorität der Schrift wird, im Gegensatz zu liberalen
anglikanischen Jurisdiktionen, in der ACNA vom gesamten Bischofskollegium
geteilt. So ging es hauptsächlich um die unterschiedlichen hermeneutischen
Prinzipien und die Interpretation der Schrift.
Das Resultat des Konklaves stellt eine Stellungnahme dar, die einstimmig von
den Bischöfen verabschiedet und am 7. September veröffentlicht wurde. Dort
erkennen die Bischöfe an, dass „diese Praxis [der Frauenordination] eine
Neuerung gegenüber der apostolischen Tradition und der altkirchlichen
Kirchenverfassung ist. Wir sind uns einig, dass es keine hinreichende
Ermächtigung in der Heiligen Schrift gibt, die Weihe von Frauen zum
Priesteramt als Standardpraxis in der gesamten Kirchenprovinz zu akzeptieren.

Dennoch erkennen wir weiterhin an, dass einzelne Diözesen die
verfassungsgemäße Autorität besitzen, Frauen zum Priesteramt zu weihen.“
Diese Aussagen, die von vielen Laien und Geistlichen als widersprüchlich und
unklar aufgefasst wurden, haben teils zu heftigen Reaktionen geführt.
Unter traditionsverbundenen Gegnern der Frauenordination kamen hier und da
Stimmen auf, die ACNA zu verlassen, wenn dort eine als Innovation anerkannte
Praxis weiterhin beibehalten wird. Einige befürchteten sogar, dass die
Frauenordination auch ihren Diözesen und Kirchen aufgezwungen werden
könnte. Die Bischöfe der Reformed Episcopal Church samt den Bischöfen der
Auslandsdiözesen und Schwesterkirchen, darunter auch Bischof Gerhard Meyer
der Anglikanischen Kirche in Deutschland, veröffentlichten aus diesem Grund
am 2. Oktober 2017 einen Hirtenbrief an die Laien und Geistlichen ihrer
Kirchen. Dort wird klargestellt, dass das Konklave keinen Einfluss auf die Praxis
der Reformed Episcopal Church und der Anglikanischen Kirche in Deutschland
hat: die Kirche behalte Ihre Überzeugung bei, dass „das dreifache Weiheamt
von Bischof, Presbyter und Diakon nur Männern vorbehalten ist. Diese Position
ist fest in unserer Kirchenverfassung und dem entschlossenen Engagement
jedes Bischofs in der Reformierten Episkopalkirche verankert.“ Da die ACNA in
ihrer Verfassung Gegnern der Frauenordination Entscheidungsvollmacht in ihren
Diözesen zuschreibt und die Verfassung der REC von der ACNA respektiert
wird, ist die Sorge um ein erzwungenes Durchsetzen der Frauenordination von
Seiten der ACNA tatsächlich haltlos.
Des Weiteren legten die Bischöfe dar, warum trotz einer Praxis, die ihrem
Ermessen nach schriftwidrig ist, die REC weiterhin in der ACNA verbleiben
sollte. Die Bischöfe erwähnen die Katholizität, die immer nach einem möglichst
großen Maß an Gemeinschaft strebe: Katholizität bedeute „auch die
Verpflichtung zu einer wirklichen Verbindung und Gemeinschaft mit der
größeren anglikanischen Familie und zu den historischen, von Canterbury
errichteten Kirchenprovinzen, obgleich die Gemeinschaft mit Canterbury
gegenwärtig nicht möglich ist“. Allerdings liegt genau hier ein wichtiger
Streitpunkt, denn Katholizität ist im altkirchlichen Sinne immer an ein
Bekenntnis des katholischen Glaubens gebunden. Die Frauenordination wurde
jedoch nicht von der Gesamtkirche vertreten, sondern von Einzelkirchen im
Alleingang beschlossen.
Die Aussagen der Stellungnahme des Bischofskollegiums werden von den
Bischöfen der REC so gedeutet, als ließe sich eine Tendenz zugunsten der
Abschaffung der Frauenordination erkennen: so wurde betont, dass dies nach
der Veröffentlichung des Berichtes der Arbeitsgruppe nur das erste
Zusammenkommen der Bischöfe, also der Anfang eines Prozesses, sei. Die
Stellungnahme beinhalte „noch nie da gewesene, positiven Aussagen“ und es
sei „ein Eingeständnis, dass deutlicher ist als jemals zuvor“. Und: „Wir in
der Reformierten Episkopalkirche in Nordamerika erkennen die starken
