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Die Weihnachtsbotschaft und das Kreuz in der Krippe. Mt. 1,18-24
Unser Bundespräsident Joachim Gauck hatte eine treffende Weihnachtsbotschaft gebracht, sie war würdig, umfassend und auch mit geistlichen Inhalten versehen.
Auch die deutschen Bischöfe der Großkirchen, sie redeten zum Frieden in Politik und Welt, sowie gegen Extremismus, Hunger und Ungerechtigkeit. Auch Papst Franziskus reiht sich dort mit ein und erteilte am Ende den Segen: Urbi et orbi „der Stadt (Rom) und dem Erdkreis“) am Ende.
Doch enttäuscht erhielt ich Nachrichten zu einigen Predigten. „Da war so viel von Politik, aber wenig oder nichts von Jesus und die Bedeutung seiner Geburt zu hören.“
Die Weihnachtsbotschaft wurde von der Luther Botschafterin schon exzellent und rhetorisch gut von der Kanzel der Gemeinde in der Schlosskirche zu Wittenberg präsentiert, jedoch mit einigen kleinen Attacken gegen Trump und Extremisten.
Ihre Botschaft: Gott kommt zu uns allen in den Alltag hinein, in die Probleme und Umstände. Immanuel, Gott ist dir und uns allen nahe. Das ist die Botschaft, die die Hirten und einfachen Leute erfuhren. Gott ist Dir nahe. Immanuel.
Das ist richtig, aber ist das alles, ist das das Zentrale, was die Menschen, die selten in die Kirche gehen, dann tröstlich als Evangelium hören sollen?
Natürlich ist das Evangelium auch als zweischneidiges Schwert politisch und anstößig gewesen. Denn Jesus sagte: Gebt dem Kaiser, der Regierung, was dem Kaiser, der Regierung, gehört, aber Gott, was Gott gehört. In den Kirchen und durch die Predigt soll aber nach Dr. Luther das gebracht werden, was Christum treibet.
Und da fehlte halt, dass was uns das Matthäusevangelium zusätzlich zum diesem hier sagt:
„Sie (die Menschen) werden diese Person Immanuel – Gott mit uns – nennen. Diese Botschaft ist gut, dass Gott mit uns ist. Aber der erste und wichtigste Teil fehlt noch hier, wie auch auf vielen Kanzeln und in Predigte.
Der Engel verkündigte als erstes und vordringlichste den Namen Jesu mit dem damit verknüpften himmlischen Programm: Dem zu gebärenden Sohn soll Maria den „Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden“. Die Botschaft vom Sündenretter ist aber untrennbar verbunden mit dem Namen Jesu.
Wer versteht denn von der jetzigen postfaktischen Generation noch die Bedeutung des Namens, an das ganze Programm Jesu? Wenn der Sünden Retter nicht mehr von der Kanzel verkündet wird, dann lässt sich auch keiner mehr von dieser Generation retten. Petrus betont, als in der Sukzession Christi und des Evangeliums Stehender: „Es ist in keinem anderem Namen Heil, kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, darin sie sollen gerettet werden“.
Sollte nicht mehr gesungen, verkündet, erklärt und zur Verantwortung von der Kanzel aufgerufen werden: Christus, dein Retter ist da, und – Christ der Retter ist da?
Diese Botschaft der Rettung kommt oft zu kurz oder fällt selbst in aller Welt bei postfaktischen Kirchen und Gemeinden mit ihrem Weich- und Wohlfühlevangelium unter den Tisch. Deshalb haben uns die alten Kantoren und Kirchenmusiker prägende Lieder mit auf den Weg gegeben, Verse wie:
Nikolaus Herrman: Heut schließ er wieder auf die Tür zum schönen Paradeis, der Cherub steht nicht mehr dafür, Gott sei Lob, Ehr und Preis.
Heinrich Holzschuber:
O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Freue dich, freue dich, o Christenheit.
Oder Martin Luther: Es ist der Herr Christ, unser Gott, der will euch führn aus aller Not, er will eu’r Heiland selber sein, von allen Sünden machen rein.
Auch Paul Gerhard: Ich lag in tiefster Todesnacht, (und dann die Anwendung) und so lass mich doch dein Kripplein sein.
Und weiter. Wo hören wir noch bei Taufen, dass der Täufling dem Satan, der Sünde (Gesetzesbruch des Willens Gottes) und Selbstsucht, absagen soll? Dass man sich zu Gott, zum Halten seiner Gebote und zur Selbstverleugnung bekehren soll, um Christus nachzufolgen und ihm ähnlich zu werden?
Doch zu den Windeln Jesu gehören zugleich die Grabtücher, zur Höhle in Bethlehem die Grabeshöhle von Golgatha. Wenn wir doch die Krippe in der Weihnachtszeit bis zum 6. Januar feiern und besingen, dann gehört dort auch gleichzeitig die Botschaft vom Kreuz zur Errettung von der Sünde hinein. Ja, dann ist Immanuel, Gott auch wirklich mit uns. Gott mit uns in 2017 mit der Botschaft von Krippe und Kreuz.
Bischof.meyer.rekd.de