biblischen und historischen Aussagen als eine Verbesserung an, obwohl diese
Festlegungen noch nicht so weit in die Herzen und Köpfe der Anglikanischen
Kirche in Nordamerika eingedrungen sind, dass sie die Praxis der
Frauenordination ganz verwerfen würden. Wir wünschen uns immer noch, dass
dieses Letztere zustande kommt.“
Dass dies jedoch nicht die einzig mögliche Interpretation der Stellungnahme ist,
lässt sich an einem Schreiben von James Hobby, Bischof der Anglikanischen
Diözese von Pittsburgh, vom 12. September 2017 erkennen: Der Ausdruck
„keine hinreichende Ermächtigung in der Heiligen Schrift“ sei „definitiv nicht“ so
zu verstehen, als fände die Frauenordination keine Unterstützung in der
Heiligen Schrift. „Diejenigen, die die Frauenordination befürworten
argumentieren sicherlich auf Grundlage der Schrift.“ Jedoch sei dieses
Argument nicht „hinreichend, um von jedem verlangen zu können, damit
übereinzustimmen und sie [die Frauenordination] zur Standardpraxis zur
machen“. Und obwohl von einer „Neuerung gegenüber der apostolischen
Tradition und der altkirchlichen Kirchenverfassung“ gesprochen wird, solle dies,
laut Bischof Hobby, nicht so verstanden werden, als sei es eine Neuerung, die
nur durch kulturellen Druck zu Stande gekommen sei. „Die Kirche hat im
Allgemeinen über sehr lange Zeit keine Frauen zu Priestern geweiht. In diesem
Sinne ist es neu. Diejenigen auf der ‚Pro‘-Seite würden argumentieren, dass die
Frauenordination eine ‚Neuerung‘ ist, welche die alte Praxis wiederentdeckt.“
Diese recht unterschiedlichen Auslegungen von Bischöfen der ACNA zeigen,
dass bei der Abfassung der Stellungnahme des Konklaves eine gewisse
Ambiguität in Kauf genommen wurde. Selbst die Aussagen, die zunächst als
kritische Äußerungen zur Frauenordination verstanden werde könnten, dürfen
zumindest zu diesem Zeitpunkt noch nicht als klare Schritte zur Abschaffung
dieser Praxis in der ACNA gedeutet werden. Momentan befindet sich die ACNA
am Anfang eines langen Prozesses.
Bischof Jack L. Iker (Diözese von Fort Worth) hat am 4. November die
derzeitige Situation der ACNA in einem Vortrag auf den Punkt gebracht: „Wir
befinden uns momentan in einem Zustand eingeschränkter
Kirchengemeinschaft wegen dieses Themas.“ Dies ist die harte Realität, die
sich nicht als reine Polemik abtun lässt. Es ist die unausweichliche Konsequenz
der bestehenden uneinheitlichen Praxis. Den gemeinsamen Weg zu gehen kann
nicht bedeuten, diese Realität zu leugnen. Weder für die Befürworter noch für
die Gegner der Frauenordination kann die derzeitige Situation zufriedenstellend
sein. Beide Seiten sind sich bewusst, dass nur eine der sich
gegenüberstehenden Positionen richtig sein kann. Beide können nicht
gleichzeitig recht haben. Dies stellt eine große Belastungsprobe für die gesamte
Kirchenprovinz dar. Den Bischöfen ist zu danken, dass sie sich dieser Tatsache
nicht verschließen, sondern mit geistlicher Reife versuchen, gemeinsam den
langen Weg zur Entwicklung eines Konsenses zu beschreiten, zu welchem das
Konklave einen kleinen, aber dennoch wichtigen Schritt darstellen könnte. Ob
dieser Konsens tatsächlich zustande kommen wird, ist derzeitig noch nicht
ersichtlich. Viel Zeit wäre dafür die notwendige Voraussetzung. Die Frage, die
sich Beobachtern aufdrängt, ist, ob die ACNA diese Zeit tatsächlich hat oder ob
es aufgrund anhaltender Spannungen zur Spaltung kommt. Noch hat kein
Bischof seine Sichtweise aufgrund des Berichtes der Arbeitsgruppe oder den
Gesprächen im Konklave geändert. Nicht nur für den traditionsverbunden
Anglikanismus in Nordamerika, sondern für rechtgläubige Anglikaner weltweit
ist die Zukunft der ACNA von enormer Wichtigkeit, sodass zu wünschen ist,
dass anglikanische Laien und Geistliche die weiteren Entwicklungen durch ihre
Gebete unterstützen.

1 http://www.anglicanchurch.net/?/main/page/1448
2 http://www.anglicanchurch.net/?/main/page/1519
3 http://www.recus.org/PastoralLetter2017.html
In deutscher Übersetzung: https://ambrosius1.wordpress.com/2017/10/31/hirtenbrief-aller-recbischoefe-von-brasilien-bis-kroatien/
4 http://www.pitanglican.org/blog/post/letter-womens-ordination-conclave-from-bishop-jim-hobby
5 http://www.anglican.ink/article/fort-worth-impaired-communion-some-acna-dioceses

Die AKD und „Nachhaltig predigen“
The Reverend P. Dr. Joachim Feldes

Biblisch predigen im Kontext des globalen Wandels
Die Frohe Botschaft der Bibel in die Gegenwart hineinzutragen, sie immer
wieder neu in die zeitgenössischen Kontexte und gesellschaftlichen
Entwicklungen zu interpretieren, das ist die Aufgabe des Predigens. Angesichts
der globalen ökonomischen, sozialen und ökologischen Herausforderungen
leisten wir diese Aufgabe im Kontext von gewaltigen Prozessen des Wandels,
der gestaltet werden muss. Gute Impulse, wie dies gelingen kann, bietet uns
die Heilige Schrift. Eine aufmerksame Lektüre und redliche Auslegung der Bibel
unter den Aspekten der Nachhaltigkeit, den Leitworten von Frieden,
Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung, kann deshalb Denken,
Gespräche und Auseinandersetzungen bereichern.
Das ökumenische Kooperationsprojekt „nachhaltig predigen“, an dem die AKD
seit 2017 beteiligt ist, bietet auf www.nachhaltig-predigen.de zu allen Sonnund
Feiertagen Schriftauslegungen und Anregungen zur Verkündigung. Zudem
finden sich spirituelle Impulse, die das persönliche Bibelstudium bereichern
oder auch in Erwachsenenbildung, Katechese und Religionsunterricht
aufgegriffen werden können. Eine Suchfunktion ermöglicht das Auffinden von
Predigtanregungen aus den Vorjahren, von Begriffen und Themen aus früheren
Beiträgen sowie den vorangegangenen Schwerpunktthemen „Ernährung“,
„Suffizienz“, „Wandel gestalten“, „Heimat-los“ und „Strukturen der Schuld“.
Für das neue Kirchenjahr mit seinem Schwerpunktthema „Bedrohte Freiheit“
haben u.a. Revd Marc Jankowski und Pastor Thomas Kohwagner
Predigtanregungen verfasst, Als Projektbeauftragter der AKD nehme ich an den
jährlichen Redaktionssitzungen teil und stimme unseren Beitrag im Kontext der
anderen anglikanischen, protestantischen und römischen-katholischen Partner
ab. Wer mehr Informationen möchte oder vielleicht sogar das Interesse
verspürt, sich unserer Gruppe anzuschließen und selbst Predigtanregungen
einzubringen, wendet sich einfach an mich, Joachim Feldes
(joachim.feldes@anglikanisch.org).

Aus Gemeinden und Werken

Internationaler Advent in der St Thomas Mission
The Reverend P. Marc Jankowski

Auch in diesem Jahr hat die St Thomas Mission englisch-deutsche
Weihnachts- und Adventsliedergottesdienste angeboten, die sich in
den letzten Jahren als ideale Möglichkeit erwiesen haben, sowohl
diejenigen Menschen anzusprechen, die sonst eher selten in die
Kirche gehen als auch gemeinsam als Gemeinde feierlich die
Adventszeit zu begehen. In diesem Jahr wurde dieser Gottesdienst
nicht nur in Neuss, sondern auch in Mönchengladbach angeboten.
Die Predigt wurde bei beiden Gottesdiensten von Robert Desics
(Pfarrer von St Timothy‘s in Hemlington, England) gehalten, der
seine Eindrücke wie folgt beschreibt:
„Es war mir große Ehre und Freude zugleich, die Einladung zur Predigt an
beiden englisch-deutschen Adventsliederabenden der St. Thomas Mission in
Mönchengladbach und Neuss anzunehmen und die Grußworte des Bischofs
von Beverley, Glyn Webster, im Auftrag des Erzbischofs von York zu
übermitteln. Der Arbeitsaufwand, den Veranstaltungen solcherart benötigen, ist
durchaus beträchtlich, wollen doch Veranstaltungsorte, Vorleser, Musiker und
Erfrischungen organisiert sein. Beide Abende waren höchste Freude, jedes
Detail war aufmerksam bedacht, nicht zuletzt die musikalische Ausgestaltung,
die durch den Organisten, Chor, Flötenensemble und Bläserchor erbracht
wurde.
Die Weihnachts- und Adventsfreude war reichlich vorhanden (Nicht zuletzt
durch den Glühwein!), und ein wunderbares Gefühl der Gemeinschaft zwischen
deutschen und englischen Rednern war zu spüren. Die Lesungen und die Lieder
waren gleichermaßen zwischen dem Englischem und dem Deutschen verteilt
und erinnerten uns so an die wundervolle Wahrheit, dass vor dem Thron des
Lamm Gottes Menschen aus aller Herren Länder in Anbetung stehen.
Vom Britischen Gesichtspunkt aus gesprochen, ist es offenbar, dass die Mission
und pastorale Arbeit, die die Gemeinde der in Deutschland lebenden Briten von
Bruder James und Bruder Marc erhält, wertschätzt und braucht. Die Arbeit, die
Bruder James für die Royal British Legion erbringt, ist hoch einzuschätzen in
ihrer Absicht die Menschen zusammen zu bringen, die Deutschland zu ihrer
neuen Heimat gemacht haben, nachdem sie jahrelang in den britischen
Streitkräften gedient hatten.
Dieses im Hinterkopf behaltend, war es auch eine große Freude zusammen mit
Bruder James den englisch-deutschen Liederabend in Münster am Montag
nach dem folgenden Advent zu begehen. Der Gottesdienst wurde nach der
nunmehr 30-jährigen Tradition des britischen Heeres abgehalten. Über 2000
Besucher drängten sich in das Gotteshaus, deutsche und englische Vorredner
ebenso, und für Musik war durch eine Kapelle der deutschen Luftwaffe gesorgt.
Zusätzlich gewann der Abend für mich als Priester aus der Diözese von York an
Reiz durch die Tatsache, daß Münster mit York eine Stadtpartnerschaft aufrecht
erhält.
Die Advents- und Weihnachtszeit gibt uns allen die Gelegenheit uns zu erfreuen
über die Frohe Botschaft, daß Christus uns erlöst hat und wir zusammen
gerufen sind, zu gemeinsamer Anbetung dessen, der uns Licht und Rettung
geworden ist. So möchte ich abermals meinen Dank aussprechen, an Bruder
James und Bruder Marc, und an all die Menschen, die sich der St. Thomas
Mission in irgendeiner Weise angehörig fühlen, und wünsche eine gesegnete
Weihnacht. Frohe Weihnachten!“

Bewegte Gemeinde St Julian’s – (Anglikanische Gemeinde Rhein-Neckar)
The Reverend P. Dr. Joachim Feldes

Nach einem Vertrag, den unsere Gemeinde im Sommer mit der örtlichen
protestantischen Gemeinde schließen konnte, feiern wir unseren monatlichen
Gottesdienst seit September in deren Melanchthonkirche. Das bedeutet für uns
etwas weniger Vorbereitung, und wir haben festgestellt, dass für einzelne die
Schwelle in eine Kirche doch niedriger ist als in eine Privatwohnung. Die
Kollekte ermöglicht uns, die Miete zu bezahlen und manchmal sogar noch
kleinere Ausgaben darüberhinaus.
Unsere diesjährige Gemeindefahrt, an der 23 Personen teilnahmen, führte uns
Mitte Oktober nach Florenz, Assisi und Rom. Im kommenden Jahr, wohl vom
30. September bis 6. Oktober 2018, geht es nach Burgund und in die
Champagne.
Unser Förderverein, die „Freunde der Anglikanischen Kirche in Rheinland-Pfalz
e.V.“ hielt im November seine jährliche Mitgliederversammlung, wobei die
bisherigen Aufnahmeanträge überarbeitet wurden. 20 Personen waren im
Dezember dabei, als es wieder hieß „Morning at the Museum“, dieses Mal zu
einer englischsprachigen Tour durch die Ausstellung über Richard Löwenherz
im Historischen Museum der Pfalz in Speyer.
Weitere Informationen erhalten Sie im Web unter www.anglikanisch.org oder auf
Facebook.

Mission und Treue können nicht getrennt werden
The Reverend P. Marc Jankowski

Ein neuer Bischof für konservative Anglikaner in England und Schottland.

Auf Initiative der Global Anglican Future Conference (GAFCON), einer
internationalen Vereinigung traditioneller Anglikaner weltweit, wurde am 30. Juni
2017 Andy Lines von Erzbischof Foley Beach zum Bischof der Anglican Church
in North America mit Sonderauftrag für Europa geweiht. Als Missionsbischof
soll seine Hauptaufgabe zum einen darin bestehen, konservative Anglikaner in
Schottland zu beaufsichtigen, die sich aus Gewissensgründen nicht länger den
Bischöfen der Scottish Episcopal Church unterordnen können, da sich dort eine
sehr starke Entwicklung in eine liberale Richtung vollzogen hat. So hatte zuvor
im Juni die Generalsynode der schottischen Episkopalkirche eine Änderung des
Kirchenrechts zur Einführung sogenannter gleichgeschlechtlicher Ehen
beschlossen. Zum anderen soll Bischof Lines den zehn Gemeinden der
Anglican Mission in England (AMiE), die außerhalb der Strukturen der
etablierten Kirche von England gegründet worden sind, bischöfliche Aufsicht
bieten. Erst kürzlich hat Bischof Lines die ersten Weihen für Gemeinden dieser
evangelikalen Missionsgesellschaft gespendet: Am 7. Dezember wurden in
London acht Diakone und ein Presbyter geweiht. Auch in England wird der
wachsende Einfluss liberaler Theologie und Praxis von konservativen
Anglikanern als Bedrohung wahrgenommen, sodass es wenig überraschend ist,
dass sich Alternativen zur Kirche von England entwickeln. Es ist abzuwarten,
wie sich die Zusammenarbeit zwischen der seit 1844 existierenden Free Church
of England, einer Schwesterkirche der Anglikanischen Kirche in Deutschland,
und Bischof Lines gestalten wird. Während der Erzbischof von Canterbury,
Justin Welby, die Ernennung und Weihe von Andy Lines als
grenzüberschreitende Intervention kritisiert hatte, verteidigte der Primas der
anglikanischen Kirche von Nigeria und GAFCON Vorsitzende, Nicholas Okoh,
die Notwendigkeit dieses Schrittes und betonte die Dringlichkeit von Mission in
England: „Der Zweck besteht darin, eine Nation neu zu evangelisieren, die einst
eines der größten Zentren christlicher Mission gewesen ist, die die Welt je
gesehen hat, nun aber eines der säkularisiertesten Länder ist. Die Strategie dies
zu erreichen, besteht darin, neue Gemeinden aufzubauen. Viele treue
Anglikaner bleiben in der Kirche von England, aber es besteht die Gefahr, dass
ihre Arbeit gefährdet oder erschwert wird, wenn die Bibel nicht länger als
Richtschnur des Glaubens aufrechterhalten wird. Wie kann eine Kirche effektiv
missionieren, wenn sie die Wahrheit des Evangeliums verwirrt hat? Mission und
Treue können nicht getrennt werden.“

Einladung ins KNÜLL-Camp nach Schwarzenborn
Klaus Buder

Gottes Wort, die Offenbarung, prognostiziert einen starken Verfall der Werte.
Der Einzige, der Gottes Ruf gehorchte und lebte, was er sagte ist Jesus
Christus.
Daran orientieren wir uns als EuroRuf Mission gGmbH. (Geschäftsführer Bischof Meyer)  Uns ist es wichtig, die Werte der Bibel und das was Jesus Christus z. B. in der Bergpredigt (und vielen anderen Stellen) gesagt hat, leben und lehren und damit uns Unterscheiden von dem, wie es in der Welt mehr und mehr aussieht und zugeht.

Die Handlungsgrundlagen des KNÜLL-Camp-Teams sind erstens, die Heilige
Schrift, zweitens die bewährte kirchliche Tradition und eine geheiligte Vernunft,
die diesen Glauben praktisch umsetzen möchte.
Im Laufe der Jahre haben wir Gott aufgefordert, aus unseren Schulen,
Regierungen, Geschäftsleben, ja vor allen Dingen aus unserem täglichem,
persönlichem Leben zu verschwinden. Und da er ein Gentleman ist, hat er sich
leise zurückgezogen.
Wie können wir seinen Schutz und Segen erwarten, wenn wir von Ihm allein
gelassen werden möchten?
Wie können wir erwarten, dass in unserer Gesellschaft in Deutschland die Werte
der Bibel geachtet und eingehalten werden, wenn wir Gott aus allem
ausschließen?
Menschen schützen sich immer mehr vor Menschen durch Kälte und
Unbarmherzigkeit.
Viele Menschen fragen: Lieber Gott, warum lässt Du es zu, dass Menschen sich
nicht mehr untereinander achten, dass über die Hälfte der Ehen geschieden
werden, dass wir auf unseren Strassen immer mehr Angst um unser Leben
haben müssen? Mit freundlichen Grüssen, ein sehr betroffener Mensch.
Die Antwort: Lieber sehr betroffener Mensch, ich bin im Leben der in
Deutschland Lebenden nicht geduldet. Mit freundlichen Grüßen, Gott.

Hier setzen wir als Christliches-Zentrum für Freizeiten, Feste, Seminare,
Tagungen, Freizelten oder Campen und Jugendbildungsstätte, als KNÜLLCamp
in Schwarzenborn an.
Freizeiten, in denen verloren gegangene Werte wieder neu entdeckt werden und
gelehrt werden. Das geschieht für Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf
unterschiedliche Weise.
Informationen und Anmeldung unter: www.knuellcamp.de
Ansprechpartner:  Klaus Buder – Mobil: 0171 8972951

Spektrum – Theologie studieren – aber  wo?
Studiendekan P. Winfried S. Küttner, PhD

Wo kommt der Priesternachwuchs her? In den USA ist die Frage
einfach zu beantworten: Kirchen haben ihr eigenen theologischen
Seminare. Dort wird entsprechend der eigenen theologischen
Ausrichtung gelehrt und auch geforscht.
Ja, die AKD betreibt ein theologisches Seminar. Ja, es ist sehr klein. Und in
dieser Form sehr jung.
Und – ja, der erste Seminarist hat sein erstes Studienjahr – zugleich das erste
Jahr des Seminars – erfolgreich abgeschlossen.
Das Sankt-Benedikt-Seminar der AKD dürfte über einen sensationell niedrigen
Bekanntheitsgrad verfügen. Aber es gibt schon Anzeichen, dass sich das
verändert. Und, wie das Seminar vermutet: dieser Prozess wir sich fortsetzen.
Denn das Seminar ist in vieler Hinsicht einzigartig. Es ist das einzige
anglikanische Seminar auf dem europäischen Kontinent mit der strikten
Zielsetzung der Theologenausbildung. Es bietet eine einzigartige Verknüpfung
von Studienwochenenden und dem Lernen und Arbeiten zu Hause. Und es hat
eine didaktische Konzeption, die aus auch willigen Nichtabiturienten mit
Berufsausbildung ermöglicht, erfolgreich zu studieren. Daneben sind Gasthörer
herzlich willkommen. Es gibt viel zu entdecken in Gottes Heiliger Schrift und
den von ihr ausgegangenen Wirkungen!
Dabei sind die Studienfächer die klassischen: Altes und Neues Testament,
gelehrt vom Studiendekan P. Winfried S. Küttner, PhD, Kirchengeschichte (Prof.
Dr. P. Frederik Herzberg, P. Günther Thomann, ThD[Hon][CSR Surrey])),
Systematik (Bischof Gerhard Meyer D.D. und Rev. Dr. phil. Joachim Feldes) und
Praktische Theologie (Feldes, Küttner und Meyer).
Seinen Standort hat das Seminar im Knüll neben dem Sitz der Kirchenleitung
am Knüllköpfchen. Vier mal im Jahr kommen die Studierenden. Dann wird
fleißig studiert, diskutiert, wird das Singen von Psalmen geübt und natürlich das
Predigen. Fester Bestandteil des Aufenthaltes sind die Stundengebete.

Morgens und abends kommen die Studierenden und ihre Dozenten und
natürlich Glieder der ansässigen Gemeinde in der Christuskapelle zusammen,
um in das Morgen- und Abendlob einzustimmen und zu dem zu beten, der
ihnen allen einen Platz in dieser Welt angewiesen hat, um von seinem Reich zu
sprechen.

__________________________________________________________________________________
Die nächsten Präsenzwochenenden im Sankt-Benedikt-Seminar:

Wintersemester 2017/2018
2. WE: 12. – 14. Januar

Sommersemester 2018
1. WE: 23. – 25. März
2. WE: 22. – 24. Juni

Kosten:
Die Präsenzwochenenden kosten
• für nicht-immatrikulierte Studierende und Gasthörer 175 €.
• für immatrikulierte Studierende 100,- €.
• Dieser Betrag beinhaltet auch Unterkunft und Verpflegung (zwei Tage Vollpension, Begrüßungskaffee uvm.).

Anschriften:
Sankt-Benedikt-Seminar
Richbergstraße 11
34639 Schwarzenborn

Die provisorische Verwaltungstelle:
Lindenstraße 118, 41063 Mönchengladbach;
Telefon: 02161 46 707 69
Email: studiendekan16@gmail.com

Buchbesprechung
The Reverend P. Dr. Joachim Feldes

Lohfink, Gerhard: Wie hat Jesus Gemeinde gewollt? Kirche im Kontrast, 2015
Der frühere Tübinger Neutestamentler legt mit dem 2015 erschienen Buch eine
deutlich erweiterte Neuauflage der 1982 erschienen Erstauflage vor, ändert
jedoch den Untertitel von „Zur gemeinschaftlichen Dimension des christlichen
Glaubens“ in „Kirche im Kontrast“. Damit unterstreicht Lohfink die Zielrichtung
der bereits in der Erstauflage facettenreich erklärten Aufgabe der Kirche,
Kontrastgesellschaft zu sein, was er im Kontext aktueller gesellschaftlicher und
innerkirchlicher Herausforderungen bereits im neuen Vorwort und in der deutlich
überarbeiteten Einleitung prägnant veranschaulicht.
In gewohnt überzeugender Weise schlägt Lohfink Brücken zwischen dem Alten
und Neuen Testament, wobei er zahlreiche neuere wissenschaftliche Beiträge
berücksichtigt, die er auch in seinen Hinweisen zu weiterführender Literatur
aufgreift. Angesichts der gesellschaftlichen und globalen Herausforderung
unterstreicht Lohfink, der in den letzten Jahrzehnten seinen
Forschungsschwerpunkt zunehmend in die Bereiche von Ekklesiologie und
Eschatologie verlegt hat, warum und wie sehr Kirche – um Gottes und der
Menschen willen – Antwort und Gegenentwurf zu einer zunehmend
individualistischen und entsolidarisierten Gesellschaft sein muss.
Von daher empfiehlt sich das Buch für Leser, die sich zunächst einmal
grundlegend über die wesentlichen, von der Schrift gestützten Dimensionen
von Kirche informieren wollen. Gleichermaßen interessant dürfte Lohfinks
Beitrag aber auch für Leser sein, die unentwegt um sich selber kreisenden
kirchlichen Nabelschauen sowie opportunen Banalisierungen des Glaubens
überdrüssig geworden sind, und stattdessen gute Anregungen für eine
geistgeleitete, sinnvolle und konstruktive Missions- und Evangelisierungsarbeit
suchen.
Lohfink, Gerhard: Wie hat Jesus Gemeinde gewollt? Kirche im Kontrast.
Stuttgart: Verlag Katholisches Bibelwerk, 2017. ISBN 978-3-460-30034-7. 272
S., 16,95 €

Von Jamestown nach Schwarzenborn
Christopher Küttner

Weshalb ist unser Bischofssitz in Hessen? Warum ist unsere Kirche
anglikanisch? Und wieso gibt es überhaupt anglikanische Kirche
außerhalb Englands?
Obwohl das British Empire im 18. und 19. Jahrhundert eine große Ausdehnung
erfuhr und ein Viertel der gesamten Welt eroberte, gehörte Nordhessen nicht
dazu. Wo das Empire war, dort war auch die Anglikanische Kirche. Die erste
anglikanische Kirchengemeinde auf dem Boden der USA wurde in der Kolonie
in Jamestown im Jahre 1607 gegründet. Ein Jahrzehnt später wurde Hessen in
den Dreißigjährigen Krieg hineingezogen.
Zwar halfen später über 18.000 hessische Soldaten dem British Empire auf den
Schlachtfeldern Nordamerikas, als sich die dortigen Kolonien im Zuge des
Unabhängigkeitkrieges von England lossagten. Aber offensichtlich waren diese
Bemühungen nicht von Erfolg gekrönt, was das Fußfassen der Anglikanischen
Kirche auf dem europäischen Festland und insbesondere auf deutschem Boden
betrifft.
Namen und Einflüsse wurden von einer weiteren Entwicklung beeinflusst: Es
kam zur Gründung der USA und damit auch zu einer kirchenrechtlichen Frage:
Die Anglikanische Kirche unterstand nämlich der Britischen Krone. Oberhaupt
der Krone war (und ist bis heute) der Britische Monarch. Bei Erklärung der
Unabhängigkeit konnte dies natürlich nicht so bleiben. Die Loslösung Amerikas
von England musste auch auf kirchlicher Ebene vollzogen werden, um die
Gemeindegleider dem Britischen Einfluss definitiv zu entziehen. Daher änderte
die Anglikanische Kirche in Amerika ihren Namen, um die politische Loslösung
Amerikas von England auch auf kirchlicher Ebene zu vollziehen, hatte die
Anglikanische Kirche, also die Anglican Church, ihren Namen offiziell geändert.
Sie trug jetzt den Namen “Protestant Episcopal Church of the United States of
America (PECUSA)”. Der Name wurde dann im Jahre 1979 nochmals geändert
zu „The Episcopal Church (TEC)“. Man kann hier sehen, wie mit dem Wort
“Episcopal” eine Alternative zu “Anglican” gefunden wurde, die die Kirche zwar
nicht mehr namentlich an England koppelt, aber dennoch das hauptsächliche
Unterscheidungsmerkmal zu den anderen nordamerikanischen protestantischen
Großkirchen hervorhebt. Ähnlich umschreibende Bezeichnungen finden sich ja
überall, auch beispielsweise wenn man von “erneuerbaren Energien” spricht,
um diese in ihrem wesentlichem Merkmal von anderen Energiegewinnungsformen abzugrenzen.
Nun, die angelsächsichen Befindlichkeiten unterliegen auch dem Wandel der
Zeiten und so konnte freimütig die Anglican Church in North America (ACNA)
gegründet werden. Am 22. Juni des Jahres 2009 hielt sie ihre erste
Versammlung in Bedorf, Texas ab und Bischof Robert Duncan von Pittsburgh
wurde zum ersten Erzbischof gekürt.
In Deutschland wurde die erste anglikanische Gemeinde im Jahre 1611 in
Hamburg ins Leben gerufen. Die dort ansässigen englischen Kaufleute
bekamen das Recht verbrieft in ihrer Muttersprache nach anglikanischem Ritus
Gottesdienste zu feiern. Durch diese vorher nie dagewesen Religionsfreiheit
wurden die Anglikaner die erste nicht-lutherische Gemeinde in Hamburg. In
späterer Zeit kam es im Zuge des Außenhandels, aber auch im Zusammenhang
mit dem aufkommenden Kur- und Bäderwesen auch an anderen Orten zu
Anglikanischen Gemeindegründungen und sogar zum Bau anglikanischer
Kirchen, so zum Beispiel in Bad Wildbad im Schwarzwald, wo im Kurpark die
„Englische Kirche“ noch heute zu sehen ist. Im Zuge des Ersten Weltkriegs,
durch den der bilaterale Handel und das Reisen zum Erliegen kamen, verwelkte
das zarte Pflänzchen des Anglikanismus in Deutschland. Erst nach dem
Zweiten Weltkrieg kam es in Deutschland wieder zu anglikanischen (von
Britischer Seite) und episkopalen (von US-Amerikanischer Seite)
Gemeindegründungen.
Die Christuskapelle in Schwarzenborn wurde von amerikanischer Seite durch
den Missionsbischof Robert Booth (Reformed Episcopal Church) zur
Jahrtausendwende am 15.12. 2000 eingeweiht. Gottesdienste und Feiern
werden in deutsch, englisch oder wahlweise beiden Sprachen gehalten.
Die Bischöfe / Priester der AKD stehen in der apostolischen Sukzession in direkter Linie
auf den heiligen Apostel Petrus zudem wissen sie sich zu führendem Dienst
Kirche berufen.

____________________________________________________________________________________________
Auf dem Schlussblatt  (Bild der) Gemeinden und Predigtorte der AKD

http://www.rekd.de/index.php?id=26&articles=16 

‣ Christusgemeinde Schwarzenborn; (Hessen)
‣ Christ Church Anglican – Berlin
‣ St. Paulus Kirchengemeinde Hamburg
‣ Anglikanische Mission Erfurt
‣ Anglikanische Christus-König – Missionsarbeit Buchen (b. Heidelberg)
‣ St Julian’s – Anglikanische Gemeinde Rhein-Neckar
‣ King Charles the Martyr – Nürnberg
‣ Anglikanische Sankt-Alban-Mission
‣ Neuss, Mönchengladbach und
Amern: Anglikanische Apostel- homas-Mission

Danksagung

Im Besonderen dankt die bischöfliche Kommission “Kirchenzeitung” für die Hilfe
auf dem Weg hin zu dieser Ausgabe: The Rev. Dr. Feldes und The Very Revnd
Küttner, Phd, für die Unterstützung bei der Erarbeitung des Konzeptes und
Bischof Meyer, D.D., und Pastor Kohwagner für das Lektorat.

Impressum
Verantwortlich für den Inhalt
Bischof Gerhard Meyer, D.D.
34639 Schwarzenborn
Richbergstraße 11
Fon: +49-1573-7380823
Fax: +49-3222-3389648
Email: bischof.meyer@rekd.de

Spenden:
Anglikanische Kirche i.D. e.V – Spar- und Kreditbank (SKB) Witten:
BLZ: 452 604 75; Konto Nr. 519 590 0
IBAN: DE15 4526 0475 0005 1959 00;
BIC: GENODEM1BFG
(Verwendungszweck: allgemein oder eine Gemeinde / Mission angeben)

Copyright
Alle Rechte über das Layout, das Logo und im Layout verwendete Grafiken, angebotene Inhalte und abrufbare Daten liegen bei der Anglikanischen Kirche in Deutschland (AKD) / REK. Die angebotenen Inhalte dürfen ausschließlich für den privaten Gebrauch verwendet werden; deren Vervielfältigung und Verbreitung
bedarf der ausdrücklichen Genehmigung.

REK – Anglican Church in Germany CONDOLENCE : Family Grote & REC

Dezember 10, 2016

Picture remembering Presiding Bishop Grote’s last visit in Germany:

synode-geistliche

 August 16, 1946 – November 24, 2016

Our most gracious Lord called our Presiding Bishop, The Most Rev. Royal Grote, Jr., to his eternal home in the early morning hours of Thanksgiving Day. He peacefully departed this life in his sleep.

Words of condolence from several clergies and Lay-Reader of the REK Germany to the Memorial Service at the   Church of the Holy Communion;  Dallas, TX 75287 Dec. 13, 2016 – at 1pm


Download (with personal words and pictures of Priests and Lay-Readers):

Click:  rek-germany-words-of-condolence-grote-v2


REC Germany / Anglican Church in Germany


During these days of mourning especially at the Memorial Service Tuesday Dec. 13 we – Clergy and Lay-Reader in Germany in Berlin, Erfurt, Nürnberg, Heidelberg/Buchen, Main/ Lörzweiler, Mönchengladbach, Neuss and Hamburg – will pray for Bishop Grote’s dear wife, Ellen, the whole Grote family, sons, daughter and grandchildren.

The Reformed Episcopal Church in Germany, which was much counselled and encouraged during our Presiding Bishop’s regular visits over the last 10 years and Skype Conferences, is now missing his godly leadership, wisdom, practical support and sense of directions.

As a bishop of an overseas diocese in Europe I personal miss his fellowship and friendship which was already establish in the early 8oth. May he rest with the Triumphant Church till we all meet again.

Bischof + Gerhard Meyer


 Rev. Küttner

Dear Mrs Grote and family,

My warmest condolences for the sudden loss of your most beloved husband and father.  Though I have met him only once during a Synod he impressed me deeply in his wisdom and the way he calmly and with a big heart dealt with people and arranged matters. For us in the Saint Benedict Seminary he will be unforgotten. May  I assure you  that you are enclosed  in our prayers . And may our Heavenly Father comfort you and wipe away all tears as he does in the Heavenly realms where your husband and father now is.

The Dean of St. Benedict Seminary Schwarzenborn www.benedict-seminar.de

Winfried S. Küttner PhD


Rev. Thomann

With great mourning,

I learn this morning the passing away of our Presiding Bishop Royal U. Grote! I will pray for him at the next Eucharist of his remembrance and today the Vesperae Defunctorum. He was a very dear, sympathetic man and great bishop. R I P!

In Christ,

Rev. Günther Thomann, REC Mission Nürnberg.


Fr. James Crofts

May perpetual light shine upon him and may he and his family find peace.

I have met the Presiding Bishop Royal Grote a number of times. He was very supportive. It was always good to have fellowship with this great and godly man. I especially loved to hear him preach. Often short but sound in biblical doctrine and to the point. I will miss his very special visits to our diocese greatly.

Fr. James Crofts, Neuss / Düsseldorf


Rev. Winkler

I was deeply shocked when I so unexpectedly learned of the death of our dear Archbishop Grote. Allow me dear Mrs Grote and your family to send you my deepest sympathies. 10 years ago, I was ordained by Bishop Grote as presbyter, and I also received my M.Div. from his hands. As a matter of fact.. I have been looking at the „old“ pictures with the former Ordinarius two days ago once again. Our good God has now completed His life. May the Lord take him into His glorious Kingdom.

Stay protected in our Lord. Dear Bishop Grote.

My blessings.

Rev. Michael Winkler, Presbyter from Hamburg


Lay Reader Heiner

I have only experienced dear bishop Grote briefly but I do feel that he was a father and good shepherd in faith I  feel with you in your deep mourning, as I lost my beloved wife in August due to cancer. May our heavenly Father take our beloved deceased into his arms!

And he shall wipe away every tear from their eyes, and death shall be no more, nor grief.

With cordial respect

Heiner Lingener,Lay-Reader, Cologne


Presbyter Kohwagner

Dear Mrs. Grote and family. I would like to express my deepest sympathy and condolence to the passing away of your beloved husband and father Archbishop Royal Grote. I have learned to know him in the collegiate of clerics. Here in Germany we cherished him as our REC Archbishop who gave us guidance and leadership in an understanding and fatherly way. We will greatly miss his presence, guidance and advice. May our Heavenly father grant him reward for all the benefits he gave to us. And may God bless you with peace and comfort.
Sincerely
Thomas Kohwagner, Presbyter, Mainz – Germany


Rev. Ayres

Dear Bishop +Gerhard,

blessings as you travel today, and please pass on my deepest sympathies to the Grote family when you greet them in Dallas.

Brothers, thank you all for your words of remembrance, which I found uplifting. I am very sorry I did not provide my own thoughts and condolences in a timely matter as we were all invited to do.

I am still in denial that Bishop Grote is no longer with us. I guess I met him when I was 16, attending what I believe was my second diocesan council with my dad. It was the year he was elected assistant bishop of the diocese. For many years, I saw Bishop Grote presiding over diocesan and general council meetings in the U.S., but I only truly got to know him after moving to Germany and interacting with him at our annual synod meetings. In that short time frame of five years or so, I found a genuine bishop, confidante and friend.

The insight and wisdom Bishop Grote brought each year in his teaching and preaching, but also in conversations at meal times and private sessions were the highlight of our meetings. His willingness to provide individual counsel and encouragement both in person and via Skype was a precious gift I am afraid I took for granted.

He was unassuming and unaffected, and his down-to-earth personality and genuine friendliness were an example to all of us of what spiritual leadership should look like. He consistently called us gently but firmly to focus on the heart of what we are supposed to be doing as clergy, which is to build the Church through leading people to Jesus. He reminded us that we are meant to find the Bride of Christ and take care of her so that we might one day present her to the Bridegroom.  He spoke to us as a bishop, but more than that, he spoke to us as a brother.

I am deeply saddened that we have lost our brother. Indeed, I do not understand why God chooses to remove such men from us, when it seems we need them more than ever. But I pray the wisdom and love he imparted to us might not be lost, and that we might be granted grace to follow his good example, so that with him, we might be partakers in the heavenly kingdom. May he find eternal joy and peace in the presence of the Lord!

Rev. David Ayres, Berlin


Homepage REK / REC Germany: www.anglikaner.de

Mission Churches:  http://www.rekd.de/index.php?id=33